Neuburg

Vorsicht vor Extremismus

Mittelschüler lernen bei einem Vortrag, die Gefahren rechtzeitig zu erkennen

10.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:04 Uhr
Referentin Yvonne Haag informierte Neuburger Schüler über Gefahren von Extremismus. −Foto: Mittelschule Neuburg

Neuburg (DK) Die Neuburger Mittelschule hat sich den Problemen rund um die Einflussnahme von Extremisten auf die heutige Jugend angenommen.

Wie leicht es ist, in deren Fänge zu geraten, zeigen täglich Medienberichte. Die Jugendlichen werden zudem ständig durch Internet oder Fernsehen mit Informationen überschüttet und dadurch oft unbewusst beeinflusst. Deshalb hat die Mittelschule einen Informationsvormittag zum Thema "Jugend im Fokus von Extremisten" für die Abschlussschüler der neunten und zehnten Klassen organisiert.

"Wir wollen, dass die Schüler sensibilisiert werden, wenn extreme Organisationen über Bilder und Filme versuchen, die Jugendlichen zu beeinflussen und auf ihre Seite zu ziehen. Die Schüler müssen erkennen, wann sie manipuliert werden", erklärte Klassenleiter Klaus Burger die Intention der Veranstaltung. Die Referenten Yvonne Haag und Peter Bühl von der bayerischen Informationsstelle gegen Extremismus starteten ihren Vortrag, indem sie mit den Schülern erarbeiteten, was Extremismus überhaupt ist und welche Richtungen in Deutschland vorkommen.

Verdeutlicht wurde anhand eines ausdruckstarken Films mit dem Titel "Radikal", warum Jugendliche sich extremistischen Gruppen anschließen. In dem Film wird in drei Rückblenden gezeigt, wie sich ein Jugendlicher einer rechts- oder linksgerichteten oder aber einer religiösen Gruppe anschließt. Im Anschluss an den Film diskutierten die Schüler, was dazu geführt hat, den Schritt in das jeweilige Extrem zu machen. Gleich war dabei: Die Gruppen bieten immer eine Erlebniswelt, der Einzelne gilt als nichts, die Gemeinschaft jedoch als alles. Alle, die anders sind, müssen demnach bekämpft werden. Anschauliche, teilweise schockierende, menschenverachtende Bilder sowie Kommentare, die über das Internet und Handyprogramme verbreitet werden, stimmten die Schüler nachdenklich.

Es wurde verdeutlicht, dass viele Nachrichten und Bilder manipuliert sind und es zwingend notwendig ist, zu erkennen, dass jede Information genau durchleuchtet werden und von Pauschalisierungen Abstand genommen werden muss. Man merkte, dass das Thema nicht spurlos an den Schülern vorbeiging.

Nach dem Vortrag zeigten sie eine gewisse Betroffenheit und äußerten, dass sie nicht mehr jeder Nachricht unreflektiert Glauben schenken werden. Mit folgenden Appellen endete der Vortrag: Sei kritisch, tolerant und aufmerksam und hol dir Rat und Hilfe.

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