Eichstätt

Emma liest sich an die Spitze

Schülerin der Realschule Kösching gewinnt Wettbewerb mit einer Stelle aus Rowlings "Der Ickabog"

25.02.2021 | Stand 01.03.2021, 3:33 Uhr
Die Jury beim Vorlesewettbewerb des Landkreises Eichstätt: Michael Heberling, Tanja Schorer-Dremel, Ilse Müller und Monika Hanusch (von links). Die Siegerin, Emma Gehrhardt, ist auf der Leinwand groß zu sehen. −Foto: Gabler

Eichstätt - Die 62. Runde des Vorlesewettbewerbs des Landkreises Eichstätt entschied Emma Gehrhardt von der Realschule Kösching für sich. Die Schülerin der Klasse 6b überzeugte die Jury mit ihrem Lesebeitrag aus dem Buch "Der Ickabog" von J. K. Rowling. Angetreten waren neun Schüler, davon fünf Mädchen und vier Jungen. Die Jury bestand aus Tanja Schorer-Dremel (MdL), Michael Heberling (Kirchenzeitung Eichstätt), Monika Hanusch (Buchhändlerin) und Ilse Müller (Buchhändlerin). Der Regionalentscheid wird seit vielen Jahren von der Buchhandlung St. Willibald am Dom organisiert und durchgeführt. Alle teilnehmenden Kinder erhalten eine Urkunde und einen Buchpreis. Die Siegerin darf beim nachfolgenden Bezirksentscheid antreten.

 

Anders als in den vergangenen Jahren fand die Ausscheidung heuer digital per Video-Einreichung statt. Entschieden wurde im Marquardus-Saal des Bischöflichen Ordinariats in Eichstätt. Hier war ausreichend Platz, um die geltenden Hygiene-Vorschriften zu beachten und die Abstände einzuhalten. Persönlich anwesend waren nur die Juroren. Einleitende Worte sprach die Buchhändlerin Müller. "Die Vorbereitung war schon schwieriger", sagte sie, "aber es war sehr wichtig, dass der Wettbewerb durchgeführt wurde." Die Schulsieger und Schulsiegerinnen des Kreises und der Stadt konnten ihren rund dreiminütigen und selbst ausgewählten Vorlesebeitrag bis Mitte Februar aufzeichnen und über das Video-Portal des Wettbewerbs hochladen. Die Videos wurden zu Hause mit den Eltern gedreht.

Auf einer großen Leinwand wurden die Beiträge in aller Ruhe und aller Konzentration aufgenommen und schriftliche Bewertungen aufgeschrieben. Zu bewerten war die Lesetechnik mit acht Punkten, die Interpretation mit sechs Punkten und die Textstellenauswahl mit 4 Punkten. Dazu bestand auch die Möglichkeit für Anmerkungen zum Gesamteindruck. In gemeinsamer Diskussion wurden Meinungen und Argumente ausgetauscht. Am Ende waren sich alle einig, dass Emma ein würdiger Preisträger ist. Das Ergebnis wurde ihr telefonisch mitgeteilt.

Die Etappen führten von der Schule über Stadt-, Kreis-, Bezirks- und Länderebene bis zum Bundesfinale, das voraussichtlich im Juni 2021 in Berlin stattfinden wird. Die rund 600 Regionalwettbewerbe werden von Buchhandlungen, Bibliotheken, Schulen oder anderen kulturellen Einrichtungen organisiert.

An den Vorlese-Entscheiden der Städte und Landkreise beteiligten sich in diesem Jahr bundesweit mehr als 4300 Schulsieger und Schulsiegerinnen. Der seit 1959 stattfindende Vorlesewettbewerb ist einer der größten Schülerwettbewerbe Deutschlands. In diesem Jahr waren rund 350000 Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen am Start. Er wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels veranstaltet und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Ziele des Vorlesewettbewerbs sind, die Begeisterung für Bücher in die Öffentlichkeit zu tragen, Freude am Lesen zu wecken sowie die Lesekompetenz von Kindern zu stärken. Der Wettbewerb wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Auch in diesem Jahr unterstützen darüber hinaus die experimenta GmbH und vier Sparda-Regionalbanken die Aktion.

Schorer-Dremel fand die Durchführung gut und sinnvoll für eine Kontinuität des Wettbewerbs. Auch der digitale Einsatz unterstützt die momentanen Unterrichtsstile. Gerade als ausgebildete Pädagogin und Lehrerin weiß sie aus Erfahrung, wieviel Einsatz und Herzblut die Teilnehmer und Teilnehmerinnen einbringen. "Kinder müssen mit Büchern aufwachsen und Bücher sind für das Leben unverzichtbar", sagt Schorer-Dremel. "Die sprachliche Entwicklung hängt in hohem Maße vom Lesen und auch Vorlesen ab", stellt sie weiter fest.

EK

 

URL: https://www.donaukurier.de/archiv/emma-liest-sich-an-die-spitze-2873067
© 2024 Donaukurier.de