Nürnberg

Weniger Spielzeug

08.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:34 Uhr

Nürnberg - Vor Ostern freut sich die Spielwarenbranche normalerweise über gute Umsätze.

Nicht so in diesem Jahr: "Das Frühjahrsgeschäft, besonders das Ostergeschäft, leidet unter der Corona-Krise", sagt der Geschäftsführer des Deutschen Verbandes der Spielzeugindustrie, Ulrich Brobeil. Existenzsorgen minderten die Kauflaune der Verbraucher. Problematisch seien für die Branche die geschlossenen Läden. "Der Onlinehandel konnte und kann das nicht kompensieren. "

Rund 40 Prozent ihrer Umsätze macht die Spielwarenbranche im Internet. Der Großteil des Sortiments besteht nach Angaben von Brobeil aber aus Produkten unter 20 Euro wie Sammelfiguren, Bastelsachen oder kleinen Spielen - also klassische Mitbringsel und kleine Ostergeschenke. "Gerade dieses Sortiment ist in hohem Maße auf den stationären Handel angewiesen", sagte Brobeil.

Die Situation ist vor allem für die Spielzeuggeschäfte dramatisch. "Geschlossene Läden im Ostergeschäft sind für die Händler eine Katastrophe und existenzbedrohend", sagte Verbands-Geschäftsführer Steffen Kahnt. Viele Händler haben gerade viel neues Spielzeug bestellt und sind dafür zum Teil in Vorlage gegangen. Um zumindest etwas Geld wieder reinzubekommen, liefern sie ihren Kunden bestellte Artikel jetzt vor die Haustür oder bieten diese zum Abholen an.

Das Ziel der Händler sei zurzeit, Bestandsware zu verkaufen, sagte Brobeil. Neuheiten orderten sie eher nicht. Auch die Lage in Italien, Spanien oder den USA mache den Unternehmen zu schaffen. Das bekommt Playmobil-Hersteller Brandstätter zu spüren. "Viele Bestellungen werden storniert", sagte Sprecher Björn Seeger. Im Vergleich zu anderen Branchen könnte die Spielwarenbranche die Ausnahmesituation etwas besser wegstecken. Denn am Kind werde immer zuletzt gespart, sagte Brobeil.

dpa

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