Manching

Das unsichtbare Gift

BI präsentierte Film über PFC, der schonungslos die Gefahren anspricht

13.11.2019 | Stand 02.12.2020, 12:37 Uhr
Schonungslos: Der Film - im Bild BI-Chef Michael Weichenrieder - deckte die Gefahren von PFC für Mensch und Umwelt auf. −Foto: smd

Manching (smd) Viele Interessierte waren der Einladung der Bürgerinitiative PFC Flugplatz Manching gefolgt, um sich den amerikanischen Dokumentationsfilm "The devil we know - Das unsichtbare Gift PFC", über die Entstehungsgeschichte und die Auswirkungen von PFC auf Mensch und Umwelt anzusehen.

 


Bereits 1938 entdeckte der Chemiker Roy Plunkett nur durch Zufall bei einem Versuch mit Kühlmitteln den Stoff Polytetrafluorethylen (PFTE) welches der Konzern DuPont 1945 unter dem Handelsnamen TEFLON auf den Markt brachte. Trotz Kenntnis der gesundheitsschädlichen Auswirkungen der Produktion von Teflon führte die Firma die Produktion fort. Durch die Einleitung des bei der Herstellung von Teflon anfallende Abwassers in den Ohio River wurde das Trinkwasser von Millionen Amerikanern kontaminiert und rücksichtslos eine Gesundheitsgefährdung in Kauf genommen.

Erst 2000, als sich die negativen Folgen der Teflon-Produktion aufgrund massiver Gegenwehr der Bevölkerung nicht mehr vertuschen ließen, wurden die Gefahren für Mensch, Tier und Umwelt untersucht. Trotz der vielen Erkrankungen in den USA wird PFC heutzutage in unzähligen Produkten wie Prothesen, Verpackungen, Backpapier, Zahnseide, Outdoorbekleidung, Teppichen, Löschschaum und Farben rund um den Globus eingesetzt. Untersuchungen haben ergeben: Die Chemikalie ist bei 99,7 Prozent aller US- Bürger im Blut nachgewiesen.

Für Deutschland sind keine bundesweiten Zahlen bekannt. Am man weiß, dass durch Löschschaum am Flugplatz Manching das Grundwasser dort hochgradig mit PFC verseucht ist. Eine Allgemeinverfügung untersagt inzwischen jegliche Grundwassernutzung bis 2032, vom Verzehr von Fischen wird abgeraten. Während in Ingolstadt auf dem ehemaligen Bayernoil-Gelände und in Münchsmünster die Gelände unter Hochdruck saniert werden, gibt es für Manching immer noch keinen konkreten Terminplan - kritisiert die Bürgerinitiative. Sie will den Beginn der Sanierung und fordert stets mehr Transparenz und die Teilnahme am Runden Tisch, was ihr bisher verwehrt wird.

 

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