Neuburg

Kaum Interesse an Briefwahl

17.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:49 Uhr

Neuburg (sja) Das Interesse an der Briefwahl hält sich vor dem Urnengang an diesem Sonntag im Kreis Neuburg-Schrobenhausen noch arg in Grenzen.

In zahlreichen Gemeinden liegt die Beteiligung bei der anstehenden Landratswahl deutlich unter der bei vorangegangenen Abstimmungen. Dass deshalb aber eine dramatisch niedrige Wahlbeteiligung zu erwarten ist, ist damit noch nicht sicher.

Bernhard Mahler bringt es auf den Punkt. "Das kann auch daran liegen, dass die Wahl diesmal viel einfacher ist", sagt der Sprecher der Stadt Neuburg. Denn anders als bei der Bundes-, der Land- und der Bezirkstagswahl gibt es am Sonntag mit den Kandidaten Fridolin Gößl (CSU), Peter von der Grün (FW), Werner Widuckel (SPD) und Norbert Mages (Grüne) lediglich vier Möglichkeiten. Ein überdimensionaler Stimmzettel, der viele Bürger sonst vom Gang ins Wahllokal abhält, fällt diesmal also weg. Ob die Wähler aber dennoch an die Urnen gehen, wird sich erst am Sonntagabend zeigen.

Bislang haben aber schon einige Tausend Bürgerinnen und Bürger ihre Stimme auf dem Postweg abgegeben. In Neuburg waren es bis gestern 1932, rund 900 weitere haben die Briefwahlunterlagen angefordert. "Damit sind wir weit weg von einer bedenklich niedrigen Beteiligung", sagt Tobias Hammer vom Sachgebiet für Wahlen. Niedriger ist dieser Wert dennoch. Zum Vergleich: Im Oktober nutzten mehr als 5000 Bürger die Briefwahl.

In Karlshuld waren es damals rund 1700 Wähler. Diesmal verzeichnen Nadine Geier und ihre Kollegen im Rathaus 844 Briefwähler - also gerade mal die Hälfte. Ähnlich gering ist die Zahl in Rennertshofen, wo bislang 604 der mehr als 4000 Wahlberechtigten per Post den neuen Landrat gewählt haben. "Das waren bei der letzten Wahl viel mehr", weiß Sibylle Mayinger von der Verwaltung. Im Oktober hatten exakt 1236 Menschen per Briefwahl abgestimmt. Auch Mayinger vermutet, dass die einfache Wahl ein Kriterium sein könnte.

Das sieht auch Edelgard Wuka im Burgheimer Rathaus so. 561 Briefwähler sind nicht ganz die Hälfte der Anzahl bei den jüngsten Wahlen. "Wir hatten viel mehr erwartet", sagt sie. Die Resonanz sei für Burgheim diesmal schon sehr gering. Auf immerhin noch 349 Briefwähler kommt das mit knapp 3000 Einwohnern kleinere Oberhausen. Auch dort bedeutet diese Zahl einen klaren Rückgang, wie Angelika Eder von der Verwaltung erklärt. Und in Ehekirchen sind es bis gestern sogar nur 345 Briefwähler gewesen. "Recht viel mehr werden es wohl auch nicht mehr", sagt Ulrike Füger vom Rathausteam.

URL: https://www.donaukurier.de/archiv/kaum-interesse-an-briefwahl-2799156
© 2024 Donaukurier.de