Fußball, A-Klasse Aichach

„Daniel Wittmann – ein Freund des FC Schrobenhausen“

17.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:51 Uhr

Die Aufschriften auf dem Banner von damals – zumindest Teile davon– passen auch jetzt noch ganz gut. Fest steht für Rückkehrer Daniel Wittmann (hier ein Bild von 2019), dass die schwierige Mission beim FCS nur gemeinsam gelingen kann. Foto: M. Schalk ( Archiv)

Wenn man es mit dem FC Schrobenhausen hält, musste man sich in den vergangenen Monaten große Sorgen machen. Die Mannschaft stand nach zwei Absagen bereits kurz vor der Abmeldung aus dem Spielbetrieb, beide Trainer (David Kramek und Rahman Dzinic) schmissen hin – und der Vorsitzende Stephan Rausch gab noch im November ehrlich zu: „Mir fehlt die Fantasie, wie es weitergehen soll.“ Dann aber wurde viel gearbeitet und vor allem gesprochen. Mit dem Ergebnis, dass am Sonntag (14 Uhr beim SV Echsheim/Reicherstein II) eine Schrobenhausener Mannschaft auf dem Platz stehen wird – angeführt von einem neuen, bestens bekannten Trainer.

Besorgte FCS-Fans vor Wittmanns Haustüre

Stephan Rausch bezeichnet es sogar als „kleines Fußballwunder“, dass Daniel Wittmann wieder da ist. Und weil es ja aus der Vergangenheit bereits eine enge Verbindung zwischen dem Trainer sowie dem Traditionsverein gibt, sagt dessen Vorsitzender glücklich: „Da kommt wieder zusammen, was zusammengehört.“ Drei Jahre lang war Wittmann bereits für den FCS verantwortlich gewesen. Half, dessen Image aufzupolieren und ging 2019 – weil Ex-Präsident Winfried Buchhart damals andere, größere Pläne (mit Trainer Oguzhan Halici) hatte – doch nicht ganz im Frieden. Sein Herzblut für den FCS hat Wittmann trotzdem nicht verloren. „Er ist ein absoluter Glücksfall für uns“, betont Rausch jetzt, „Daniel ist ein echter Freund des FC Schrobenhausen.“

Natürlich war es auch an Wittmann nicht spurlos vorübergegangen, dass es so schlecht um seinen Ex-Klub stand. Der 41-Jährige hatte davon in unserer Zeitung gelesen: zunächst, als Rausch Alarm schlug – und dann, als sich mit Zoran Petrovic ein anderer Ex-Trainer öffentlich zu Wort meldete. Petrovic habe mit seinen kritischen Aussagen „ja auch unsere Arbeit schlecht gemacht“, meint Wittmann. Ein bisschen brodelte es da offenbar schon bei ihm. Und als besorgte FCS-Fans sowie Freunde von früher sogar bei ihm zu Hause vorbeischauten, um ihn zu überzeugen, wurde der Reiz, es noch einmal in Schrobenhausen zu versuchen, offenbar größer und größer. „Ich lasse mich halt gerne zu Sachen überreden, die kein anderer macht“, sagt Wittmann lachend: „Ich bin es ja außerdem gewohnt, dass es hier in Schrobenhausen nicht ganz so einfach läuft.“

Bei der nächsten Absage folgt das Saisonaus

Das schätzt auch Rausch am neuen, alten Coach. „Man konnte mit ihm über alle Probleme sprechen, die wir haben“, betont er. Wittmann sei eben einer, der den Verein, die Mannschaft und das Umfeld beim FCS verstehe. Genau so jemanden brauche man. „Für manche Spieler ist er mit seiner Art zudem wie eine Vaterfigur“, so der Vorsitzende weiter. Dieser Zusammenhalt, dieser Teamgedanke sei beim FC mehr denn je gefragt.

Ob all das nun auch das Hauptproblem, also die großen Personalsorgen, lösen kann? „Ich bin zuversichtlich“, sagt Wittmann, denn mit ihm hätten sich auch ein paar alte „Weggefährten“ (Denis Bivol, Quirin De Pascale, Ugur Karayilan und mehr) wieder dem FCS angeschlossen – beziehungsweise haben es noch vor. „Ich denke, die Mannschaft hat es begriffen“, ist auch Rauschs Eindruck. Und er betont: „Es ist nämlich klar, dass wir uns keinen Ausrutscher mehr erlauben dürfen.“

Zusammenarbeit über diese Saison hinaus

Zunächst einmal geht es also darum, in der restlichen Rückrunde der A-Klasse Aichach jedes Punktspiel zu bestreiten. „Und dann wird sich bald zeigen, ob das reicht – oder ob wir in Sachen Klassenerhalt noch einmal in Gefahr geraten und eine Schippe drauflegen müssen“, so Wittmann. Was ihm dabei besonders wichtig ist? „In erster Linie Fairplay und ein gutes Auftreten“, bekräftigt er.

Zuerst also eine bessere Außendarstellung, anschließend der Klassenerhalt. Und dann? Der Thierhauptener plant nach eigener Aussage, über diese Saison hinaus beim FCS zu bleiben. Rausch bestätigt das. „Daniel soll gerne noch möglichst lange beim FC Schrobenhausen bleiben“, sagt der Vorsitzende und fügt an: „Etwas Besseres könnte uns ja überhaupt nicht passieren.“

mav

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