Große Ziele

Pfaffenhofener Rennfahrer macht gemeinsame Sache mit Schumacher-Sohn

Marius Zug und der Sohn von Ex-Formel-1-Profi Ralf haben bei der Endurance World Challenge Europe große Ziele

06.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:57 Uhr
Erhard Wallenäffer

Eine extrem lange Motorhaube und ein Stern anstatt der vier Ringe: Mit dem 550PS starken Mercedes-AMG GT3 ist Marius Zug künftig bei der Endurance World Challenge Europe am Start. Fotos: Winward Racing, DTM

„Viel mehr Auto vor dem Lenkrad“ und auf dieser extrem langen Motorhaube ein Stern anstatt der vier Ringe: Marius Zug wechselt gerade den Rennstall und die Marke. Noch muss er sich an sein neues Auto gewöhnen, jedoch testete es der Pfaffenhofener Rennfahrer schon in Barcelona, Le Castellet und Monza.



Gerade aus Italien zurück, erzählte er beim Fantreffen des MSC und EC Pfaffenhofen im Eisstadion von den Eigenschaften seines neuen Mercedes-AMG GT3. Themen am vergangenen Freitag waren auch die Saisonziele und die Aussichten für den Saisonauftakt am 23. April in Monza.

Pfaffenhofener wechselt sich mit David Schumacher ab



Ein Auto für sich allein hat Zug aber gar nicht mehr. Im Gegensatz zur DTM muss er sich den Supersportwagen in dieser Saison teilen: Mit Miklas Born (Schweiz) und David Schumacher wechselt sich der 20-Jährige ab sofort im Cockpit ab, weil seine Rennen sehr lange dauern werden. Der blau-weiße Mercedes muss bei den fünf Endurance-Wettfahrten der World Challenge Europe mindestens drei Stunden lang durchhalten. Die Rennserie hat den Stellenwert einer Europameisterschaft, wobei auch das 24 Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps zum Rennkalender gehört und auch heuer ein Saisonhighlight für den Pfaffenhofener sein wird.

Schon im letzten Jahr war Zug bei diesem Wettbewerb dabei – die Situation war aber eine andere: Eher als Zugabe zu den DTM-Rennen griff er bei den Langstreckenrennen in das Lenkrad des Audi R8 LMS von Attempto-Racing. Heuer sei aber der Fokus voll auf diese Endurance-Klassiker gerichtet, stellte der Pfaffenhofener klar und räumte ein: „Fahrtechnisch ist noch etwas zu viel Audi in mir, sicherlich bin ich noch nicht ganz auf die speziellen Mercedes-Merkmale eingeschossen.“ Allerdings zeigte sich Zug schon in den nächsten Sätzen begeistert, von seinem neuen Renner: „Er funktioniert nirgends außergewöhnlich gut und zwar deshalb, weil er einfach jede Rennstrecke kann.“

Verheißungsvolle Tests



Als wahren „Allrounder“ bezeichnete Zug den GT3-Boliden von Mercedes-AMG, dessen Distanz vom Cockpit bis zum Kühlergrill groß ist. Schließlich werkeln unter der Haube die Zylinder eines V8-Triebwerks, das den Schub von 550 PS generiert. Im Attempto-Audi vom letzten Jahr war ein Mittelmotor verbaut und diesen Unterschied findet er spannend, wie Zug beim Fan-Abend betonte: „In manchen Rennsituationen kann das helfen, ich werde mich rein schießen.“ Und überhaupt seien die bisherigen Tests verheißungsvoll verlaufen: „Ich bin positiv gestimmt, denn das Gefühl war immer gut.“

Was der Pfaffenhofener auch noch loswerden wollte: Mit den neuen Teamkollegen verstehe er sich ausgezeichnet, Schumacher kenne er schon von seiner Kart- und Formel 4-Zeit. „Wir sind alle gleich alt und haben einen ähnlichen Werdegang. Born war viel auf der Nürburgring-Nordschleife unterwegs. Es macht Spaß mit den beiden“, teilte Zug den Fans mit.

Top 5 als Ziel



Die Voraussetzungen um erfolgreich in die Saison zu starten, scheinen also gut sein. Jedenfalls wird es eng werden, auf den Rennstrecken. Sage und schreibe 56 GT-Autos sind für die Endurance-Wettfahrten gemeldet, alle mit einer Dreierbesetzung – macht 168 Piloten. Allein 20 Autos mit reiner Profi-Besatzung werden zu den Starts rollen. Indes wird Zugs neuer Rennstall Winward Racing mit zwei Rennern im Mammut-Feld vertreten sein. Und möglichst weit vorne möchte der Pfaffenhofener, der auch im Goldcup (Nachwuchswertung) an den Start geht, landen: „Wenn wir uns gut machen, können wir uns unter den Top-Fünf etablieren.“

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