Ingolstadt

Versuchskaninchen Ingolstadt?

Ausbau des 5G-Netzes im Stadtgebiet: Auch BGI lehnt testweisen Einsatz "nicht geprüfter neuer Technologien" ab

09.10.2019 | Stand 02.12.2020, 12:53 Uhr

Ingolstadt (DK) Nach der ÖDP hat sich nun auch die BGI-Fraktion gegen den geplanten Ausbau des 5G-Netzes im Stadtgebiet von Ingolstadt ausgesprochen.

In einer Presseerklärung teilte die BGI mit, ihre Fraktion lehne den testweisen Einsatz nicht geprüfter neuer Technologien ab.

"Innovative Technologien und Fortschritt sollten unterstützt und gefördert werden, wenn sie der Menschheit, Tierwelt oder Natur helfen. Allerdings sollte man nicht jede Entwicklung kritiklos gutheißen, nur weil sie neu ist". Eine intensive Prüfung der Auswirkungen auf die Umwelt sowie eine genaue Abwägung der Vor- und Nachteile sollten vor Anwendung oder Einführung neuer Technologien gesichert vorliegen. Doch genau das sei in Ingolstadt nicht der Fall.

Die BGI zitiert aus einer Veranstaltung zum geplanten Ausbau des 5G-Netzes im Stadtgebiet von Ingolstadt OB Christian Lösel, der gesagt habe: "Wir sind gerne ,Living Lab' und Testfeld für neue Technologien. " Die BGI sagt dazu: "Ob er damit im Sinne aller Bürgerinnen und Bürger spricht, darf bezweifelt werden. Denn auch die 5G-Technologie ist im Hinblick auf die Konsequenzen für Mensch und Natur kaum erforscht. " Wissenschaftler könnten gesundheitliche Risiken zwar nicht beweisen - aber auch nicht ausschließen.

"Wir können nicht jede neue Technologie einfach ausprobieren und erst danach schauen, ob bei uns in Ingolstadt Menschen oder Tiere darunter leiden und im schlimmsten Fall, wie in Belgien, Vögel tot vom Himmel fallen", sagt OB-Kandidat und BGI-Fraktionschef Christian Lange. "5G-Sendetechnik ist vergleichbar mit den Strahlungen einer Mikrowelle und wird vielleicht erhebliche Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben. Keiner weiß das. "

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