Mit Bibergittern gegen Nagerschäden

Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt nimmt an der Schutter bei Buxheim Sicherungsmaßnahmen vor

09.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:32 Uhr

In zwei Metern Tiefe setzten Julia Schneider (Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt), Uwe Sachser (Sachgebietsleiter der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Eichstätt) und Herbert Böswald (Mitarbeiter der Flussmeisterstelle Eichstätt) Bibergitter ein. Fotos: Heimbüchler

Nachdem der Biber durch die Schutterregulierung (1926 – 1929) völlig verschwunden war, wurde er vor etwa drei Jahrzehnten durch Aussetzungsmaßnahmen wieder heimisch. Begründet wurde dies damit, dass der Biber neue strukturreiche Gewässerabschnitte und Feuchtbiotope schafft, die vielen Tieren und Pflanzen als Lebensraum dienen. Allerdings hat sich herausgestellt, dass der Biber in der kultivierten Agrarlandschaft im „Schuttermoos“ auch erhebliche Schäden anrichtet. Jetzt wird gegen den Nager vorgegangen.

Nachdem durch die Schutterregulierung der Wasserspiegel an manchen Stellen sogar höher liegt als die angrenzenden Felder und Wiesen, sind stets Folgeschäden zu befürchten. Dies wirkte sich kürzlich im Teilabschnitt der Schutter zwischen Buxheim und Pettenhofen ungünstig aus. Dort hatte der Biber auf einer Länge von etwa 400 Meter an der rechten Uferseite an mehreren Stellen erhebliche Wasserschäden verursacht, so dass die angrenzenden Privatwaldstücke erheblich überflutet wurden. Um diese aktuellen Folgeschäden einzudämmen, wurde auf Initiative des Wasserwirtschaftsamtes Ingolstadt und mit Absprache des Naturschutzes am Landratsamt Eichstätt sowie der Gemeinde Buxheim als Anlieger und den Besitzern eine entsprechende Gegenmaßnahme eingeleitet.

Unter der Leitung des Wasserwirtschaftsamtes Ingolstadt wurde zunächst, um den Schutz der Schutter zu gewährleisten, eine 400 Meter lange Ufersicherung mit Hilfe von Baggern angelegt. Nachdem der Untergrund moorig ist, musste eine temporäre Baustelle in Form eines befahrbaren Weges errichtet werden. Dieser sollte ein Abrutschen in den Gefahrenbereich und damit zugleich größere Umweltschäden durch auslaufende Betriebsstoffe verhindern. Als Schutzmaßnahme gegen den Nager wurden an mehreren Stellen Bibergitter eingebaut, um die angrenzenden Privatwälder künftig vor weiteren Wasserschäden zu schützen. Mittels Bagger wurde an verschiedenen Stellen ein circa zwei Meter tiefer (bis zum anstehenden Wasser) und vier Meter langer Schlitz gezogen, um verzinkte Bibergitter einzubringen. Anschließend wurden die schadhaften Stellen mit dem vor Ort liegenden Material wieder verfüllt. Mit dieser Maßnahme soll der Biber künftig daran gehindert werden, von der Schutter aus das tiefer liegende Gelände zu untergraben und damit weitere Überflutungen hervorzurufen.

Nach Abschluss der Ufersicherungsmaßnahme wird nach Auskunft von Uwe Sachser (Sachgebietsleiter der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Eichstätt), der Uferbereich wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt.

EK



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