Passau

Prozess gegen sechs Verdächtige nach Tod eines Schülers

04.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:32 Uhr

Der Tod von Maurice K. hat viele Menschen in Passau erschüttert. Der 15-Jährige hatte sich mit einem anderen Jugendlichen in der Innenstadt verabredet, um einen Streit auszutragen. Am Ende erstickte er. Die Frage ist: Wer war schuld daran?

Sieben Monate nach dem gewaltsamen Tod eines 15-Jährigen bei einer Schlägerei in Passau müssen sich ab November mehrere Verdächtige vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft legt fünf Angeklagten unter anderem Körperverletzung mit Todesfolge und einem sechsten Beihilfe zur Last, wie das Landgericht Passau am Donnerstag mitteilte. Demnach waren die Männer im Alter zwischen 15 und 25 Jahren Mitte April an der Schlägerei in der Innenstadt beteiligt. Der Schüler Maurice K. wurde dabei so schwer verletzt, dass er an seinem Blut erstickte.

Den Ermittlungen zufolge hatte sich Maurice mit einem der Angeklagten zu einer körperlichen Auseinandersetzung nach dem Motto „1 gegen 1“ verabredet. Ein weiterer Angeklagter, ein 17-Jähriger, lud über soziale Netzwerke im Internet zu dem geplanten Kampf ein. Etwa 20 Leute kamen. Der 17-Jährige soll auch an der Organisation des Kampfes beteiligt gewesen sein.

Laut Anklage mischten sich Umstehende in den Streit ein, vier der Angeklagten sollen Maurice geschlagen und getreten haben. Der 17-Jährige soll die vier angefeuert haben. Einem weiteren Angeklagten wirft die Staatsanwaltschaft vor, nicht eingegriffen zu haben, als mehrere Menschen auf Maurice einschlugen. Zudem habe er versucht, Zeugen durch Drohungen von einer Aussage bei der Polizei abzuhalten.

Im Falle einer Verurteilung wegen Körperverletzung mit Todesfolge drohen den erwachsenen Angeklagten Haftstrafen zwischen 3 und 15 Jahren. Für den Prozess sind zunächst zwölf Verhandlungstermine angesetzt; Auftakt ist am 8. November.

dpa

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