Schrobenhausen

"Das ist eine sehr anerkennenswerte Leistung"

Kreiskrankenhaus Schrobenhausen erwirtschaftet ausgerechnet im Corona-Jahr niedrigeres Defizit als erwartet

06.05.2021 | Stand 23.09.2023, 18:26 Uhr
Während im Kreiskrankenhaus Schrobenhausen der Betrieb seinen gewohnten Gang geht, wurde jetzt im Kreistag in Neuburg über die Zahlen und die Wirtschaftlichkeit diskutiert. −Foto: M. Schalk

Schrobenhausen / Neuburg - "Erfreuliche Zahlen" konnte am Donnerstagabend Holger Koch, der Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Schrobenhausen, dem Gesundheits- und Sozialausschuss des Kreistages Neuburg Schrobenhausen berichten, der erstmals in der Parkhalle tagte.

Es handelte sich um eine Doppelsitzung mit dem Kreistag.

Um 623000 Euro besser als im Jahr 2019 fiel das Ergebnis des Kreiskrankenhauses aus. Landrat Peter von der Grün lobte dies mit den Worten: "Das ist eine sehr anerkennenswerte Leistung. " Und das in Pandemiezeiten, in denen andere Häuser deutlich höhere Verluste einfahren würden, wie Koch betonte. Nicht zu reden von den anderen Abteilungen des Krankenhauses, die im vergangenen Jahr wegen Bettenfreihaltung und Aufnahmestopps alles andere als normal arbeiten konnten, was sich auch an den niedrigeren Patientenzahlen zeigt. Dennoch sei das Kreiskrankenhaus in der Region gut verwurzelt und werde von Bürgern im Landkreis gut angenommen und auch wertgeschätzt.

Zum guten Ergebnis haben unter anderem die Testzentren in Mühlried und in Neuburg beigetragen sowie der Aufbau der Impfzentren. Was, wie Koch sagte, nur dank engagierter Mitarbeiter überhaupt möglich gewesen sei. Geholfen hätten aber auch die Ausgleichszahlungen, die das Krankenhaus erhalten hat.

Einige Risiken habe es im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Pandemie gegeben, sagte Koch. Das Krankenhaus habe diese dennoch gut gemeistert und rüste sich weiter für die Zukunft. "Im Großen und Ganzen sind wir bis jetzt gut durch die Corona-Krise gekommen", fasste Koch zusammen. Dass es für das Kreiskrankenhaus eine Zukunft geben soll, das betonte auch Landrat von der Grün, der sagte, dass man auf jeden Fall am Standort festhalten wolle.

Koch erläuterte außerdem, dass man einige Prozesse im Krankenhaus verbessert habe, was dazu beigetragen habe, die Kosten zu senken. So sei etwa der Aufnahmeprozess für die Patienten neuorganisiert und vereinfacht worden. So bleibe letzten Endes dem Pflegepersonal auch mehr Zeit für die Patienten.

Ohne große Diskussionen oder Gegenstimmen beschloss der Kreistag schließlich, den Jahresfehlbetrag in einer Höhe von 2321397 Euro, den das Krankenhaus im Jahr 2020 aufwies, auszugleichen. 2019 lag der Fehlbetrag bei drei Millionen Euro.

Beim Kreisalten- und Pflegeheim Steingriff setzte sich die erfreuliche wirtschaftliche Entwicklung fort, so Koch. Mit einem Jahresergebnis von 105000 Euro arbeitet der Geschäftsbereich kostendeckend. Ein negatives Ergebnis wies dagegen die Gerontopsychiatrische Abteilung auf. Das Defizit lag hier bei 50000 Euro.

Mit einem Defizit von 2,9 Millionen Euro steht der Konzern um 158000 Euro besser da als im Jahr zuvor. Allerdings hat sich das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) um fast eine halbe Million Euro verschlechtert. Ein Wermutstropfen sei das, wie Landrat von der Grün es bezeichnete.

SZ

Julia Röder

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