Neuburg

Ein Mann, viel Konzert

Roots-Rock-Haudegen Bernd Rinser begeistert mit seinen Eigenkompositionen – Rückkehr im Sommer

11.01.2022 | Stand 23.09.2023, 11:14 Uhr

Viel Applaus hat Roots-Rock-Musiker Bernd Rinser von seinen Zuhörerinnen und Zuhörern bekommen. Im Sommer soll er wieder nach Neuburg kommen, dann zu einem Open-Air. Foto: Meyer

Von Stefan Meyer

Neuburg – Roots-Rock at its best! So könnte man das erste Konzert des Jahres in der Musikbar Die Drogerie in Neuburg beschreiben, das der Bluesrocker Bernd Rinser gestaltete. Mittlerweile in Unterfranken wohnhaft, nahm der gebürtige Oberbayer die Gelegenheit wahr, auf dem Weg in seine alte Heimat bei Landsberg am Lech einen musikalischen Zwischenstopp in der Ottheinrichstadt einzulegen.

Seit 30 Jahren ist er schon auf Tour

Aufgrund der aktuellen Corona-Einschränkungen konnten beim Auftritt zwar nur wenige Zuhörer und Zuhörerinnen anwesend sein, diese erlebten jedoch einen Musikabend auf höchstem Niveau. Roots-Rock nennt der musikalische Weltenbummler seinen Musikstil, bei dem er unterschiedliche Musikgenres wie Rock, Folk, Blues, Country und Americana einfließen lässt. Der Vollblutmusiker ist kein Unbekannter in der Szene, seit 30 Jahren ist Rinser schon „on the road“. Zunächst mit Band, wandelt er seit 2012 auf Solopfaden und gab schon auf vielen Bühnen der Republik seine Visitenkarte ab.

Inspiriert zu seiner Musik wurde der Komponist und Arrangeur von Blues-Legenden wie R. L. Burnside, Mississippi Fred McDowell oder dem Folksänger Woody Guthrie. Kurz nach 19 Uhr startete der Allrounder das Konzert mit dem Roots-Blues „Hangin’ On Your Hook“ von seinem Album „Street Dog Blues“. Ein buntes Potpourri an unterschiedlichen Gitarren und Harps hatte der Multiinstrumentalist beim Auftritt im Einsatz, mit dem Fußschlagzeug und einer Snare-Drum sorgte er für den Rhythmus.

Wirt plant Open-Air mit Rinser

Wenn man die Augen schloss, dachte man, eine komplette Band würde auf der Bühne performen. Knapp drei Stunden führte seine musikalische Reise vom Mississippi-Delta über New Orleans bis an die Grenze von Texas nach Mexiko und gab damit einen Überblick seines bisherigen Schaffens. Schnellere Nummern wie „Get Your Business Straight“ wechselten sich mit ruhigeren Titeln wie „Peace Of Mind“ ab, Lieder wie „Blues Around Midnight“, eine Hommage an Little Walter, ein amerikanischer Pionier der Bluesharp, und sozialkritische Stücke wie „Gonna Have a Hard Time“, welches über die Zerstörung der Mutter Erde durch die Gier der Menschheit handelt, fanden den Weg ins Programm. Auch dem „Guardian Angel“, zu Deutsch „Schutzengel“, widmete er ein Lied. Ein souliger Blues oder eine feurige Tex-Mex-Nummer durften natürlich bei der Aufführung nicht fehlen.

Jeder einzelne Song hatte seine Geschichte, die er dem Publikum ausführlich näherbrachte und mit denen Rinser auch in tiefere Emotionen eintauchte. Authentisch und handgemacht vorgetragen, gab er seine selbst geschriebenen Songs zum Besten. Man merkte ihm die Spielfreude sichtlich an. Die prägnante Reibeisenstimme, sowie seine ausdrucksstarke Spielweise überzeugten durchweg, jedes Musikstück wurde frenetisch von der Zuhörerschaft bejubelt. Als er bei „Let’s Do The Best“ zunächst das Ende der Darbietung ankündigte, forderten die Gäste lautstark einen musikalischen Nachschlag, den der Barde gerne gab. Mit der Anregung aus „den Zitronen des Lebens eine leckere Zitronenlimonade zu machen“ und dem starken „Evil, Wild & Blue“, von der gleichnamigen Platte ließ er ein gelungenes Konzert ausklingen, das sicherlich beim Künstler und der Zuhörerschaft noch lange im Gedächtnis bleibt.

Ein Wiedersehen mit Bernd Rinser soll es im kommenden Sommer im Rahmen der Open-Air-Konzertreihe vor der Drogerie geben, ließ Veranstalter Klaus Köppl zum Abschluss des Abends noch wissen.

DK

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