Neumarkt

Schwarze Null in Neumarkt

Kreistag thematisiert die positive finanzielle Situation der örtlichen Klinik

27.07.2020 | Stand 02.12.2020, 10:53 Uhr
Bauen steht auf der Tagesordnung: Am Klinikum wird ständig gebaut, beim beruflichen Schulzentrum sind größere Sanierungen sowie Neubauten geplant. −Foto: Meyer

Neumarkt - Vor dem Kreistag Neumarkt hat Klinikumsvorstand Peter Weymayr, der - wie berichtet - zum 30. September nach insgesamt 17 Jahren aus den Diensten des Landkreises ausscheidet, ausführlich über die Entwicklungen am Klinikum berichtet.

Außerdem stellte Kämmerer Hans Ried bei der Sitzung in der Sporthalle des Willibald-Gluck-Gymnasiums den Kreisräten die Schulentwicklungsplanung für die weiterführenden Schulen sowie die Förderschulen des Kreises vor. Bei diesen Einrichtungen ist der Kreis für bauliche Maßnahmen sowie die Innenausstattung und den laufenden Unterhalt zuständig.

Klinikumsvorstand Weymayr erläuterte die positive finanzielle Situation des Klinikums, weil man im vergangenen Jahr eine schwarze Null schreiben konnte. "Auch mit Covid-19 kommen wir nicht in die roten Zahlen. Ich gehe fest von einer schwarzen Zahl für 2020 aus", prognostizierte Weymayr. Zwischen 2015 und 2019 seien die Zahlen deshalb negativ ausgefallen, weil eine gewaltige Grippewelle im Jahr 2018 zugeschlagen habe, die Renovierungen keine volle Bettenauslastung trotz Bedarf zugelassen hätten und das Krankenhaus in Parsberg hohe Verluste eingefahren habe.

"Wir haben die Flucht nach vorne angetreten - mit Versorgung auf einem hohen Standard", begründete Weymayr die damalige Entscheidung. Er zählte in diesem Zusammenhang die Baumaßnahmen der letzten fünf Jahre am Klinikum auf. Dazu gehörten die Sanierung des Wohnheims, vier neue Operationssäle, die Erweiterung der Intensivbetten von 16 auf 22, ein neuer Kreißsaal sowie die von Parsberg nach Neumarkt verlegte Akutgeriatrie. Zurzeit wird nach dem Abbruch des Altbaus von 1837 die Zufahrt für Liegendkranke von der Nürnberger Straße aus hergestellt. Weitere Planungen umfassen den OP-Cluster sowie die Aufstockung der Ebenen fünf und sechs bei den A-Stationen als Ersatz für den Standort Parsberg.

Auf dem sechsten Stock soll dann ein Hubschrauberlandeplatz für die Notfallversorgung eingerichtet werden. Ein genaueres zeitliches Korsett dafür gibt es nicht. "Eine Klinik muss sich ständig weiterentwickeln und deshalb bauen, sonst ist man am Ende", begründete Weymayr die permanente Bautätigkeit. Ein provisorischer Operationscontainer wurde zum Preis von 900000 Euro gekauft. Weil die alten OP-Säle renoviert werden müssen, wird das Provisorium, so Weymayr, wohl von langer Dauer sein. Außerdem muss die Klinikumsküche erneuert werden. "Sie ist nach 15 Jahren verschlissen", sagte Weymayr. Die Kranken und das Personal werden mit frischer Kost versorgt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 3,3 Millionen Euro.

Zwischen den beiden Donauer-Stiftungsgebäuden mit Palliativ- und Kinderstation wird ein Ringschluss hergestellt - mit Praxen im Erdgeschoss. Parsberg werde mit dem Haus der Gesundheit mit zahlreichen Arztpraxen, einer Einrichtung für Psychosomatik und einem Pflege- und Demenzzentrum nach dem Wegfall des Krankenhauses einen großen Schritt nach vorne machen.

Landrat Willibald Gailler zeigte sich sehr zufrieden über die geordneten finanziellen Verhältnisse, das motivierte Personal und das breite medizinische Spektrum, das am Klinikum Neumarkt angeboten wird.

Die bisherigen Schulen für Kranken- beziehungsweise Altenpflege werden unter dem neuen Namen "Berufsfachschule für Pflege" zusammengefasst, weshalb eine Satzungsänderung notwendig war. Schulleiter Peter Bernsdorf erläuterte, dass derzeit 140 Jugendliche unterrichtet werden. Neu ist seit heuer die Ausbildung zum Pflegefachhelfer. 28 Schüler besuchen diesen Schulzweig.

Außerdem ging es um die Personalsituation im Regionalen Planungsverband Regensburg: Als weitere Mitglieder wurden die stellvertretenden Landräte Josef Bauer und Günter Müller bestellt.

DK

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