Eichstätt

Neue Biografie beleuchtet Leben Prinzessin Amélies

Freundeskreis der Leuchtenberger legt Buch über die Eichstätter Fürstentochter und Kaiserin von Brasilien vor

04.06.2021 | Stand 07.06.2021, 3:33 Uhr
Prinzessin Amélie. −Foto: Schönwetter

Eichstätt -Der Freundeskreis Leuchtenberg hat eine Biographie über Prinzessin Amélie von Leuchtenberg herausgebracht.

In dem 72-seitigen Büchlein mit teils unbekannten und bisher nicht publizierten Bildern zeichnet die aus Brasilien stammende Autorin Claudia Thomé Witte ein lebendiges Bild der Eichstätter Prinzessin und späteren Kaiserin von Brasilien.
Prinzessin Amélie, die 1812 in der Villa Augusta im Park zu Monza geboren wurde, war die Tochter von Eugéne de Beauharnais, dem ersten Herzog von Leuchtenberg und Fürst von Eichstätt. Im Alter von zwei Jahren musste sie mit ihren Eltern nach Napoleons Niedergang aus Italien fliehen. Ihre Kinder- und Jugendjahre verbrachte sie dann abwechselnd in München, Ismaning und Eichstätt.
Im Sommer 1818 kam dann Amélie mit ihren Eltern zum ersten Mal nach Eichstätt. In der Residenz bewohnte sie mit ihrer Schwester Theodolinde zwei eigene Räume. Die Einrichtung in diesen Zimmern wurde nach Eugens Tod im "Reserations- und Inventarisations-Protocoll", das vom 13. März bis 23. Mai 1824 angefertigt wurde, in den Zimmer-Nummern 24 und 25 genau beschrieben. Das Zimmer 24 war das Garderobezimmer mit zwei weiß gestrichenen Garderobekästen, einem Nachtstuhl von Kirschbaumholz mit Gefäß aus Steingut sowie ein Pidet mit Blechgefäß.
Die Zimmernummer 25 war das Schlafzimmer "mit zwei Bettstätte aus Kirschbaumholz mit je einem Pereal-Vorhang beziehungsweise Katun-Vorhang mit jeweils vergoldeten Kronen. Im Zimmer befanden sich weiter 12 Sessel von Kirschbaum und Rosshaarzeug, drei eicherne Sessel mit gelbem Leder, 1 großer und 2 kleine Tische, drei Commodkästen, 1 Canapee sowie drei kirschbaumerne Waschtischel mit Gefäß von Steingut".
Mit 17 Jahren heiratete sie den brasilianischen Kaiser Dom Pedro I. Als er fünf Jahre später starb, war Amélie mit 22 Jahren Witwe und blieb es ihr Leben lang. Mit den Erwerbungen im Chiemgau mit Schloss Stein im Jahre 1845 und Kloster Seeon 1852 begründete sie die Heimat der russischen Herzöge von Leuchtenberg.
Das nun vorliegende Taschenbuch beschreibt die tragische und dramatische Geschichte von Amélie von Leuchtenberg bis zu ihrem Tod im Jahre 1873.

Die neue Biographie ist in den Eichstätter Buchhandlungen Cebulla, Stowasser und St. Willibald am Dom erhältlich. Das Buch kostet 9,50 Euro.

swt


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