Walting

Zeitplan wohl nicht zu halten

Corona bringt Zeitplan für Kneippkinderhaus in Walting durcheinander - Was geschieht mit Juma-Areal?

25.06.2020 | Stand 23.09.2023, 12:32 Uhr
Hans-Peter Gabler
Die Gemeinde sucht schnellstmöglich ein Gespräch mit dem neuen Besitzer des Juma-Areals über die Möglichkeit der Zusammenarbeit im Hinblick auf die Nutzung des Geländes in Gungolding. −Foto: Gabler

Walting - Die Corona-Pandemie gefährdet die Fertigstellung des Kneippkinderhauses St. Johannes in Walting zum 1. September.

 

In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates informierten Oliver Fischer vom zuständigen Ingenieurbüro und der Bauleiter, Gerd Seibold, über den Stand der Bauarbeiten. Das zeitlich optimal getaktete Vorhaben lief völlig im Plan, bis der Virus auf alle Zweige der Wirtschaft übergegriffen hat. "Prozess- und Lieferketten funktionierten nicht mehr", stellte Fischer fest und auch die erforderliche Anzahl der Arbeiter ist durch Abstandsregelungen durcheinandergeraten.

"Der 1. September wird sehr, sehr schwierig", sagte Seibold, "aber wir tun, was wir können. " Auf einen Fertigstellungstermin wollte er sich aber nicht festlegen. "Und Qualitätsabstriche wird es auf keinen Fall geben", ergänzte Fischer. Dieses Leuchtturmprojekt stehe für eine erfolgreiche Zukunftsplanung. Zu einer Haftungsfrage oder Mehrkosten konnte noch nichts Konkretes festgestellt werden, so Fischer. Es habe keine Unfälle oder selbstverschuldete Störungen gegeben. Zusätzlich habe die Komplexität der Maßnahme noch zugenommen durch die Zufahrtssituation der Busse.

Auf Nachfrage von Bürgermeister Roland Schermer stellten Fischer und Seibold fest, dass die Gemeinde leider nichts tun kann für eine Beschleunigung. Man sei ausschließlich auf die Projektabläufe angewiesen. Michael Zehetleitner regte an, einen Plan B zu erarbeiten, und Schermer ergänzte, Gespräche mit allen Einrichtungen zu führen, um eventuell mit kurzfristigen Verlagerungen und Aushilfen die Situation aufzufangen. Alle Beteiligten bleiben zeitnah am weiteren Verlauf.

Josef Streller beantragte die Bildung eines Ausschusses für Nachhaltigkeit, erneuerbare Energien und Umwelt. Er soll aus Gemeinderatsmitgliedern und externen Personen bestehen. Es wurde einstimmig beschlossen, einen Arbeitskreis zu dem Thema zu bilden. Als erste Teilnehmer haben sich Streller als Sprecher und Stefan Biber, Markus Fischl, Dominic Guba, Robert Wittmann und Michael Zehetleitner bereiterklärt. Gleichzeitig wurde einstimmig auch ein Arbeitskreis Schulsanierung beschlossen mit Alfred Riedl als Sprecher und Daniela Fichtner, Stefan Grillmeier, Dominik Hüttinger, Angelika Liepold als Mitglieder. Auch hier können externe Personen mitwirken. Als Nächstes wird ein Workshop mit allen Beteiligten abgehalten.

Robert Wittmann beantragte eine Bauleitplanung "Industriegebiet Gungolding" für die ehemalige, rund zwölf Hektar große Fläche der Firma Juma. Zum einen, um die Anwohner zu schützen, und zum anderen, um die Gemeindeinteressen wahrzunehmen. Bisher gibt es zu dem Areal keine Konzepte, und seit einigen Wochen ist der neue Eigentümer die Firma Weidenhiller aus Attenzell. Bürgermeister Schermer informierte, dass er mit dem Besitzer bereits gesprochen habe. Er will vorläufig nur ein Wohnhaus für sich und seine Familie errichten. Weitere Pläne existieren noch nicht. Schermer betonte auch, dass jede bauliche Tätigkeit über den Gemeinderat laufen müsse. Stimmen aus dem Gremium forderten einen moderaten Umgang. Man solle dem Eigentümer zuerst einmal eine Chance geben und nicht mit voreiligen gemeindlichen Maßnahmen verschrecken. Das Gremium einigte sich darauf, ein Gespräch mit dem Eigentümer zu führen, in dem er seine Vorstellungen erläutern kann.

EK

Hans-Peter Gabler

URL: https://www.donaukurier.de/archiv/zeitplan-wohl-nicht-zu-halten-1948382
© 2024 Donaukurier.de