„Unser Weg ist noch nicht zu Ende“

Coach Lösch sieht FSV Pfaffenhofen trotz eines Umbruchs für die Landesliga gerüstet – Teamgeist als Erfolgsfaktor

15.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:04 Uhr

Nach 60 Jahren wieder zurück auf Verbandsebene: Die FSV-Mannschaft bejubelt den Aufstieg in die Landesliga. Foto: FSV

Mission Landesliga erfolgreich abgeschlossen: Bereits zwei Spieltage vor Schluss hat der FSV Pfaffenhofen den Meistertitel in der Bezirksliga perfekt gemacht. Dass der Titel heuer gelang, hätte vom Timing her nicht besser laufen können: Denn genau vor 60 Jahren schaffte eine FSV-Mannschaft letztmals den Aufstieg in die Landesliga.

Bereits beim Amtsantritt von Coach Gerhard Lösch 2021 einigten sich Trainer und Mannschaft auf das Ziel, innerhalb von fünf Jahren den Gang in die nächsthöhere Liga zu schaffen. Dass die Vorgaben bereits nach zwei Spielzeiten umgesetzt wurden und es jetzt schon klappt, damit hat aber kaum einer im Verein gerechnet.

Lösch nannte den unermüdlichen Einsatz, den seine Spieler von der ersten Trainingseinheit gezeigt haben, als Grundpfeiler für den Erfolg. „Ich glaube, dass ich ein Trainer bin, der mehr fordert als andere. Die Jungs haben aber wirklich alles für das Ziel getan, wir haben einen tollen Teamspirit entwickelt. Du kannst nur aufsteigen, wenn du mehr machst als andere“, lobte Lösch. Es habe etwas gedauert, bis die Mannschaft seinen Plan vom Fußball komplett verinnerlichte, darum sei in der ersten Saison unter ihm noch nicht alles perfekt gelaufen. Besonders freut sich der Trainer, dass aus den beiden Fraktionen der Mannschaft im Verlauf der letzten beiden Jahre eine richtige Einheit entstanden ist. Auf der einen Seite sind dies die Pfaffenhofener Urgesteine, zu denen Kapitän Max Bleisteiner, die beiden Wagner-Brüder Fabian und Sebastian sowie Manuel Riebold gehören. Zur anderen Fraktion gehörten die Neuzugänge aus dem Raum München wie Torjäger Maxi Ceballos, Sebastian Waas oder Julian Hippacher. „Die Jungs verstehen sich mittlerweile nicht nur auf dem Platz hervorragend, sondern unternehmen auch privat viel“, sagt Lösch. Bleisteiner zufolge wurden die Neuzugänge bestens integriert. Das zeigte sich auch bei der Meisterfeier, bei der am Sonntagabend fast die komplette Mannschaft bis in die frühen Morgenstunden den Titel zelebrierte.

Ein weiteres Erfolgsrezept: Im Vergleich zur letzten Saison ist der FSV dieses Mal weitestgehend von schwerwiegenden Verletzungen verschont geblieben. Einzelne Ausfälle konnte die Mannschaft dank des breit besetzten Kaders gut kompensieren. „Bei der Aufstellung hatte ich oft die Qual der Wahl“, sagt Lösch. Sowohl der Coach als auch Kapitän Bleisteiner bezeichneten die letzten Spiele der Rückrunde als Highlights der Saison. Darunter waren höchst spannende Partien wie die gegen den FC Fatih Ingolstadt oder den VfB Eichstätt II, als der FSV jeweils erst kurz vor Schluss den Siegtreffer markierte. „Diese Siege haben mir gezeigt, dass wir auch konditionell gut gearbeitet haben und hinten raus noch die Kraft hatten, um zu gewinnen“, sagt Lösch und fügt an: „Ich bin stolz Trainer der Mannschaft zu sein und freue mich, dass ich etwas zurückgeben konnte.“

Den Coach freut der Titel besonders für die Menschen, „die seit vielen Jahren ihr Herzblut in den Verein stecken und unfassbar viel tun, damit ich meine Arbeit machen kann und die bestmöglichen Bedingungen habe.“ Lösch nennt Betreuer Manfred Nadelstumpf, den stellvertretenden Abteilungsleiter Michael Wolf und Vorsitzenden Ramazan Yaylakci.

Viel Lob erhielt natürlich nicht nur die Mannschaft, sondern auch Lösch selbst, der vor zwei Spielzeiten vom TSV Eching nach Pfaffenhofen kam und sich als Glücksgriff erwies, wie Wolf bestätigt: „Er macht es einfach überragend, seit Tag eins hat er Leidenschaft und Disziplin vorgelebt und sehr viel in die Mannschaft investiert. Wenn man ihn an der Seitenlinie sieht, bekommt man das Gefühl, dass er selbst gleich reinläuft“, sagt Wolf.

Yaylakci hob die gute Jugendarbeit hervor, die der Verein seit Jahren betreibe. „Dank der vor ein paar Jahren ins Leben gerufenen dritten Mannschaft bekommen auch alle Talente Spielpraxis und haben die Chance sich für die Erste oder Zweite zu empfehlen.“

Nun warten auf den FSV noch die Spiele in Attaching (Sonntag, 15 Uhr) und gegen Manching (27. Mai), ehe das Abenteuer Landesliga beginnt. „Ich bin mir sicher, dass wir uns auch in dieser Liga nicht verstecken brauchen. Wir werden nach dieser Saison wohl einen Umbruch haben, weil ein paar Spieler aufhören oder wechseln. Doch ich bin überzeugt, dass wir ein schlagkräftiges Team zusammenbekommen“, sagt Lösch. „Unser Weg ist noch nicht zu Ende.“

PK

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