Manching

Radar kommt aufs Dach

Laborgebäude 361 von Airbus wird auf 30 Meter erhöht - Billiger als Miete: Markt Manching kauft Krippencontainer

14.10.2021 | Stand 18.10.2021, 3:33 Uhr
Der neue Labortrakt soll auf dieses Airbus-Gebäude aufgesetzt werden, um möglichst kurze Verbindungen zu den bestehenden Anlagen zu haben. Die Verwirklichung dieses "Sensor Roof Lab" ist bis 2023 geplant. Um die Außenwirkung zu minimieren, soll nur der zum Werk hin gerichtete Teil überhöht werden. −Foto: DK-Archiv

Manching - Das Gebäude 361 neben dem Haupteingang von Airbus wirkt von außen recht unscheinbar.

Doch schon in wenigen Jahren wird es über die entsprechende Technologie verfügen, um die neuesten Komponenten für den Eurofighter testen zu können. Dafür muss das Laborgebäude um 11 auf 30 Meter aufgestockt werden. Normal sind nicht zuletzt auch wegen des Flugplatzes nur maximal 28 Meter zugelassen. Der Manchinger Bauausschuss hat das Vorhaben in seiner jüngsten Sitzung einstimmig genehmigt - wobei es wegen der Radartechnologie darin um viel mehr als nur um die Erhöhung eines Gebäudes geht. Airbus musste dafür ein spezielles Sicherheitskonzept vorlegen.

Im Gebäude mit der Nr. 361 befindet sich im dritten Stock ein Labor, das erweitert werden soll. Weil aber möglichst direkte Verbindungen zu den bestehenden Anlagen nötig sind, muss die neue Anlage dort aufs Dach. Um die Außenwirkung zu minimieren, wird nur der südliche, zum Airbus-Werk hin gerichtete Teil erhöht, was in den kommenden beiden Jahren geschehen soll.

Mit der neuen Ebene auf dem Dach soll die neueste Generation von Flugzeugrechnern erprobt werden. Eine weitere Aufgabe sind die Tests neuer Radarsysteme für den Eurofighter, die Objekte in großer Höhe und über weite Distanzen erfassen sollen. Dafür sind auch Radargeräte und auch -kanonen nötig, die im Inneren des neuen Stockwerks installiert werden. Um eine Gefährdung von Menschen auszuschließen, musste Airbus dafür ein eigenes Sicherheitskonzept vorlegen. So wird die Radarstrahlung nur in bestimmte Richtungen gelenkt, außerdem gibt es auch Sperrzonen. Der Wald am Keltenwall soll während des Betriebs für Spaziergänger gesperrt werden.

Der Ausschuss beschloss weiter, die 2019 am Gelände des Schulhauses im Donaufeld angemieteten Container für die zweigruppige Kinderkrippe jetzt zu kaufen. Da mittlerweile ein Zeithorizont bis zum Umzug in die geplante Kita Niederstimm-Donaufeld im September 2024 absehrbar ist, konnte die Verwaltung einen Kostenvergleich anstellen. Das Ergebnis: Ein Kauf ist um fast 30000 Euro billiger als die Miete insgesamt und kommt auf rund 100000 Euro. Eine spätere Verwendung der Container werde sich bestimmt finden lassen, da war sich der Ausschuss einig.

Als absolute Ausnahme stimmte der Ausschuss auch einem Antrag der Caritas nach einer Ablöse eines Stellplatzes an der Lindenstraße zu. Das Gebäude dort war von der früheren Eigentümerin der Caritas vererbt worden mit der Auflage, dort ein Beratungszentrum für Bürger einzurichten, das jetzt noch in der Seniorenanlage ist. Das Gebäude hat jetzt sechs Stellplätze, für die geplante Nutzung sind aber neun erfoderlich, was jedoch nicht ohne Weiteres umzusetzen ist. Die einzige Lösung: eine Ablöse für 5000 Euro.

peh

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