Schrobenhausen (SZ) Das ganze Jahr über hatten die Kart-Slalompiloten in ganz Deutschland für die Qualifikation zum ADAC-Bundesendlauf am Nürburgring gekämpft. Nun war es endlich soweit. Aus den bundesweit 17 aktiven Regionalklubs waren jeweils nur die besten drei Fahrerinnen und Fahrer pro Altersklasse startberechtigt. Vom MSC Schrobenhausen sicherte sich gleich ein Trio (Katharina Spielberger, Jannik Roth und Florian Vietze) die Teilnahmeerlaubnis.
Schon bei der Ankunft im historischen Fahrerlager spürte man die besondere Atmosphäre im Schatten der legendären Nordschleife - was das diesjährige Finale schon im Vorfeld zu einem unvergesslichen Erlebnis für die jungen Motorsportler werden ließ. Umgeben von Benzingeruch und lautstarkem Renngeschehen auf dem Ring galt es, bei traumhaften äußeren Bedingungen den Fokus auf die Bewältigung des anspruchsvollen Pylonenparcours zu richten. In den nur zwei zu absolvierenden Wertungsläufen musste alles auf den Punkt genau passen - was das Nervenkostüm der sonst so cool agierenden Kartpiloten verständlicherweise merklich strapazierte.
In jeder der fünf Altersklassen gingen die besten 51 Akteure Deutschlands an den Start. Die Veranstaltung eröffnete die Altersklasse III (Zwölf- und Dreizehnjährige). Mit dabei war Katharina Spielberger. Nach einer sehenswerten Trainingsrunde ging sie voll motiviert in ihren ersten Wertungslauf - ehe ihr auf dem besten Weg, eine fantastische Ausgangsbasis für den weiteren Rennverlauf zu schaffen, kurz vor dem Ziel ein Flüchtigkeitsfehler passierte, der zwei Strafsekunden extra bedeutete. Tief enttäuscht stieg sie aus dem Kart, denn ihr war klar, dass der Sieg in dieser Konkurrenz nun außer Reichweite lag. Im zweiten Wertungslauf fuhr die Schrobenhausenerin nahezu die identische Zeit und blieb zudem diesmal fehlerfrei. Wie schnell das Ganze war, zeigte dann ein bitterer Blick auf das Klassement: Ohne vorherigen Fehler wäre sie auf Platz zwei gerast. Am Ende landete Spielberger auf dem immer noch tollen zehnten Platz.
Florian Vietze griff dann als vorletzter Starter der Klasse IV ins Lenkrad. Mit einem sehr engagierten Trainingslauf machte auch er klar, dass er bei der Siegvergabe ein Wörtchen mitreden wollte. Äußerst schnell, präzise und mit klarem Kurs auf die Führung unterwegs, klappte dann aber eine Wende doch nicht ganz perfekt - und der MSC-Pilot verlor hierbei einige Zehntelsekunden. Dass er trotzdem nach Lauf eins auf dem dritten Platz lag, macht deutlich, wie schnell die Fahrt gewesen wäre. Im darauf folgenden zweiten Wertungslauf behielt Vietze die Nerven, blieb fehlerfrei und verbesserte seine Zeit um vier Zehntelsekunden. Mit minimalem Rückstand sicherte er sich Rang drei - also einen der begehrten Plätze auf dem Podest.
Am nächsten Morgen eröffnete die Altersklasse II das Renngeschehen. Hier war Jannik Roth startberechtigt, und mit der bis dahin schnellsten Trainingszeit ließ auch sofort aufhorchen. Im anschließenden ersten Wertungslauf bewältigte der Schrobenhausener dann rasant die Aufgaben, agierte aber insgesamt etwas zu verhalten für die ganz vorderen Ränge. Wohl wissend, dass hier noch mehr drin gewesen wäre, stieg er leicht geknickt aus dem Kart. Durch einen deutlich schnelleren zweiten Lauf sicherte sich Roth am Ende aber immerhin noch den starken siebten Platz.
Insgesamt betrachtet lieferte die Schrobenhausener Karttruppe um Jugendleiter Hermann Spielberger eine eine extrem starke Vorstellung auf de Nürburgring ab. Alle drei MSC-Fahrer landeten zum Schluss in den Top Ten Deutschlands, darauf dürfen sie hundertprozentig stolz sein.
Aber die Beine hochlegen dürfen sie immer noch nicht - denn vor dem endgültigen Abschluss dieser inzwischen doch sehr langen Saison wartet auf Spielberger, Vietze und Roth noch das Finale zur Deutschen Meisterschaft der Deutschen Motorsport Jugend (DMSJ). Dieses wird am kommenden Wochenende in Kempten ausgetragen.
Stefan Roth