Schweitenkirchen

Schweitenkirchener Bürgerversammlung: Befürchtungen wegen Flüchtlingen

Containerdorf in der Kritik

08.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:38 Uhr

Michael Laußer forderte alle Anwesenden dazu auf, sich beim Arbeitskreis Gemeindeentwicklung zu engagieren und auch andere Leute dazu anzuregen. Foto: Schmid

Schweitenkirchen – Viele Bürger der Gemeinde Schweitenkirchen wünschen sich eine Rückkehr der Bürgerversammlungen in die Ortsteilen. Zum zweiten Mal hatte Bürgermeister Josef Heigenhauser (CSU) nur eine zentrale Veranstaltung im V-Heim auf der Leitl-höhe angeboten. Der Saal war voll besetzt mit Leuten aus fast allen Ortsteilen. Dennoch wurden die Rufe nach einer Rückkehr zu eigenen Ortsversammlungen gleich von mehreren Personen angeregt.

Zunächst ging Heigenhauser auf die Ereignisse der vergangenen Jahre ein. So ist die Einwohnerzahl der Gemeinde auf mittlerweile 5848 Einwohner angestiegen. Neben 52 Geburten sind 34 Sterbefälle zu verzeichnen und dank des neuen Trauraums gab es mit 31 Eheschließungen so viele wie noch nie zuvor, die Hochzeit des Bürgermeisters eingeschlossen.

Heigenhauser ging auf die Zahl der Kindergartenkinder sowie deren Betreuung ein und verwies auf die Planung eines neuen Kindergartens in Güntersdorf. „Sorgen bereitet mir aber nicht der fehlende Platz für Kinder, sondern das dafür notwendige Personal“, sagte er. Dieses zu finden sei momentan die größte Herausforderung.

Bei der Schule berichtete Heigenhauser von 297 Schülern aus Schweitenkirchen, 69 aus Paunzhausen und von 22 Gastschülern. „Das Schulgebäude bekommt jetzt neue Fenster und auf dem Süddach wollen wir eine PV-Anlage installieren. Glasfaser wurde bereits ins Haus verlegt, so dass die Whiteboards funktionieren, auch wurden für das digitale Klassenzimmer Laptops angeschafft“, informierte der Bürgermeister und lobte die tollen Projekte, die mit Eigeninitiative der Schüler wie der Schülerfirma, dem Schulhund Rocky und dem neuen Logo, das schuleigene Kleidung ziert, ins Leben gerufen wurden.

Breitbandausbau, Brandschutzbegehungen, Straßenbau, Kanalbau, Abwasser sowie Rufbus und Expressbus zählten ebenso zu seinen Themen, wie Bauleitplanungen, Erdgas, Straßenbeleuchtung und der Lärmschutz an der A9.

Nach einer kurzen Pause behandelte der Bürgermeister zunächst die Anfragen, die vorab schriftlich bei der Gemeinde eingegangen waren. Die erste Frage kam aus Schmiedhausen. Es ging dabei darum, ob man den Lärm, den überfliegende Flugzeuge und die nahe vorbeiführende A9 verursachen, nicht verringern könne, zum Beispiel mittels Geschwindigkeitsbegrenzung und Flüsterbelag. Heigenhauser informierte, dass eine Fluglärmmessung vom April 2022 ergeben hätte, dass kein Anspruch auf eine Änderung der Flugrouten bestünde und über die Lärmschutzwände hinlänglich berichtet worden sei. Zur erneuten Frage aus Dürnzhausen bezüglich des Oberflächenwasserproblems konnte der Rathauschef berichten, dass ein kleines Regenrückhaltebecken sowie eine Umleitung für den Schmidweg entstehen soll. Desweiteren soll ein zusätzlicher Kanal auf Privatgrund entstehen, hier müsse jedoch noch mit dem Eigner verhandelt werden.

Die Flüchtlinge, die in das Containerdorf an der Ohmstraße ziehen sollen, führte zu Befürchtungen bei mehreren Bürgern. Zum einen, weil nebenan eine Tagesmutter Kinder betreut, und zum anderen wie viele Asylbewerber generell noch aufgenommen werden könnten. Die Zweite Bürgermeisterin Gabi Kaindl (Bürgerblock), die sich gemeinsam mit Josef Heigenhauser um die Asylangelegenheiten kümmert, erläuterte, dass man bewusst Flüchtlinge der gleichen Bevölkerungsgruppen zusammen unterbringen wolle, um Probleme zu vermeiden. So kämen Syrer zu Syrern und Familien aus der Ukraine zusammen. Zudem solle ein Sichtschutzzaun errichtet werden. „Wir sind tolerant und weltoffen und zusammen können wir das schaffen!“, meinten Kaindl und Heigenhauser.

Neben dem Radweg nach Sünzhausen war dort auch der Kindergarten Thema. Aus Geisenhausen gab es Beschwerden wegen einer Brückensanierung und einiger Löcher in der Kysostraße. Von einem Bürger kam der Vorwurf, dass der Edeka-Markt damals an falscher Stelle errichtet wurde und jetzt wieder an falscher Stelle erbaut würde. Sorgen um die allgemeine Verteuerung machte sich ein Bürger aus Geisenhausen und über den Heckenschnitt in Raffenstetten regte sich ein Bürger auf. Nach Strahlenschutzmaßnahmen für Kinder wegen Elektrosmog erkundigte sich eine Frau aus Holzhausen und fragte zudem an, ob man die Straßenschilder und Leitplanken nicht reinigen könne.

PK

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