Das Wohl des Menschen müsste im Vordergrund stehen

11.01.2021 | Stand 23.02.2021, 3:33 Uhr

Ebenfalls zum Artikel "Patientenwohl und Wirtschaftlichkeit in Einklang bringen" (PK vom 31.12.2020/1.1.2021): Die Familie Lechleuthner startet eine Petition, in der sie letztendlich eine Reform des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen, MDK, fordert.

Die Familie stellt fest, dass sie, wie viele andere Familien auch, nicht der Behinderung ihres kleinen Sohnes angemessene Hilfsmittel bekommt. Diese Petitions-Forderung unterstützen mittlerweile 26500 Mitbürgerinnen und Mitbürger aus ganz Deutschland. Eine Bundestagsabgeordnete geht kurz vor Weihnachten auf ihr Anliegen ein und erwähnt das offensichtlich interessante Petitionsanliegen der Familie Lechleuthner öffentlich in einer Bundestagsdebatte. Es stimmt nachdenklich, wenn der Bundestagsabgeordnete Erich Irlstorfer feststellt: "Das Wohl des Einzelnen steht dabei den wirtschaftlichen Strukturen entgegen, ohne die unser Gesundheitssystem nicht wirksam sein könnte. " Verständnisfrage: Sind die wirtschaftlichen Strukturen wichtiger als das Wohl des Einzelnen? Ob Herr Irlstorfer das wirklich so meint? Ich bin bislang immer davon ausgegangen, dass das Wohl eines Menschen, im Fall der Familie Lechleuthner des kleinen Sohns Korbinian, im Vordergrund steht. Dafür bezahle ich meinen Solidarbeitrag in eine solidarisch finanzierte Kranken- und Pflegeversicherung. Ich bezahle nicht (! ) in erster Linie für den Erhalt von Wirtschaftsunternehmen. Sehe ich da wirklich etwas völlig falsch?
Brigitte Bührlen

München

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