Pfaffenhofen

Pfaffenhofener Tafel startet Notfallmodus

Spenden ermöglichen Hilfe: Während Ausgangssperre sollen vor allem Gutscheine ausgegeben werden

02.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:37 Uhr
Die Ausgabe von Lebensmitteln ist wegen der Corona-Krise für die Pfaffenhofener Tafel ab sofort zwar wieder möglich, aber stark eingeschränkt. Die Hilfsorganisation hofft auf Spenden, um in nächster Zeit ihre Kunden mit Gutscheinen versorgen zu können. −Foto: Tafel

Pfaffenhofen - Vor dem Hintergrund der momentanen Beschränkungen aufgrund der Coronakrise hat auch die Pfaffenhofener Tafel die Ausgabe von Lebensmitteln an ihren Standorten im südlichen und mittleren Landkreis vorübergehend einstellen müssen.

Erst jetzt konnten die ehrenamtlichen Helfer wieder einen Teil ihrer Kunden mit haltbaren Lebensmitteln und nicht zuletzt mit Gutscheinen versorgen.

Nach wie vor sind die Tafel-Mitarbeiter eifrig damit beschäftigt, jene Kunden anzurufen, die noch immer keine Kenntnis vom aktuellen Notfallplan haben. In diesem Zusammenhang wird es dann in der kommenden Woche eine Ausgabe von Gutscheinen geben. "Dies betrifft insbesondere
ältere Menschen", gibt Stephanie Buck, die Leiterin der Tafel, bekannt.

Dank der finanziellen Unterstützung durch den Verein "Familien in Not", der vor allem aus den Spendengeldern der PK-Aktion "Vorweihnacht der guten Herzen" gespeist wird, in Höhe von 5000 Euro, vom Verein zur Förderung der Tafel in Höhe von ebenfalls 5000 Euro sowie einer 3000-Euro-Spende vom örtlichen Rotary Club ist die Tafel wieder handlungsfähig. "So können wir für die nächsten drei Wochen eine gute Lösung für unsere Kunden anbieten", meint Buck. Außerdem habe die Zusammenarbeit mit der Bürgerhilfe der Stadt Pfaffenhofen sehr gut funktioniert. "So konnten wir besonders Betroffene an diese Stelle weiterleiten und es wurde dort schnell und unbürokratisch geholfen", freut sich die Tafel-Chefin.

Ganz generell ist die Pfaffenhofener Tafel zunächst bis zum 20. April geschlossen. So lange öffnen die Läden also auf keinen Fall. "Die Zeit bis dahin werden wir mit Lebensmittelgutscheinen für die Tafelkunden überbrücken", berichtet Buck weiter.

Wie es danach weitergehen kann, steht zum Teil noch in den Sternen. "Wir werden unsere Möglichkeiten praktisch wöchentlich an die aktuelle Entwicklung der Lage anpassen," führt Buck hierzu aus. Der bisherige Tafelbetrieb sei aufgrund der Pandemie nicht mehr wie gewohnt möglich. Die Räumlichkeiten seien zu beengt und die erforderlichen Abstände könnten unmöglich eingehalten werden. "Wir prüfen aktuell, ob wir - zumindest bis zum Herbst - unsere Tätigkeiten nach draußen verlagern können", so Buck mit Blick auf die kommenden Monate. Dies würde bedeuten, dass im Freien angeliefert, entladen, sortiert und ausgegeben würde. Wie das alles gehen soll, darüber zermartern sich die Verantwortlichen in der Tafel aktuell noch den Kopf. Für den Fall, dass die Tafel über den 20. April hinaus geschlossen bleiben muss, muss das Gutschein-System wohl verlängert werden. Dafür würden dann natürlich weitere Spenden benötigt. Wer die Tafel unterstützen möchte, kann dies aktuell mit einer Spende an den Verein am besten erreichen. Per Überweisung an den Verein zur Förderung der Pfaffenhofener Tafel, Iban DE8572151650 0008182453. "Wir gehen auch davon aus, dass es künftig noch mehr Menschen geben wird, die auf soziale Angebote wie die Tafel angewiesen sind. Diese mögliche Entwicklung muss in die Planung mit einbezogen werden", schließt Buck ihre Ausführungen.

Auch Pfarrer Jürgen Arlt von der evangelischen Kirchengemeinde als Träger der Tafel ist in die momentanen Entscheidungen eingebunden und unterstützt die ehrenamtlichen Helfer tatkräftig. "Die Ausgabe im Rahmen unseres Notfallplane war ein wichtiges Zeichen, dass die Tafel Pfaffenhofen auch in dieser kritischen Zeit ihre Kunden nicht im Stich lässt - sondern sie unterstützt, so gut es geht", sagt er.

PK

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