Greding

Augenblicke für die Ewigkeit

Günther Kaunzinger fotografiert die Unterwasserwelt Ägyptens - Bilder will er Öffentlichkeit zur Verfügung stellen

13.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:05 Uhr
  −Foto: privat

Greding (luf) Das Wasser hat es Günther Kaunzinger angetan - im eher reiferen Alter sogar als Wettschwimmer: 2017 hat der Gredinger im Alter von 81 Jahren seinen ersten deutschen Meistertitel in seiner Altersklasse geholt, über 1500 Meter Freistil.

Dieses Kunststück wiederholte er in diesem April. Unter Sportlern ist der frühere Diplomingenieur an der Wehrtechnischen Dienststelle 81 also vor allem als Beckenschwimmer bekannt. Doch zelebriert er noch ein ganz anderes Hobby, das mit dem Sport zwar verwandt ist, jedoch für weitaus mehr Entspannung sorgt: Kaunzinger schnorchelt im Meer - und schießt dabei mit Leidenschaft Bilder von der faszinierenden Unterwasserwelt.

"Ich gehe nur ans Rote Meer nach Ägypten", sagt der 82-Jährige in bestimmtem Ton. Denn in diesem nördlichsten tropischen Meer ließen sich - vor allem abseits der Touristenzentren - noch weitgehend unberührte Riffe mit wimmelndem Leben an den Korallen finden. Und hier seien die besseren Aufnahmen möglich. "Ich habe keine Erfahrung", räumt der Unterwasserfotograf Kaunzinger freimütig ein, "aber ich habe jede Menge schöner Bilder. " Aus diesem Grund hat er sich an unsere Zeitung gewandt, denn: "Es wäre schade, wenn die Bilder nur auf meinem Computer wären. " Ein Diavortrag vielleicht im Rahmen der Volkshochschule schwebt ihm vor. Oder falls jemand einen individuellen Kalender als Geschenk gestalten möchte, "gebe ich die Fotos gerne frei". Interessenten melden sich per E-Mail an gkaunzinger@web. de oder per Telefon unter (08463) 552.

Am liebsten im deutschen Spätherbst oder Winter macht sich Kaunzinger auf in ferne Gefilde, so war er auch verreist, als er sich Anfang des Jahres beim Gredinger Neujahrsempfang ins Goldene Buch der Stadt eintragen sollte - die Ehrung für den deutschen Meister. Ägypten habe er als Rucksackreisender - "da war ich noch jünger" - einst für sich entdeckt. Als er viele Jahre später wieder dort war, habe er sich spontan eine Kamera ausgeliehen. Schon war das Feuer entfacht. Heute schießt Kaunzinger seine Bilder mit einer handelsüblichen Digitalkamera, allerdings eine mit wasserfestem Gehäuse. Weiteren Schnickschnack braucht er nicht: "Ich gehe kaum unter drei Meter, denn da ist der Lichteinfall zu gering. " Dann knipst er drauf los und hofft, dass die Bilder - es sind auch Videosequenzen darunter - so werden, wie er sie vor sich sieht. "60 bis 70 Prozent musst du löschen. " Für gute Aufnahmen brauche es vor allem Geduld. Und ein bisschen Glück.

"Mich fasziniert das Innenleben im Meer", sagt Kaunzinger. Die Disziplin der Fische in ihrem Revier. Auch beim Schwimmtraining - ohne Fotoapparat, jedoch mit Schwimmbrille - genieße er den Blick unter die Oberfläche. Im Becken sei das Training eintönig, "hier ändert sich die Konfiguration minütlich". Weshalb auch seine Fotos festgehaltene Augenblicke seien, "lauter Unikate".

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