5:4 nach zweifacher Verlängerung

Siegtreffer in der 82. Minute: ERC gewinnt Play-off-Auftakt gegen Düsseldorf

15.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:56 Uhr

Lange konnte der starke Düsseldorfer Goalie Henrik Haukeland sein Team im Spiel halten. Foto: Traub

Der ERC Ingolstadt ist mit einem spektakulären Sieg in die Play-offs gestartet. Die Panther gewannen das erste Viertelfinalduell der „Best-of-Seven“-Serie gegen die Düsseldorfer EG mit 5:4 (1:0, 3:1, 2:1, 0:0, 1:0) in der zweiten Verlängerung. Den entscheidenden Treffer erzielte Fabio Wagner in der 82. Spielminute.



Ausgeruht nach eineinhalb Wochen Pause und zugleich heiß auf die Play-offs starteten die Panther vor den Augen von Ingolstadts Meistertrainer Niklas Sundblad, der während des Viertelfinales als Serienmanager fungiert, Meisterpanther Patrick Köppchen und Eishockey-Legende Hans Zach in das Duell gegen den Hauptrundensiebten, der sich in den Pre-Play-offs mit zwei klaren Siegen gegen Aufsteiger Löwen Frankfurt durchgesetzt hatte. ERC-Trainer Mark French hatte bis auf Ben Marshall und Brian Gibbons, für die die Saison vorzeitig zu Ende ist, alle Spieler zur Verfügung und verzichtete deshalb auf Louis Brune, Jerome Flaake und Niklas Hübner.

4026 Zuschauern in der Saturn-Arena



Die ERC-Fans unter den 4026 Zuschauern in der Saturn-Arena machten von der ersten Sekunde an enorme Stimmung, und nach zehn Minuten nahm auch das Geschehen auf dem Eis an Fahrt auf: Tye McGinns Chance nach einem feinen Rückhandpass von Daniel Pietta konnten die Gäste nur regelwidrig stoppen (10.). In der folgenden doppelten Überzahl vergab Mirko Höfflin zunächst eine Riesenmöglichkeit, dann schoss Wayne Simpson den Puck an den Pfosten, und Höfflin nutzte den Abpraller zum 1:0 (11.).

Düsseldorf war anschließend etwas von der Rolle: Kapitän Alexander Barta brachte einen Pass vor das eigene Tor, doch Höfflin schoss vorbei (15.). Pietta scheiterte bei einem Unterzahl-Konter an DEG-Torhüter Henrik Haukeland (18.). Im zweiten Drittel aber hatten sich die Gäste wieder gefangen – und erwischten die Panther eiskalt: Nach nur 24 Sekunden erzielte Düsseldorfs Hauptrunden-Topscorer Philip Gogulla mit einem abgefälschten Schuss den 1:1-Ausgleich (21.).

Schock schnell verdaut



Doch die Ingolstädter hatten den Schock schnell verdaut und gingen fünf Minuten später erneut in Führung: Simpson nutzte ein Missverständnis in der DEG-Defensive und versuchte es erfolglos mit einem Schuss von hinten, Charles Bertrand nutzte den Platz zum 2:1 (26.).

Die Partie wurde immer hitziger – und das brachte dann die Ingolstädter etwas aus dem Konzept. Im Vier gegen Vier erzielten die Düsseldorfer mit einer schönen Kombination über Tobias Eder durch Mikko Kousa den erneuten Ausgleich zum 2:2 (35.).

Gleich im Anschluss schickten die Referees, die seit der fünften Spielminute nur zu dritt waren, da sich einer der Linienrichter verletzt hatte, Justin Feser auf die Strafbank (36.). Die Partie drohte zuungunsten der Ingolstädter zu kippen – und genau das passierte auch: Im Powerplay brachte Ex-Panther Barta seine Mannschaft mit 3:2 in Führung (37.). Stephen MacAulay verpasste die nächste Riesenmöglichkeit (39.).

DEG-Defensive stabil



Die Ingolstädter waren im Schlussabschnitt zwar wieder im Offensivdrang, doch die Aufgabe gegen die stabile DEG-Defensive um den „Torhüter des Jahres“ Haukeland war schwer. Mit einem klasse Zusammenspiel konnte sie die Rheinländer dennoch überwinden: Pietta eröffnete die Möglichkeit mit einem Zuckerpass auf ERC-Kapitän Wagner, dessen Schuss ließ Haukeland abprallen, und Ty Ronning erzielte das 3:3 (53.).

Die Partie mündete in eine atemraubende Schlussphase: Mit einem einfachen Konter gingen die Gäste durch Gogulla keine zwei Minuten später wieder in Führung (55.). 2:50 Minuten vor dem Ende traf McGinn zum 4:4 (58.) – und die Ingolstädter traten noch mal in Überzahl an. Doch sie ließen den Siegtreffer in einem unglaublichen Schussfeuerwerk liegen (60.), und so durften die Zuschauer das Spektakel noch länger genießen.

Mit der legendären „Fluch der Karibik“-Hymne wurde die Verlängerung eröffnet – und die Besatzung des ERC um den starken Michael Garteig im Tor hatte zunächst Glück, dass der achtmalige Meister das Panther-Schiff bei einigen herausragenden Chancen nicht endgültig versenkte. Doch die erste Zusatzschicht beendeten beide Teams ohne weiteres Tor. In der 82. Spielminute aber sorgte Wagner schließlich mit einem Schuss von der Blauen Linie für den erlösenden Siegtreffer für den ERC.

DK


ERC Ingolstadt: Garteig – Hüttl, Bodie; Edwards, Quaas; Jobke, Wagner – Storm, Feser, Matteau; Friedrich, Stachowiak, Henriquez; Ronning, Pietta, McGinn; Bertrand, Höfflin, Simpson; Krauß.
Düsseldorfer EG: Haukeland – Kousa, Järvinen; Zitterbart, Ebner; McCrea, Geitner; Heinzinger – Fischbuch, MacAulay, Gogulla; Ehl, Eder, Junemann; Harper, Barta, Schiemenz; Borzecki, Blank, Eham.
Schiedsrichter: Gofman/Kopitz. – Zuschauer: 4026. – Tore: 1:0 Höfflin (11./PP2), 1:1 Gogulla (21.), 2:1 Bertrand (26.), 2:2 Kousa (35.), 2:3 Barta (37./PP1), 3:3 Ronning (53.), 3:4 Gogulla (55.), 4:4 McGinn (58.), 5:4 Wagner (82.). – Strafminuten: 16/20.

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