Triathlon Ingolstadt

Regionale Topathleten loben Innenstadtrunde

Wettstettener Nico Wittmann auf der Mitteldistanz Vierter - Sebastian Mahr als Siebter zufrieden

12.09.2021 | Stand 23.09.2023, 20:46 Uhr
Mit erfolgreicher Taktik: Nico Wittmann im Ziel. −Foto: Roth

Ingolstadt - Was so eine Kursänderung doch bewirken kann. So geschafft sie im Zielraum auch waren, die Frage nach der neuen Laufstrecke durch die Altstadt wirkte bei den besten regionalen Athleten des Ingolstädter Triathlons am Sonntag immer wieder wie ein Stimmungsaufheller.

"Ich war echt geflasht", platzte es zum Beispiel aus Nico Wittmann heraus. Der Wettstettener, der für das Radteam Gaimersheim startet und über die Mitteldistanz mit 1,9 Kilometern Schwimmen, 78 Kilometer Radfahren und 20,2 Kilometern Laufen nach 3:37,07 Stunden als Vierter ins Ziel kam, war voll des Lobes. Obwohl "gar nicht so viele Leute da waren", habe es unglaublich gut getan, durch den Klenzepark, über die Konrad-Adenauer-Brücke und am Rathausplatz vorbei zu laufen. "Ein abwechslungsreicher Kurs, der unheimlich viel Spaß macht."

Julian Sterner vom ESV Ingolstadt, der als Starter auf der Olympischen Distanz (1,5 km Schwimmen, 41,6 km Radfahren und 10,2 km Laufen) zumindest einmal in den Genuss der neuen Innenstadtrunde kam, meinte gar, er habe "die Schmerzen gar nicht mehr gespürt", so sehr habe ihn die Szenerie gepackt. "Das ist so ein Zugewinn für die Veranstaltung, das muss unbedingt so bleiben - und nach Möglichkeit noch ausgebaut werden", erklärt er.

Lokalmatador Sebastian Mahr, der im Dezember bei seinem "Homerun" alle Straßen seiner Heimatstadt ablaufen will, sprach derweil von einem "ganz wichtigen ersten Schritt", den der Triathlon mit der neuen Strecke gemacht habe. Weitere dürfen und sollen folgen. "Dieses Mal haben viele Passanten noch gar nicht wirklich gewusst, was hier los ist. Nächstes Jahr, wenn hoffentlich richtig viele Zuschauer kommen dürfen, wird das in der Innenstadt ein richtig geiles Ding", vermutet er.

Das Mitteldistanzrennen in diesem Jahr hatte ihm unterdessen alles abverlangt. Nur eine Woche nach dem Challenge in Roth, mit dem für ihn "härtesten Langdistanzrennen meiner Karriere", war seine Teilnahme in Ingolstadt durchaus heikel. Aber: "Experiment geglückt", erklärte der 32-Jährige, schließlich hatte er als Siebter in 3:38,38 Stunden das Ziel erreicht. "Ich wollte in die Top Ten, von daher ist es okay. Aber jetzt ist Ende Gelände", erklärte Mahr sichtlich abgekämpft. Nach dem Schwimmen hatte er wie gehofft noch vorne gelegen, fuhr auf dem Rad lange in einer Dreier-Spitzengruppe mit, konnte das Tempo der Topleute hinten raus aber nicht mehr mitgehen. "Ich bin schon auf dem Rad nur mitgefahren, habe selber nichts gemacht. Das Laufen ging dann erstaunlich gut, weil ich wieder an jeder Verpflegungsstation gegangen bin. Aber ich bin froh, dass es vorbei ist", erklärte Mahr.

Bei der letzten Disziplin musste er unter anderem Nico Wittmann passieren lassen, der ein taktisch kluges Rennen zeigte. "Schwimmen und Radfahren waren gut, aber ich bin nicht vorne rangekommen. Also habe ich aufs Laufen vertraut. Der Plan ist aufgegangen, ich konnte noch den einen oder anderen Platz gutmachen", erzählte Wittmann, der nach eigener Angabe dennoch "extrem gelitten" hatte. Seinen vierten Platz, zugleich Rang drei bei der Wertung zur Bayerischen Meisterschaft, nannte er "ein gutes Vorbreitungsrennen". Im Herbst will er sich beim Ironman in Portugal als Amateur für die WM 2022 auf Hawaii qualifizieren.

Auf der kürzeren Olympischen Distanz war Julian Sterner nach Platz sechs unterdessen "happy, dass ich überhaupt dabei war" - und erinnerte an ein Problem, dass nahezu alle Amateure während des Corona-Lockdowns getroffen hat. "Ich konnte rund eineinhalb Jahre kein Schwimmtraining machen. Deshalb bin ich schon ganz froh, dass ich hier so durchgekommen bin." Das verpasste Podium will er 2022 wieder angreifen.

Aus regionaler Sicht gab es auf der abschließenden Sprintdistanz (750 Meter Schwimmen, 20km Radfahren, 4,5 km Laufen) mit Platz zwei für Katja Höme (TSV Gaimersheim) und dem dritten Rang von Birgit Nixdorf (ToNi-Bike Ingolstadt) weitere gute Platzierungen.

DK

Norbert Roth

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