Hilpoltstein

"Die erste Liga wäre ein Traum"

Hilpoltsteins Tischtennis-Talent Hannes Hörmann über die vergangene Jugend-EM und seine Saisonziele

27.08.2021 | Stand 23.10.2021, 3:36 Uhr
Ausbaufähige Konzentration: Hannes Hörmann vom TV Hilpoltstein will künftig noch fokussierter agieren und so endlich seinen ersten Einzelsieg in der zweiten Bundesliga einfahren. −Foto: ETTU

Hilpoltstein/München - Die erhoffte Medaille bei den Jugend-Europameisterschaften im kroatischen Varazdin hat er nicht geholt.

Doch unzufrieden war Hannes Hörmann vom Tischtennis-Zweitligisten TV Hilpoltstein mit seinen Auftritten nach einer eineinhalb Jahre währenden Wettkampfpause keineswegs. Der Hilpoltsteiner Kurier unterhielt sich mit der 18-jährigen Nachwuchs-Hoffnung aus Röttenbach über sein bewegtes Leben im Corona-Sommer zwischen Trainingshalle, Lehrgängen, Urlaub und Vorbereitung für die neue Saison.

Herr Hörmann, Sie haben in den letzten eineinhalb Jahren abgesehen von einem Kurzauftritt in der Zweiten Bundesliga keinen Wettkampf mehr bestritten. Stattdessen nur Lehrgänge und Training, Training, Training. Wie war das für Sie?
Hannes Hörmann: Es war ebenso intensiv wie monoton. Ich habe bis zu zehn Stunden in der Halle verbracht.

Und wie ist es Ihnen nach der langen Wettkampf-Abstinenz in Kroatien gegangen?
Hörmann: An der Platte zu stehen und zu wissen, es geht um etwas, war schon ein ungewohntes Gefühl.

Und sportlich? Zur erhofften Medaille hat es nicht gereicht.
Hörmann: Das stimmt leider. Doch dafür, dass ich seit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 kein Turnier mehr gespielt habe, bin ich mit meinem Abschneiden eigentlich ganz zufrieden. Die Auslosung war auch ein wenig unglücklich. Im Viertelfinale sind wir mit der Mannschaft gegen den Turnierfavorit und späteren Sieger Polen ausgeschieden. Auch im Doppel musste ich mich mit meinem Münchner Partner Tom Schweiger den späteren Siegern Kubik/Kulczycki unglücklich mit 2:3 beugen. Im Einzel war nach einer starken Qualifikation in der zweiten Runde Endstation.

Der Tischtennis-Verband hat für den Jugendbereich die so genannte U19 eingeführt. Durch diese Umstellung werden Sie ein weiteres Jahr dem Nachwuchs-Kader angehören. Wie bewerten Sie das?
Hörmann: Für die meisten Nachwuchsspieler hat das Vorteile. Wir können uns ein Jahr länger präsentieren, womit auch der Übergang zu den Senioren ein wenig leichter wird. Auch ich finde das ganz gut.

Sie bleiben also dem Nachwuchskader erhalten und werden demnächst auf Manuel Hoffmann treffen. Ihr ehemaliger Vereinskamerad wechselte unlängst zum DTTB, wo er ab 1. September in seiner neuen Funktion als Bundestrainer Nachwuchskader 1 männlich - so das offizielle Tätigkeitsprofil - fungieren wird. Ein guter alter Bekannter also. Freuen Sie sich auf die Zusammenarbeit mit veränderten Rollen?
Hörmann: Das ist schon kurios. Wir kennen uns schließlich seit Jahren. Toll, dass er jetzt Trainer ist.

Woran werden Sie arbeiten müssen? Wo sehen Sie Verbesserungsbedarf?
Hörmann: An meiner Konzentrationsfähigkeit muss ich arbeiten. Ich habe leider noch zu viele Schwankungen in meinem Spiel.
Und wo liegen Ihre Stärken?
Hörmann: Im Kampfgeist. Ich will eben immer gewinnen und bin beweglich.

Reicht das für die Zweite Liga? Können Sie der Mannschaft schon weiterhelfen?
Hörmann: Bisher hat mir in der zweiten Liga in den entscheidenden Situationen leider die letzte Sicherheit gefehlt. Immerhin war ich im vergangenen Oktober gegen Mainz sehr nah dran. Ich hoffe sehr, dass in dieser Saison der Knoten platzt. Das ist auf jeden Fall mein Ziel.

Apropos Ziel: Ihre größten sportlichen Erfolge waren der Sieg im Schülerdoppel 2016 und der zweite Platz im Einzel 2018. Wo soll es noch hingehen?
Hörmann: Die erste Liga wäre ein Traum.

Konzentrieren Sie sich dafür voll auf das Tischtennis oder gehen Sie den dualen Weg einer Berufsausbildung?
Hörmann: Das weiß ich noch nicht. Erst einmal bleibe ich die zwei Jahre bis zum Abitur im Leistungszentrum München, dann werde ich weitersehen.

Ab Oktober sollen bunte Beläge zugelassen werden. Wäre das was für Sie?
Hörmann: Nein. Ich habe mir noch keinen neuen Belag zugelegt. Ich bevorzuge das ganz klassische Schwarz-Rot.

HK

Das Gespräch führte Wolfgang Winkel

URL: https://www.donaukurier.de/archiv/die-erste-liga-waere-ein-traum-1309578
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