Ingolstadt /Kösching

Übungsszenario: Gunvor in Flammen

Gut 200 Einsatzkräfte aus Ingolstadt und dem Landkreis Eichstätt proben in Raffinerie den Ernstfall

26.10.2019 | Stand 02.12.2020, 12:45 Uhr
Insgesamt waren rund 200 Einsatzkräfte bei Übung in der Gunvor-Raffinerie dabei. −Foto: Stefan Eberl

Ingolstadt/Kösching (DK) Große Katastrophenschutzübung bei dichtem Nebel: In der Gunvor-Raffinerie haben am Samstagmorgen Einsatzkräfte von Feuerwehren und Rotem Kreuz aus Ingolstadt und dem Landkreis Eichstätt einen angenommenen großen Betriebsunfall in der petrochemischen Anlage durchgespielt. Gut 200 Helfer und Retter simulierten Brandbekämpfung und Verletztenbergung in großem Stil.

Gut zweieinhalb Stunden lang war die Szenerie in der und um die Raffinerie, die jeweils zur Hälfte auf Ingolstädter und Köschinger Gebiet liegt, von Blaulicht beherrscht. Angenommen worden war ein Austreten von leicht entzündlichen Erdölprodukten aus einer der Prozessanlagen der Raffinerie mit anschließender heftiger Explosion und nachfolgendem Feuer, das auch andere Anlagenteile bedrohte - sehr ähnlich jenem tatsächlichen schwerwiegenden Unglück in der Vohburger Bayernoil-Raffinerie vor gut einem Jahr.

50 hypothetische Verletzte

Die Übungsregisseure hatten das simulierte Schadensbild bei Gunvor bewusst noch ausgedehnt: Durch die Explosion waren in diesem Fall rund 50 Verletzte unter den Mitarbeitern des Betriebes zu beklagen. Auch zwei Lastwagen-Fahrer - einmal an der Abfüllanlage und einmal in einem Anlagenteil mit ausgetretener Lauge - waren laut Übungsdrehbuch schwerer verletzt worden.

Schminkteams im Einsatz

Aufgabe der Einsatzkräfte aus Ingolstadt und dem Landkreis war einmal die Verhinderung von weiteren Bränden in anderen Teilen der Produktionsanlagen, zum anderen die zügige Kategorisierung und Erstversorgung  sowie der Abtransport der Verletzten, die von Schminkteams der beiden BRK-Kreisverbände teils täuschend echt „zurechtgemacht“ worden waren.

Aus Fehlern lernen

Eingebunden waren neben den Rotkreuzlern die Gunvor-Werkfeuerwehr, die Ingolstädter Berufswehr und mehrere Freiwillige Feuerwehren aus Stadt und nördlichen Umlandgemeinden. Geübt wurde auch das Zusammenspiel der Einsatzleitungen. Einer ersten Nachbesprechung sollen sich ausführliche Analysen des Übungsablaufs in den nächsten Tagen anschließen - schließlich wollen alle aus möglichen Fehlern lernen und ihre Kräfte noch besser auf etwaige Ernstfälle von solch großem Ausmaß vorbereiten.

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