Bad Windsheim

Lieder um "Tod und Verderbnis" im Freilandmuseum

19.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:12 Uhr
Die Sameds interpretieren historische Liedgut. −Foto: ffm

Bad Windsheim (HK) Zum Totensonntag am 25. November bietet das Fränkische Freilandmuseum ein ganz besonderes musikalisches Programm.

Seit vielen Jahren beschäftigt sich Hedwig Eckert, Heimatpflegerin des Landkreises Miltenberg, mit ländlichem Brauchtum und altem Liedgut. Die Forschungsergebnisse präsentiert sie nicht in trockenen Vorträgen, sondern stimmt ein Lied an und greift zur Flöte, zum Brummtopf oder Geishorn. Begleitet wird sie von den Mitspielern des Trios Die Sameds, von Burkard Eckert und Edmund Berlinger mit Drehleier, Klarinette und Akkordeon.

Zum Thema "Tod und Verderbnis" tragen sie historisches Liedgut vor, ergänzt um Informationen zur Musik- und Heimatgeschichte. Dabei kommen nicht nur ernste, sondern gelegentlich auch heitere Seiten des "unweigerlichen Endes" aufs Tablett - Geschichten von Menschen, die dem "Furchtgerippe" ein Schnippchen geschlagen haben oder das Glas erheben.

Und falls man sich fragt, woher der ungewöhnliche Name des Trios aus Richelbach in Unterfranken kommt - "Sameds" bedeutet dort so viel bedeutet wie "Schmarren", erklärt Hedi Eckert und bezeichnet eine einfache, aber sättigende Speise.

Das gut einstündige Programm in der Mühle aus Unterschlauersbach wird zweimal aufgeführt, um 12.30 und um 14.15 Uhr. Die Veranstaltung ist im Museumseintritt enthalten.

Zudem wird eine offene Sonntagsführung mit Herta Schmidt-Rölz mit dem Titel "Sterbebräuche, Totengedenken und Auferstehungsglaube in evangelischen Gemeinden" um 14.30 Uhr angeboten. Treffpunkt ist die Spitalkirche. Die Führung ist im Museumseintritt enthalten.

Am Wochenende endet auch das Jubiläumsjahr "700 Jahre Spitalkirche" mit einem Konzert am Samstagabend: Noch bis 25. November ist die 700 Jahre alte Stiftungsurkunde des Windsheimer Bürgers Konrad Förster im Museum Kirche in Franken in Bad Windsheim zu sehen, bevor sie wieder ins landeskirchliche Archiv nach Nürnberg zurück muss. Das Schriftstück mit der akkuraten lateinischen Handschrift ist Teil der Ausstellung "Brauen, Baden, Beten" und Zeugnis einer 700-jährigen Geschichte der Fürsorge, der Pflege und der Gemeinschaft.

Am Samstag, 24. November, findet zum Abschluss des Jubiläumsjahres ein Chorkonzert der Katorei St. Kilian mit dem Titel "Als flögen wir davon" in der Spitalkirche statt. Unter der Leitung von Kantorin Luise Limpert wer-den Motetten von Max Reger und Johann Sebastian Bach aufgeführt und Psalmen von Nicole Winterstein aus Dettelbach vorgetragen, begleitet von Christian Glowatzki an der Orgel. Ein Vokalensemble der Kantorei rückt den Dienst im Hospital mit einen Duett von Johann Sebastian Bach in den Mittelpunkt, begleitet von den Streichern Wolfgang Stadler (Violoncello) und Rolf Filipp (Kontrabass) mit Luise Limpert an der Orgel. Dekanin Karin Hüttel trägt verbindende Texte zwischen den Musikstücken vor. Beginn ist um 19 Uhr, der Eintritt ist frei.
 

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