Ingolstadt

Zwischen Kunst und Skandal

Internationaler Tag der Frau: Programm von Gleichstellungsstelle, DGB, Frauen Union und anderen

05.03.2020 | Stand 02.12.2020, 11:48 Uhr
An der Fleißer-Statue in der Theresienstraße führt der fünfte Frauenpfad am Mittwoch vorbei. −Foto: Stadt Ingolstadt

Ingolstadt - Die Gleichstellungsstelle lädt anlässlich des Internationalen Tags der Frau am Mittwoch, 11. März, um 16.30 Uhr zum fünften Ingolstädter Frauenpfad ein.

Heuer steht dieser unter dem Motto "Geliebt und verachtet. Kunst und Skandal. Das Drama zweier Frauen". Nach einem Grußwort des OB führt der Pfad über die Fleißer-Statue in der Theresienstraße zum Fleißer-Haus (Kupferstraße), wo eine Baustellenführung und Einblicke in das Leben von Marieluise-Fleißer geboten werden.

Danach geht es weiter in den Barocksaal des Stadtmuseums. Dort wird ab 17.30 Uhr dessen Leiterin auf das Drama der zwei Frauen im Fokus eingehen: Marieluise Fleißer und Hildegard Knef. Beide waren in Deutschland anerkannte, herausragende Künstlerinnen und stießen auf große gesellschaftliche Schwierigkeiten in der damaligen Zeit. Die Ingolstädter Schriftstellerin Marieluise Fleißer (1901-1974) wurde mit zahlreichen Literaturpreisen bedacht, aber im heimatlichen Ingolstadt zur unerwünschten Person erklärt. Hildegard Knef (1925-2002) hatte als Schauspielerin, Sängerin und Autorin ebenso zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen erhalten. Jedoch umgab sie gleichzeitig der größte Nachkriegsskandal aufgrund des Films "Die Sünderin". Knef galt in Deutschland viele Jahre als Grenzverletzerin. Victoria Voss vom Stadttheater Ingolstadt zeigt in einem Potpourri aus Gesang und Schauspiel die künstlerische Seite von Hildegard Knef und ihre innere Zerrissenheit aufgrund der fehlenden gesellschaftlichen Anerkennung. Begleitet wird sie am Flügel von Benedikt Streicher, Jazzförderpreisträger der Stadt Ingolstadt. Eine Anmeldung zum Frauenpfad ist per E-Mail an gleichstellungsstelle@ingolstadt. de oder telefonisch unter (0841) 305-1166 bis Montag, 9. März, erwünscht.

Weitere Veranstaltungen: Die Frauen Union Ingolstadt lädt am Samstag, 7. März, ab 9.30 Uhr in der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte, Ludwigstraße 34 (Eingang: Hallstraße 10), zum Frühstücksdialog ein. Diskussionsgäste sind Kerstin Schreyer, Staatsministerin für Wohnen, Bau und Verkehr, und Annemarie Fuchs, Landwirtin. Der Eintritt ist frei, Kontakt: Tanja Stumpf, Telefon (0152) 56105366.

Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund lädt traditionell zum Frauentag ein. Am Samstag, 7. März, lautet das Motto von 11 bis 14 Uhr im Stadttheater "WIR fair-ändern". Referentin ist Elke Hannack, Stellvertretende Vorsitzende im DGB-Bundesvorstand. Es gibt Infostände, Bewirtung, Kinderbetreuung und Kabarett mit Christine Rothacker. Der Eintritt frei.

Die UDI (Unabhängige Demokraten Ingolstadt) laden am Samstag, 7. März, ab 19 Uhr in die Oyakate Kampfsportakademie, Hindenburgstraße 50, ein. Das Motto: "Ladies Night: Learn how to Fight mit Atila Dikilitas". Nach Angaben der Veranstalter erwartet die Frauen ein fröhlicher, sportlicher und kulinarischer Abend, an dem zwischen Prosecco, Spaß und Leckereien viele Tipps und Tricks gezeigt und geübt werden, damit der Abendbummel nicht zum Albtraum wird. Vertreter aus der Sicherheits- und Kampfsportbranche sowie ein Polizist machen die Damen fit für den Notfall.

Die Linksjugend plant mit anderen Gruppen ebenfalls eine Aktion mit mehreren Rednerinnen, Infostand und der Möglichkeit, mitgebrachte Taschen und Kleidungsstücke mit feministischen Motiven bedrucken zu lassen. Beginn ist am Sonntag, 8. März, um 13 Uhr in der Ludwigstraße vor Xaver Mayr.

Im Café Hortus Medicus am Sonntag, 8. März, wird ab 15 Uhr im Medizinhistorischen Museum über das neue und alte Frauenbild gesprochen.

Soroptimist International (SI) präsentiert in Kooperation mit dem Audi-Programmkino am Donnerstag, 12. März, um 17.30 und 20 Uhr "Der Glanz der Unsichtbaren". Lady Di, Edith Piaf, Salma Hayek, Brigitte Macron: Die meisten Besucherinnen des Tageszentrums für wohnungslose Frauen nennen sich nach prominenten Vorbildern. Der Film erzählt von der drohenden Schließung und der Anstrengung von vier Sozialarbeiterinnen, ihren Schützlingen wieder auf die Beine zu helfen.

DK

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