Handgemachte Musik

Video: Ein entspannter Abend mit Adabei

Handgemachte Musik in ungewöhnlicher Besetzung - Seebühne bildet den perfekten Rahmen

19.07.2021 | Stand 23.07.2021, 3:33 Uhr
Auch das Fagott spielt eine wichtige Rolle bei Adabei. Das Publikum wusste den entspannten Sound des Trios zu schätzen. −Foto: Ehrlich

Riedenburg - Es war schon eine besondere Stimmung, die am Freitagabend über der Riedenburger Seebühne lag.

Die Atmosphäre war entspannt und eine gewisse Leichtigkeit machte sich unter den knapp 40 Zuschauern breit. Grund war die wunderbare Musik von Adabei. Irgendwie erinnerte der Abend und das Flair an das "Café del Mar" und die Chill-Out Musik aus Ibiza, nur dass es in Riedenburg keinen elektronischen Sound, sondern noch echte handgemachte Musik gab.

Die drei Musiker aus dem Raum Regensburg spielten Jazz, Folk, Klassik und auch einige selbstkomponierte Stücke. Das Ganze in einer eher ungewöhnlichen Besetzung. Das Trio besteht aus Roland Huber an der Gitarre, Alexander Gotthardt am Kontrabass und Benedikt Dreher, der für die Flöte und das Fagott zuständig ist.

Vor allem das Fagott erscheint auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich, fristet es doch im Vergleich zu anderen Instrumenten eher ein Schattendasein. Aber die drei Instrumente erzeugen im Zusammenspiel einen wunderbaren, warmen und weichen Sound. Die drei Musiker verstehen sich als akustisches Trio und treten meist ohne Verstärker auf. So auch in Riedenburg, was allerdings dazu führte, dass einige der Zuschauer von den oberen in die unteren Reihen wechselten, da die gefühlvolle Musik dort leider nur sehr leise hörbar war. Besonders wenn manche Verkehrsteilnehmer die Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Schambachtal-Brücke nicht ganz so genau nahmen.

Spannend ist auch das Repertoire von Adabei. Hier wird Jazz, Folk, Blues, Swing, bayerische Volksmusik und Klassik bunt gemischt. Die drei Künstler spielen, was ihnen gefällt, und pfeifen auf enge stilistische Begrenzungen. Bereits zwei Alben hat die Band veröffentlicht. 2016 erschien ihr Debütalbum "Adabei" und 2020 folgte mit "Papilio" die zweite CD.

Dem Riedenburger Publikum wurde am Freitag ein abwechslungsreiches und inspirierendes Konzert geboten. Songs wie "My favourite Things", Minor Swing", "Mördar Ceskas", "Captain O'Kane", aber auch einen "Schottischen" und den "Ungarischen Tanz" von Brahms spielten die drei Vollblutmusiker an diesem Abend. Langsame, fast schon melancholische Stücke wechselten mit lebhaften Liedern ab, bei denen die Flöte dominierte.

Mehrere eigene Stücke, wie beispielsweise das gefühlvolle und jazzig angehauchte "Wald", durften natürlich auch nicht fehlen. Die Arrangements waren alle auf die Instrumente der drei Musiker zugeschnitten, wobei die Holzblasinstrumente von Benedikt Dreher viel Platz zur Entfaltung bekamen.

Die besondere Musik von Adabei ist natürlich nicht Mainstream, begeistert aber Jazz-, Folk- und Klassikliebhaber gleichermaßen. Das musikalische Können der drei Künstler ist unbestreitbar.

Für diese ruhige und entspannende Musik bot die Riedenburger Seebühne den perfekten Rahmen und die laue Sommernacht mit der untergehenden Sonne tat noch ihr Übrigens dazu. Auch die Schwanenfamilie drehte, in dem durch die letzten Sonnenstrahlen goldgelb glänzenden Stadtweiher, zufrieden ihre Runden.

Das Konzert von Adabei war perfekt, um mit einem kühlen Getränk den Tag ausklingen zu lassen. Ein musikalischer Sundowner sozusagen und eine Wohltat für die gestresste Seele. Dies konnte man den begeisterten Zuschauern auch ansehen. Am Ende des 90-minütigen Konzerts verließen alle ganz entspannt und entschleunigt die Riedenburger Seebühne. Statt "Café del Mar"-Sound aus Ibiza heißt es jetzt "Café del Seebühne"-Sound aus Riedenburg.

ehb

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