„Das wird mir jetzt zu teuer“

Feuerwehr Vohburg prangert bei Jahresversammlung Zustand des Gerätehauses an

02.02.2023 | Stand 17.09.2023, 4:00 Uhr

Die engere Vorstandschaft der Freiwilligen Feuerwehr Stadt Vohburg bei der Jahresversammlung im Bürgersaal des Rathauses mit (von links) dem Vorsitzenden Mathias Hagn, Schriftführer Michael Güntner, Dritten Vorsitzenden Martin Götz, Kommandant Manuel Zucker, Zweiten Vorsitzenden Christoph Arnold und Kassier Florian Alter. Foto: Zöllner

Zur Jahresversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Stadt Vohburg waren in den Bürgersaal des Rathauses neben zahlreichen aktiven und passiven Mitgliedern sowie Vertretern der Ortsteilwehren auch der Landtagsabgeordnete Karl Straub, der stellvertretende Landrat Karl Huber, der neu gewählte Kreisbrandrat Christian Nitschke, der Geisenfelder Polizeichef Stefan Wallner und Vohburgs Bürgermeister Martin Schmid gekommen.

Vorsitzender Mathias Hagn blickte auf ein ereignisreiches Vereinsjahr zurück. Da die Wehr wegen Corona erst verspätet mit Veranstaltungen beginnen konnte, musste vieles in der zweiten Jahreshälfte stattfinden. Er erwähnte den Florianstag mit der Ehrung langjähriger Mitglieder und das Feuerwehrfest als Ersatz für das Frühlingsfest. Neu war ein Watt-Turnier. Heuer fand schon das traditionelle Kesselfleisch-Essen statt.

Der Mitgliederstand liegt bei 415 – 18 Neumitgliedern standen zwei Austritte gegenüber. „Vor allem durch die hervorragende Arbeit unserer Jugendwarte unter der Leitung von Michael Winkler haben wir großen Zuwachs bekommen, und es macht mich richtig stolz, eine mit 17 Mitgliedern so starke Jugendgruppe im Verein zu haben“, sagte Hagn.

Kassier Florian Alter konnte ein positives Ergebnis von gut 5000 Euro vermelden, machte aber wie immer ein Geheimnis um den Kassenstand des Vereins. Seine Bemerkung, dass dieser von allen Mitgliedern erfragt werden könne, aber nicht von Bürgermeister Martin Schmid, da dieser immer noch kein Mitglied sei, sorgte für allgemeines Gelächter.

Möglichst zeitnah eine Lösung finden

Kommandant Manuel Zucker ging in seinem Bericht auf die besondere Situation durch Corona ein – nicht ohne stolz darauf hinzuweisen, dass der „Übungsbetrieb aufrechterhalten werden konnte und während der Pandemie-Hochzeit keine Ausfälle zu beklagen waren“. Der Kommandant informierte zum Aktivenstand der Feuerwehr: Dieser entwickle sich mit 53 Erwachsenen sowie 17 Feuerwehranwärterinnen und Feuerwehranwärtern sehr positiv.

Auch die Zahl der Einsätze 2022 ist im Vergleich zum Vorjahr von 44 auf 52 und 663 Einsatzstunden gestiegen. 2224 Stunden wurde geübt – mit durchschnittlich 30 Aktiven.

Heuer sind erstmals Übungstage an Samstagen mit eingeplant, wo mehrere Übungslagen auch mit den Ortsteilwehren und Nachbarwehren abgearbeitet werden sollen. Neu ist auch, dass mindestens vier Hauptübungen von den Feuerwehrlern zu absolvieren sind, um ihren Aktivenstatus zu behalten. Grund für die Maßnahme ist, dass 2022 rund zehn Aktive weder Übungen besucht hatten, noch bei Einsätzen mit dabei waren.

Es gab auch kritische Worte vom Kommandanten: Der Bedarfsplan für die Stadt- und die Ortsteilwehren wurde im September 2022 in Anwesenheit der Kommandanten und der Verantwortlichen der Stadtverwaltung durchgesprochen. Punkte wie die „Schwarz-Weiß-Trennung“, die räumliche Trennung von Zivil- und Einsatzkleidung oder auch die Situation in den Sanitäranlagen seien aufgeführt. Aber es gebe auch viele andere Mängel, die den Aktiven mittlerweile „aufstoßen“. In der vergangenen Jahresversammlung sei über die Neuanschaffung eines Kommandowagens gesprochen worden, was aber nicht umgesetzt wurde. Dazu komme das Platzproblem im Gerätehaus. Zucker appellierte an die Verantwortlichen der Stadtverwaltung, sich mit der Feuerwehr zusammenzusetzen, um möglichst zeitnah eine Lösung zu finden. Aussagen wie „in den nächsten fünf bis zehn Jahren können wir keine Veränderungen vornehmen“ helfen nicht weiter. „Wir sind wieder eine eingeschworene Einheit. Mir bereitet es unbeschreiblich viel Freude, mit Euch zusammenzuarbeiten“, schloss der Kommandant.

Bauliche Mängel im Gerätehaus

Nach Kommandant Manuel Zucker gab es noch Einzelheiten zum Atemschutz durch Bastian Kraus und zur Jugendarbeit durch Michael Winkler. Der Dritte Vorsitzende Martin Götz prangerte, belegt durch Fotos, die baulichen Mängel im Gerätehaus an. Bei einer Begutachtung durch das Bauamt habe der Mitarbeiter diese mit den Worten „Das wird mir jetzt zu teuer“ mehr oder weniger ignoriert. Hauptkritikpunkt war die Schlauchwasch-Anlage, die sich direkt neben den Umkleideplätzen in der Fahrzeughalle befindet. Das sei gefährlich, da mit hohem Druck gearbeitet wird, so Götz. Und die „Übergangslösung“, wie es damals geheißen hatte, bestehe schon seit zehn Jahre.

Zum Schluss wollte Jugendwart Winkler den Verpflegungssatz bei Übungen erhöht haben – „da ja alles teuer geworden ist“. Bürgermeister Schmid wies darauf hin, dass bisher alle Wünsche hinsichtlich der Fahrzeuge erfüllt worden seien, und auch der Kommandowagen sei sicherlich zu realisieren. Er gebe aber zu bedenken, dass jeder Anbau oder Ausbau ebenso wie ein Container Park- und Übungsflächen am Feuerwehrgerätehaus vernichte. Die anderen Probleme seien ihm gar nicht so bewusst gewesen. „Da müssen wir noch reden.“ Lob gab es bei den Grußworten von Straub, Huber, Nitschke und Wallner. Viele lobten den guten Zusammenhalt innerhalb der Wehr und die hervorragende Zusammenarbeit mit den Behörden bei den Einsätzen.

DK


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