Kinder müssen nicht teuer sein

17.02.2020 | Stand 02.12.2020, 11:56 Uhr

Zu "Wie familienfreundlich ist Ingolstadt?

" (DK vom 8. Februar):

Wer die Frage "Warum gehen Eltern mit Einwegwindeln leer aus? " stellt, hat die beabsichtigte Bezuschussung von Mehrwegwindel nicht verstanden. Denn dabei geht es um den Umweltschutz. Die Stadt Ingolstadt plant einen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und will diejenigen belohnen, die weniger Müll produzieren. Sprich: Die Stadt Ingolstadt ist kinderfreundlich, indem sie sich um die Zukunft ihrer jungen Schanzer kümmert.

Ich möchte niemanden zu nahetreten und schon gar nicht der zitierten Familie. Es liegt mir fern mit dem Finger auf andere zu zeigen. Dadurch ist niemandem geholfen und keiner sollte sich das heraus nehmen, denn niemand ist klimaneutral.

Doch: Kinder müssen nicht teuer sein. Flohmärkte und Kleinanzeigen sind voll mit günstigen und teils neuwertigen Sachen und zudem nicht mehr verpackt. Wer sich an Stoffwindeln traut, hat zusätzlich eine Ersparnis, denn man gibt für Einwegwindeln schätzungsweise 1500 Euro pro Kind aus. Im Gegenzug dazu kosten gebrauchte Mehrwegwindeln circa 150 Euro. Mit dem Vorschlag zur Bezuschussung von Mehrwegwindeln sollten Familien einen Anreiz erhalten, sich mit den Alternativen zu beschäftigen, also weniger Müll zu produzieren. Die Müllmasse bei Kleinkindern lässt sich auch reduzieren, indem man Einwegwindeln länger anlässt. Einfaches Wasser statt chemischer Feuchttücher und Verzicht auf Cremes und Shampoo trägt weiter zur Minimierung der Müllmenge bei. Dies wird zudem von einigen Hebammen für die empfindliche Babyhaut empfohlen. Ausreden wie "Was bringt es, wenn ich alleine darauf achte, weniger Müll zu produzieren" lasse ich nicht gelten. Denn Millionen von Menschen leben nach diesem Credo.
Martina Karl, Ingolstadt

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