Edeka kommt nach Stammham

Zweiter Bürgermeister wehrt sich bei Gemeinderatssitzung gegen Gerüchte – Notversorgung wird teurer

14.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:08 Uhr

Neu im Stammhamer Gemeinderat ist Alfred Bauer von der PW (rechts). Zweiter Bürgermeister Wolfgang Köcher nahm ihm in der Sitzung den Eid ab. Bauer wirkt künftig in den gleichen Ausschüssen wie sein Vorgänger Anton Kuffer mit. Foto: Gerstmayer

Ein Edeka-Supermarkt wird sich in Stammham ansiedeln. Dies teilte zweiter Bürgermeister Wolfgang Köcher (SPD) in der jüngsten Gemeinderatssitzung mit. Anders lautenden Gerüchten erteilte er eine klare Absage. Die Gemeinderäte genehmigten den entsprechenden Flächennutzungsplan. Dieser wurde umgewandelt von einem Gewerbegebiet in ein Sondergebiet „Großflächiger Einzelhandel“.

Ebenfalls noch im Planungsstadium ist die Druckerhöhungsanlage für die Wasserversorgung (Notversorgung). Diese soll deutlich teurer werden. „Statt den veranschlagten 400000 Euro gehen die Planer jetzt von 2,5 Millionen aus“, sagte der zweite Bürgermeister. Ob diese Ausgaben notwendig sind, soll jetzt ein Gutachten klären. Das Strukturkonzept soll rund 40000 Euro kosten. 70 Prozent davon bekommt die Gemeinde Stammham als Zuschüsse wieder. CSU-Fraktionsvorsitzender Stefan Ampferl meinte, bei der Gelegenheit müsse „alles angeschaut werden. Wir doktern schon zu lange herum“. Andere Ratsmitglieder schlossen sich seiner Meinung an.

Ebenfalls im Planungsstadium befindet sich das Baugebiet „Füllerstadel“. Da in dem Areal bereits Straßennamen mit Komponisten existieren, schlug die Gemeindeverwaltung „Haydnstraße“ und „Brahmsstraße“ vor. Diese Bezeichnungen gefielen allerdings nicht jedem Gemeinderat: Konrad Lins (CSU) meinte, eine „Pfarrer-Kliegl-Straße“ in Stammham und eine „Hans-Berghamer-Straße“ in Appertshofen wären sinnvoll, um das Gedächtnis an diese beiden Persönlichkeiten aufrecht zu erhalten. Er bat darum, bei künftigen Baugebieten diese Personen zu berücksichtigen.

Barrierefreier Zugang zur Kirche kostet 155 000 Euro

Konkret wird es schon beim barrierefreien Zugang zur Stammhamer Kirche. Hier soll eine Rampe entstehen, gab Wolfgang Köcher bekannt. Baubeginn soll, je nach Wetterlage, zwischen Ostern und Pfingsten sein. Die Gemeinderäte entschieden sich für das günstigste Angebot, das sich auf rund 155000 Euro beläuft. Während der Bauzeit ist die Kirche nach wie vor zugänglich.

Rollrasen für neuen Kindergarten

Während diese Tagesordnungspunkte im Gemeinderat einstimmig beschlossen wurden, gab es beim Rasen des Hauses der Kinder eifrige Diskussionen. Durch Verzug beim Fassadenbau konnte nämlich die Rasenansaat nicht mehr im Herbst erfolgen, wie es in der Sitzung hieß. Damit die Kinder bereits im Frühjahr die Spielgeräte uneingeschränkt nutzen können, stand die Verlegung eines Rollrasens im Raum. Dieser soll die gesamte Fläche mit Ausnahme der ehemaligen WC-Container umfassen. Für diese 1000 Quadratmeter würden Kosten in Höhe von 14000 Euro entstehen.

„Das ist viel Geld für ein paar Wochen“, meinte Andreas Lukas (CSU). Er schlug vor, die Aussaat im Frühjahr vorzunehmen. Bisher sei beim Haus der Kinder an nichts gespart worden. Die Mehrheit des Gemeinderates war jedoch anderer Meinung. Mit 9:4 Stimmen votierte das Gremium für die Verlegung des Rollrasens. Die Gemeinde will versuchen, bei dem Unternehmen, das beim Fassadenbau zu spät dran war, die Rechnungen zu kürzen.

Der Stellvertretende Rathauschef gab bekannt, das Haus der Kinder werde am 5. Mai eingeweiht. Am Tag darauf kann sich die Bevölkerung im Rahmen eines Tages der offenen Tür selbst ein Bild von der neuen Einrichtung machen.

Der SV Stammham hat einen Zuschussantrag auf Anbringung eines Daches auf den Containern am Sportplatz Sandgrube gestellt. Dazu liegt ein Angebot vor, das sich auf rund 17700 Euro beläuft. Der Rat beschloss einstimmig, das Vorhaben mit 20 Prozent zu fördern.

Mehrere Interessenten für das Alte Rathaus

Köcher berichtete: „Das Alte Rathaus erfreut sich großer Beliebtheit.“ Es gebe mehrere Interessenten, die die Räume nutzen möchten. Das Tagespflegezentrum Kinderwelt möchte das komplette Obergeschoss zur Schulung und Qualifizierung pädagogischer Kräfte nutzen. Dies sei jedoch eine gewerbliche Nutzung, stellte Markus Weber (UW) fest. Er verwies darauf, im Gemeinderat sei bislang Konsens, sozialen Institutionen den Vorzug zu geben. Martin Lackner (UW) bat darum, den Brandschutz für das Alte Rathaus zu beachten. Die Verwaltung wurde gleich beauftragt, dies zu prüfen. Die Gemeinderäte lehnten den Antrag des Tagespflegezentrums einstimmig ab.

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