Kaldorf

Rambo, Trixi und fleißige Gäste

Erlebnistage auf dem Bio-Bauernhof: Lehrreiche Ferienprogramm-Aktion in Kaldorf

11.08.2021 | Stand 23.09.2023, 20:16 Uhr
"Sind die süß": Bei der dreitägigen Ferienprogramm-Aktion in Kaldorf durften die Kinder das Geschehen auf einem Bauernhof kennenlernen. −Foto: Adam

Kaldorf - Für Rambo und Trixi haben diese drei Tage wohl zu den Höhepunkten in ihrem Ziegenleben gehört: Sie kamen mit dem Fressen gar nicht nach, so viel Heu streckten ihnen die vielen Kinderhände entgegen. Ein paar Streicheleinheiten gab es dazu und verzückte "Sind die süß" waren zu hören. Vielumsorgt wurde auch ein kleines Kälbchen, von dem ein paar Mädchen wussten: "Es heißt Vivien und wird von seiner Mama nicht angenommen, deshalb liegt es hier und wird so aufgezogen."

Wenige Meter weiter imitierten ein paar Kinder lautstark Motorgeräusche. Sie konnten sich kaum vom hohen Führerhaus des riesigen Traktors trennen, in dem sie sitzen durften und "Bauer" spielten.

"Erlebnistage auf dem Bauernhof" standen in der ersten Wochenhälfte auf dem Ferienprogramm der Stadt Beilngries und zu erleben gab es an diesen drei Tagen wirklich viel. Zwischen 14 und 20 Kindern täglich eroberten den Bio-Erlebnishof der Familie Betz in Kaldorf - und das mit so viel Schwung, Wissbegier und aufgeregtem Getuschel, dass Chefin Gudrun Betz am zweiten Tag lachend verriet: "Ich bin gestern tatsächlich schon um kurz vor 21 Uhr ins Bett, so müde war ich." Aufgeteilt in zwei Gruppen durften die Mädchen und Buben jeden Morgen zuerst einen Spaziergang zu den Hühnern unternehmen, von denen rund 440 auf dem Biobauernhof leben. Auf dem Weg zum Hühnerfüttern wurden Kräuter gesammelt und Insekten, Spinnen oder andere kleine Tiere - sogar eine Kröte war dabei - beobachtet. Aus den gesammelten Pflanzen durften die Kleinen später Kräuterbüschel zum Mit-nach-Hause-Nehmen binden und sich als Erinnerung kleine Pflanzenkärtchen gestalten. Den ganzen Tag über gab es dann viel zu tun: Kräuterlimonade wurde selbst hergestellt und natürlich getrunken, Schüttelbutter produziert, ein Eierlaufwettbewerb machte Spaß und wer Lust hatte, konnte mit Schaufel, Besen und Schubkarre mithelfen beim Kehren und Saubermachen in der Scheune. Und dann gab es noch den Stier und die 30 Mutterkühe inklusive Nachzucht, die am Hof gehalten werden, und von den Kindern mit gebührendem Abstand und Respekt bestaunt wurden.

Gudrun Betz, die bei den Erlebnistagen Unterstützung von ihrem Mann Markus, von Naturpädagogin Kerstin Netter aus Kinding und von den zwei Betreuerinnen der Stadt, Anna Root und Annalena Reichl, erhielt, zeigte den Kindern auch, wie man mit Hilfe einer Schierlampe feststellen kann, wie frisch ein Ei ist. Und dann wollte sie von den Kindern wissen, woran man erkennt, welche Farbe das Ei hat, das eine Henne legen wird. "An den Ohrläppchen", wusste eine junge Dame aus Beilngries, deren Eltern selbst Hühner in einem Gehege im Garten halten. Sie hatte recht: Hühner mit einem weißen Ohrläppchen legen weiße Eier und Hühner mit roten Ohrläppchen braune Eier. Im hofeigenen Laden erfuhren die Kinder schließlich, das aus den Eiern und dem dort ebenfalls erhältlichen Getreide köstliche Nudeln gemacht werden können. "Mir ist wichtig, dass die Kinder erfahren, wo Lebensmittel herkommen, wie wichtig die Natur für uns ist. Deshalb mache ich hier sehr gerne mit", erklärte Netter.

Das Ferienprogramm geht in den kommenden Tagen weiter. Unter www.beilngries.de und dem Stichwort Ferienprogramm sind alle Aktionen aufgelistet. Dort sind auch noch Anmeldungen möglich.

DK

Regine Adam

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