„Die Jungs haben richtig Lust“

Bezirksliga: Trotz Personalsorgen fiebert der TSV Rohrbach dem Derby gegen Primus FSV Pfaffenhofen entgegen

23.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:34 Uhr
Matthias Gabler

Bekommt die Rohrbacher Defensive ihn in den Griff? Pfaffenhofens Maxi Ceballos (rechts) stellt mit bereits 20 Treffern den Toptorjäger der Bezirksliga. Auf den TSV (von links Alex Telari, Andreas Maier) wartet aber nicht nur wegen ihm Schwerstarbeit. Foto: M. Schneider

Derbyzeit in der Fußball-Bezirksliga Oberbayern Nord. Der TSV Rohrbach empfängt an diesem Samstag (15 Uhr) Spitzenreiter FSV Pfaffenhofen zum Nachbarschaftsduell. Beide Teams strotzen nach ihren Siegen in der Vorwoche vor Selbstvertrauen, die Favoritenrolle liegt dennoch klar bei den Gästen.

TSV Rohrbach - FSV Pfaffenhofen (Samstag, 15 Uhr): FSV-Coach Gerhard Lösch erwartet nicht nur aufgrund des jüngsten 2:1-Sieges der Rohrbacher beim SVN München einen besonders motivierten Gegner. „So ein Derby hat immer seine eigenen Gesetze. So ist es aber auch schön, solche Spiele sind besser als Auswärtspartien mit einer langen Anfahrt, bei denen dann oft nur 30 Zuschauer da sind“, meinte Lösch. „Am Ende gibt es für einen Sieg aber auch nur drei Punkte.“ Seit Lösch die Kreisstädter coacht, waren die Derbys zwischen den beiden Teams immer gut besucht, auch dieses Mal rechnet er mit einer vollen Kulisse. „Die Zuschauer werden sicherlich ein Faktor für die Rohrbacher sein.“ Die Hausherren kann Lösch nur schwer einschätzen, da er die Mannschaft nach dem Trainerwechsel in der Winterpause von Stefan Klos hin zu Markus Eberl noch nicht hat spielen sehen. Letztlich legt er aber ohnehin mehr Wert darauf, dass die Pfaffenhofener ihre Leistung abrufen und alles in die Waagschale werfen. Die Voraussetzungen dafür sind jedenfalls gegeben, da Lösch auf seinen gesamten Kader zurückgreifen kann, nachdem Abwehrspieler Julian Hippacher am letzten Spieltag noch pausierte. „Es sind alle Mann am Bord und hochmotiviert.“ Das Hinspiel gewann Pfaffenhofen mit 2:1. Im Zweikampf um die Meisterschaft gegen den engsten Verfolger Feldmoching darf sich der FSV keine Fehler erlauben.

Keinesfalls kampflos ergeben werden sich jedoch die Rohrbacher. Auch wenn das Spiel ein wenig die klassische Konstellation von David Rohrbach gegen Goliath Pfaffenhofen zu sein scheint, kommt bei den Gastgebern Derbyfeeling auf. „Das ist auf alle Fälle ein besonderes Spiel, die Jungs haben richtig Lust drauf“, bekräftigt Rohrbachs neuer Trainer Eberl. Den Rahmen sieht er eindeutig abgesteckt. „Der FSV hat im Winter ganz klar formuliert, dass er auf Platz eins bleiben will, hat die meisten Tore geschossen und mit Maxi Ceballos den besten Torjäger der Liga. Wer die Tabelle lesen kann, weiß, wer Favorit ist“, erläutert er. Dem lässt sich kaum widersprechen. Zuletzt gewann das Team von Trainer Lösch mit sage und schreibe 8:0 gegen VSST Günzlhofen und untermauerte seinen Meisterschaftsanspruch eindrucksvoll. Die Rolle als Außenseiter anzuerkennen, bedeutet aber keineswegs, dass Rohrbach den Kopf von Haus aus in den Sand steckt. „Wir haben auch unsere Ziele, wollen uns so zeitig wie möglich aus dem Abstiegskampf verabschieden. Wir haben jetzt einen Dreier geholt und den Abstand nach unten vergrößern können, aber müssen weiter jedes Spiel mit Intensität und Geschlossenheit angehen. Das habe ich letzte Woche schon gesagt und das zählt auch gegen den Spitzenreiter“, sagt Eberl. Allerdings macht ihm sein Defensivpersonal Sorgen. Alex Telari ist weiter angeschlagen, Co-Trainer Daniel Kremer musste gegen den SVN München früh mit einer Verletzung raus und Kapitän Leon Hagen ist erkrankt. „Das wird bei allen dreien maximal eine Punktlandung für Samstag geben, wenn überhaupt“, sieht der Coach die Einsatzchancen des Trios nicht sehr optimistisch. Die Rollen scheinen verteilt. Wie die Geschichte mit David und Goliath ausging, ist allerdings auch bekannt.

wde, gam



SV Nord Lerchenau - SV Manching (Sonntag, 14.30 Uhr): Die Vorbereitungsergebnisse der Manchinger ließen auf einen erfolgreichen Start in die Restsaison hoffen, schließlich konnten die letzten drei Testspiele mit zehn geschossenen Toren siegreich gestaltet werden. Comebacker Abdel Abou-Khalil präsentierte sich ebenso wie Rainer Meisinger in Torlaune. In den Punktspielen aber verfiel der SVM in sein altes Muster zurück und unterlag zum Auftakt sowohl der SpVgg Kammerberg (0:2) als auch dem FC Aschheim (0:1) ohne eigenes Tor. „Wir müssen unbedingt mal wieder in Führung gehen. Denn dann ist der Aufwand, den man betreiben muss, nur noch halb so groß“, sagt Trainer Reichenberger. Die Situation beim SV Nord Lerchenau ist identisch: Der Tabellendritte ließ nach Niederlagen gegen den SV Dornach (0:3) und den BC Attaching (0:2) sechs Punkte liegen; damit liegen die Landeshauptstädter mit nun 39 Punkten bereits sechs Zähler hinter dem Spitzenduo FSV Pfaffenhofen und Feldmoching. Reichenberger ist überzeugt, dass seinem am Sonntag die Wende gelingt, wenngleich ihm angesichts des kleinen Kaders personell die Hände gebunden sind. Maximilian Eberwein fällt weiter auf unbestimmte Zeit aus. Eine Hoffnung hat Reichenberger aber doch noch: „Vielleicht spielen wir in Lerchenau auf dem Kunstrasenplatz.“ So wie in den Testspielen – und da haben die Ergebnisse gepasst.

dno



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