Ende der gelbblauen Negativserie?

FC Pipinsried: Gute Erinnerungen an Türkgücü

16.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:53 Uhr

Unabhängig von der Spielklasse weiterhin ein Pipinsrieder: Fabian Willibald hat seinen Vertrag beim FCP verlängert, er bleibt den Gelbblauen in der Saison 2023/24 erhalten. Foto: M. Schalk

Einer wird gewinnen. Oder doch wieder keiner – nämlich dann, wenn die Beiden am Samstag (14 Uhr in Heimstetten) unentschieden gegeneinander spielen sollten? Fakt jedenfalls ist: Türkgücü München und der FC Pipinsried stehen nach der Winterpause noch ohne Regionalligasieg da.

Ärgerlich ist das natürlich für alle zwei Vereine. Aber jener aus der bayerischen Landeshauptstadt kann sich wenigstens damit trösten, dass er immer noch neun Punkte Vorsprung auf den ersten Relegationsplatz besitzt. Ganz im Gegensatz zum Dorfklub aus dem Dachauer Hinterland: Dank der anhaltenden Negativserie hat er seinen vorletzten Tabellenplatz weiter gefestigt, die Vermeidung des Abstiegs wird für ihn immer mehr zu einer „Mission impossible“.

Erst recht, wenn bei den Gelbblauen auch in den nächsten Partien die absolute Entschlossenheit fehlen sollte – so wie es gerade eben, im jüngsten Heimspiel gegen die SpVgg Ansbach 09 (1:1), der Fall gewesen war. „Natürlich hatten wir uns am vergangenen Samstag mehr erhofft als nur dieses magere Remis“, räumt Tarik Sarisakal ehrlich ein: „Aber andererseits hatten wir auch nicht mehr verdient.“

Das Wort „Aufgeben“ existiert zwar weiterhin nicht in seinem Vokabular – aber ein Stück weit nachdenklich wirkt der Sportliche Leiter des FCP sehr wohl. „Man stelle sich vor, der Schiedsrichter hätte in allerletzter Minute nicht auf Abseits entschieden – und wir hätten stattdessen sogar noch den Ansbacher Siegtreffer gefangen“, blickt der 50-Jährige zurück: „Das wäre der absolute ,Worst Case’ gewesen. Das hätte uns in Sachen Moral einen Knacks gegeben, der uns vielleicht sogar schon jetzt den Klassenerhalt gekostet hätte.“

Aber es kam ja nicht dazu, der Referee schaute am vergangenen Wochenende ganz genau hin – und deshalb fahren die Pipinsrieder an diesem Samstag doch einigermaßen selbstbewusst nach Heimstetten. „Keine Frage, Türkgücü möchte nach seiner jüngsten Negativserie unbedingt eine Trotzreaktion gegen uns zeigen – aber das haben wir auch vor“, so Sarisakal. Der Weg zum Erfolg führe nun über die Zweikämpfe. „Türkgücü ist bekanntermaßen sehr spielstark“; weiß der Sportliche Leiter: „Wir könnten uns einfach darauf einlassen – oder mit viel körperlicher Präsenz doch unser eigenes Spiel kreieren.“

Dass sie absolut in der Lage sind, den Drittliga-Absteiger von der Isar in Schwierigkeiten zu bringen, das hatten die Gelbblauen bereits im Hinspiel gezeigt. Zur Erinnerung: Damals, am 26. August, hatte es durch späte Tore von Halit Yilmaz (87./Foulelfmeter) und Claudio Milican (90.+3) einen viel umjubelten 2:0-Heimsieg der Pipinsrieder gegeben.

Auf dem fünften Tabellenrang waren sie zu jener Zeit gelegen – nahezu unglaublich, wenn man auf das aktuelle Klassement blickt. Wer da jetzt noch hundertprozentig an eine Rettung des FCP glaubt, der muss schon ein Riesenfan der Gelbblauen sein. Den Verantwortlichen hingegen bleibt bereits nichts anderes mehr übrig, als zweigleisig zu planen – also für eine Saison 2023/24 in der Regional- oder in der Bayernliga. „Wir gehen offen und ehrlich damit um. Jetzt liegt es an den Spielern, ob sie klassenunabhängig ihren Weg weiterhin mit uns gehen wollen oder nicht.“

Keeper Daniel Witetschek will, folgerichtig verlängerte er schon am Wochenende seinen Vertrag bei den Gelbblauen. Innenverteidiger Fabian Willibald tat es dem Schrobenhausener inzwischen gleich – sehr zur Freude von Sarisakal („Fabian hat eine sehr gute Entwicklung genommen, sich zu einer wichtigen Stütze entwickelt“). Mit weiteren Akteuren befinde sich der Verein „in guten Gesprächen“. „Natürlich würde es die Sache vereinfachen, wenn wir bereits wissen würden, in welcher Liga wir in der neuen Saison spielen“ weiß der Sportliche Leiter: „Aber nichtsdestotrotz bin ich zuversichtlich, dass wir auch 2023/24 eine schlagkräftige Truppe stellen werden.“

SZ

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