Berngau

Stellvertretender Neumarkter Landrat und UPW/FW-Chef Günter Müller ist tot

22.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:43 Uhr

Günter Müller im Januar bei der Nominierungsversammlung der Freien Wähler in Pilsach für die Landtagswahl Foto: Gaupp

Berngau. Die Nachricht ist ein Schock für die Familie, für die Freien Wähler in Berngau und im Landkreis, aber auch für die gesamte Landkreis-Politik: Günter Müller ist tot. Der stellvertretende Landrat wurde 60 Jahre alt.



„Wir können es alle nicht glauben. Es ist ein Schock“, sagte am Montagnachmittag Sieglinde Hollweck, die ein langer gemeinsamer politischer Weg mit Müller verbindet. Die stellvertretende Vorsitzende der Freien Wähler im Landkreis, die zudem seit vielen Jahren gemeinsam mit Müller im Kreistag saß, beschrieb den Berngauer als einen Mann mit großer Geradlinigkeit. „Wenn er etwas gesagt hat, dann hat er auch dazu gestanden“, sagte Hollweck. „Er wird eine große Lücke hinterlassen.“

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Mit dem Namen Günter Müller ist ein langjähriges und umfangreiches politisches Wirken auf Orts- und Kreisebene verbunden. 2007 hob er die Freien Wähler in Berngau mit aus der Taufe. Bis 2021 blieb er deren Ortsvorsitzender. Auch über Berngau hinaus war er einer der Motoren der Freien Wähler im Landkreis, denen er seit 2013 vorstand.

Müller saß im Berngauer Gemeinderat und im Neumarkter Kreistag



Jenseits der Parteiarbeit brachte sich Müller von 2008 bis 2020 im Berngauer Gemeinderat ein. Seit bald neun Jahren war er Mitglied im Kreistag und den Landkreis repräsentierte er in der seit 2020 währenden Periode zudem als einer der Stellvertreter von Landrat Willibald Gailler.

Eigentlich habe er sich nie politisch engagieren wollen. Doch letztlich könne man nur etwas verändern, wenn man sich aktiv einbringe. Das erklärte Günter Müller noch Ende Januar bei einer Versammlung der Freien Wähler in Pilsach, die ihn bei dieser Gelegenheit zum Direktkandidaten für die im Oktober anstehende Landtagswahl nominierten.

Die Freien Wähler setzten damit auf einen erprobten Wahlkämpfer. Müller, der als Prokurist bei einer Neumarkter Brauerei arbeitete, hatte in seiner politischen Karriere so manchen Wahlkampf geführt. 2014 trat er im Wettbewerb um den Chefsessel im Landratsamt an. 2020 kandidierte er für das Bürgermeisteramt in seinem Heimatort Berngau. Beide Male hatte er gegenüber einem CSU-Kandidaten das Nachsehen. Was ihn nicht davon abhielt, sich weiter politisch einzubringen und sich um ein Mandat im Landtag zu bewerben.

Neumarkter Landrat Gailler erinnert sich an Günter Müller



Einer, gegen den Müller einst in einer Wahl antrat, ist Landrat Willibald Gailler. „Ich habe Günter Müller immer sehr wertgeschätzt“, sagte Gailler. Sei es als loyalen Politikerkollegen im Amt des stellvertretenden Landrats, aber auch als engagiert und durchaus auch emotional für die Sache des Landkreises kämpfenden Kommunalpolitiker.

„Er hat das immer mit großer Begeisterung getan und war dabei immer klar positioniert und hat das entsprechend kommuniziert.“ Der Tod des in vielen politischen und gesellschaftlichen Bereichen involvierten Menschen und Politikers sei deswegen ein großer Verlust für den Landkreis, betonte Gailler ebenso wie sein Mitgefühl für die Familie des Verstorbenen.

Um Günter Müller trauern Ehefrau Thea und zwei erwachsene Söhne.

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