Auftakt der Faschingszüge im Landkreis Roth

In kollektiver närrischer Aufbruchstimmung

13.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:11 Uhr

Einer der spektakulärsten Wagen beim Faschingszug in Schwanstetten: Die Jugend Rohr hat bei ihrem Ausflug in den Wilden Westen selbstverständlich einen Saloon dabei.

Die Welt im Landkreis Roth ist offensichtlich in Ordnung: Politische Themen waren so gut wie Fehlanzeige beim Auftakt der großen Faschingszüge in unserer Region am Sonntag in Schwanstetten. Die Wagenbauer entführten lieber in den Wilden Westen, zu den Pharaonen, ins Reich der Schlümpfe oder in die Sesamstraße. Bei idealem Wetter zogen über 80 Wagen und Fußgruppen vom Gemeindezentrum in Schwanstetten bis zum Marktplatz in Schwand und tausende Zuschauer wollten sich das närrische Treiben nicht entgehen lassen.

Aggregate kompensieren den langen Stromausfall

Weil einer der großen Faschingswagen am Ende der Strecke in einer Stromleitung hängen geblieben war und deshalb einen mehr als einstündigen Stromausfall in Schwand verursachte, musste zwar auch der Ehrenwagen auf dem Marktplatz gut eine Stunde lang ohne Strom und deshalb ohne Soundanlage auskommen. Trotzdem schallten die Faschingshits mit wummernden Bässen über den Marktplatz, weil die Lautsprecher auf den Wagen von großen Stromaggregaten versorgt werden.

Vom Süden bis Greding, vom Norden bis Erlangen

So tat der Stromausfall der großen närrischen Aufbruchstimmung keinen Abbruch, die nach der zweijährigen Zwangspause sowohl bei den Zugteilnehmern als auch bei den teils bunt kostümierten Zuschauern zu verspüren war. Jubel, Trubel, Heiterkeit herrschte den ganzen Nachmittag hinweg. Gemeinsam mit dem Schwander Carnevals-Club (SCC) und dessen Prinzenpaar Uli I. und Jessica II. feierten auch Bernd III. und Julia I. vom RCV aus Roth, Uwe I. und Isabell I. vom Faschingsclub aus Röttenbach, Daniel II. und Johanna II. von der Gredonia, Philipp I. und Eva I. von den Brucker Gashenkern, Alexander und Jasmin von den Eibanesen aus Nürnberg sowie die Schwabacher Prinzessin Kathrin I. ausgelassen mit.

Neben den örtlichen Vereinen kamen die Zugteilnehmer aus dem Süden bis aus Thalmässing und Greding nach Schwanstetten und aus dem Norden bis aus Nürnberg und Erlangen. Die größte Gruppe stellte freilich der SCC selbst. Als tanzende Frösche präsentierten sich die Turner des FC Schwand, denen viele aufwendig gebaute Wagen folgten. In einem Wikingerschiff fuhren die Werksburschen aus Postbauer-Heng. „Strom sparen – Verbrenner fahren“ verkündete das Pyraser Stock-Car-Team. Zum Aprés-Ski lud die Dorfjugend Büchenbach-Roth ein, nach Schlumpfhausen entführte der „Bauwogn“ Heblesricht-Göggelsbuch, die Rothseejugend ins Reich der Pharaonen und in die Sesamstraße die Bürgergemeinschaft Mittelhembach.

Lautstarke Werbung für die eigenen Faschingszüge

Ebenfalls bei der großen Gaudi dabei waren die Hembacher Hexen, die Hammerstürmer Leuzdorf, die Wenden Gugge aus Wendelstein, die wilde Brauchtumsgruppe „Anima Veritatis, die Thalmässinger Wächter und noch viele mehr. Ihr zehnjähriges Bestehen feiert die Zigeunerschar vom Tennishäusl Mörsdorf, „Super Mario“ spielten die Faschingsfreunde Eysölden, ins Reich des Wilden Westens mit Saloon und Marterpfahl entführte die Jugend Rohr und als „Die wilden Kerle“ war die Gruppe „D.A.G“ unterwegs.

Nicht fehlen durfte auch die große Schar der Allersberger Fastnachter, die mit Mini-, Teenie- und Flecklashexen sowie einem Prunkwagen für den eigenen großen Faschingszug am Faschingssonntag lautstark die Werbetrommel rührten. Kräftig knallen ließen es die Gredinger Pumpernickel, um ebenfalls auf ihren Umzug aufmerksam zu machen, der am Faschingsdienstag folgt. Schon am Faschingssamstag wird in Thalmässing gefeiert, wo die dortigen Faschingsfreunde, die ebenfalls durch Schwanstetten zogen, ebenfalls auf viele Gäste hoffen.

HK

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