Ingolstadt - Seit Sommer 2017 ist Larry Mitchell Sportdirektor des ERC Ingolstadt. Die Spieler, die der 52-Jährige in dieser Zeit zu den Panthern holte, haben sich fast alle als mindestens brauchbar, überwiegend sogar als echte Verstärkungen erwiesen, wie vor einigen Wochen in unserer Zeitung ausführlich dargestellt.
Die besagte Transferbilanz Mitchells beim ERC (Stand 12/19) können Sie hier nachlesen.
Mit einem seiner Transfers könnte Mitchell nun jedoch danebengelangt haben: Mitte Januar ersetzte er Verteidiger Ville Koistinen, dem ein ausschweifender Lebenswandel nachgesagt wurde, durch den Kanadier Steven Seigo – seitdem läuft es nicht mehr bei den Panthern. Von den sieben Spielen seit dem Wechsel gewann der ERC nur zwei, in fünf Partien schlug der Puck viermal oder noch häufiger im eigenen Tor ein. Die ohnehin wackelige Abwehr liegt bei der Anzahl der Gegentreffer inzwischen auf dem Niveau von Krefeld, Iserlohn und Schwenningen. Die direkte Qualifikation fürs Viertelfinale ist in weite Ferne gerückt.
Es wäre sicher viel zu einfach, das Formtief allein am Spielertausch Koistinen/Seigo festzumachen, und es mag sein, dass aus Klubsicht gute Gründe für eine Trennung vom Finnen sprachen. Allerdings reicht Ersatzmann Seigo weder als defensiver Stabilisator noch als Impulsgeber im Powerplay auch nur annähernd an die Klasse Koistinens heran – und das, obwohl der 37-Jährige sein Potenzial beileibe nicht ausgeschöpft hat. Es wird vielmehr immer offensichtlicher, dass sich der ERC mit diesem Wechsel auf einer Schlüsselposition signifikant geschwächt hat. Für die Play-offs lässt das nichts Gutes erahnen.
Alexander Petri