Hilpoltstein

Klinik richtet zweite Covid-Station ein

21 Betten nur für Verdachtsfälle - Infizierte Patienten streng vom Normalbetrieb getrennt

27.03.2020 | Stand 02.12.2020, 11:39 Uhr
Die Kreisklinik Roth hat eine zweite Intensivstation mit sechs Betten aufgebaut und eine zweite Covid-Station mit 21 Betten für Verdachtsfälle eingerichtet. −Foto: Rudolph

Roth - Die Kreisklinik Roth hat die Herausforderungen durch die Corona-Krise angenommen. Die Beatmungsplätze wurden von fünf auf neun aufgestockt, eine zweite Intensivstation mit sechs Betten wurde eingerichtet, die Notaufnahme baulich angepasst und der gesamte Personaleinsatz umorganisiert. Am Freitag ist zusätzlich die Geriatrische Reha als zweite Covid-Station eingerichtet worden, erklärt Pflegedienstleiter Dieter Debus.

Sie liegt direkt über der kürzlich eingerichteten Covid-Station 10, der ehemaligen Privatstation und besteht ausschließlich aus Einzelzimmern. 21 Betten stehen jetzt ausschließlich für Verdachtsfälle bereit. Sollte sich eine Infektion bestätigen, würden die Patienten auf Station 10 verlegt. Ein weiterer Vorteil: Das Haus, in dem die beiden Covid-Stationen untergebracht sind, steht separat in großer räumlicher Entfernung vom regulären Bettenhaus. Die betagten Patienten der Geriatrie werden auf eine Station im Haupthaus verlegt und dort betreut.

Klinikvorstand Werner Rupp bedankte sich ausdrücklich bei allen Mitarbeitern für ihren Einsatz. Das Zusammengehörigkeitsgefühl habe enorm zugenommen, so Rupp. Die erweiterte Klinikleitung treffe sich täglich um 8 Uhr, an sieben Tagen die Woche, zur Corona-Konferenz, um "im Sichtflug" alle erforderlichen Maßnahmen an die sich ständig ändernde Situation anzupassen.

Durch einen Umbau in der Notaufnahme können ab sofort bestätigte Corona-Patienten von den anderen Patienten, die nicht infiziert sind, getrennt behandelt werden. Der Pflegerische Leiter der Notaufnahme Michael Christ freut sich "über die Top-Lösung". Der Schockraum wird so getrennt weiter betrieben und so haben mehrfachverletzte Patienten haben keinen Kontakt zu Covid-19 Patienten. Das alles ist für die Patienten, aber auch für die Mitarbeiter ein großer Zugewinn an Sicherheit, so Christ.

Inzwischen wurden alle planbaren Operationen abgesagt. Notfalleingriffe finden weiterhin statt und können nach der OP auch sehr gut versorgt werden. Das in der Chirurgie freigesetzte Personal wird in anderen Bereichen eingeplant.

Für die Mitarbeiter der Kreisklinik ist die Corona-Krise eine noch nie dagewesene Herausforderung. "Doch unser Pandemiekonzept steht", sagt der Leiter der Notaufnahme Milan Wasserburger. "In kürzester Zeit haben wir unser Haus organisatorisch auf den Kopf gestellt und stehen für unsere Patienten bereit." Durch die Erhöhung der Beatmungsplätze sei die Kreisklinik nun in der Lage, mehr schwierige Krankheitsverläufe von Covid-19 zu behandeln. Die Mitarbeiter seien hochmotiviert, nicht zuletzt auch durch den großen Zuspruch der Bürgerinnen und Bürger. Milan Wasserburger bedankt sich daher für jede Unterstützung von außen.

Alle nicht intensivpflichtigen Covid-19-Patienten werden zwischenzeitlich auf einer Station behandelt. Derzeit ist die Station mit 13 Patienten belegt. Patienten mit Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus werden dort streng getrennt von denjenigen betreut, die schon einen positiven Nachweis erhalten haben.

Glücklicherweise verläuft die Krankheit Covid-19 nach wie vor bei den meisten Patienten auch in der Kreisklinik Roth ohne größere Komplikationen. Umso wichtiger sei es, sich ausnahmslos an die Schutzmaßnahmen zu halten, damit eine weitere Ausbreitung des Virus verhindert werden kann, so die Klinik. Um die Folgen des Besuchsverbotes ein wenig abzumildern, besteht für alle Angehörigen die Möglichkeit, persönliche Dinge für Patienten vorbeizubringen und am Haupteingang abzugeben. Dort stehen Klinikmitarbeiter bereit und nehmen Gegenstände für die Angehörigen in der Klinik entgegen. Offene Lebensmittel können allerdings wegen der Infektionsgefahr nicht angenommen werden. An die Patienten können nur verpackte Esswaren abgegeben werden, teilt die Klinikleitung mit.

HK

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