Luftgewehr-Oberbayernliga Nord-Ost

SG will sich erhobenen Hauptes verabschieden

27.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:27 Uhr

Mit Dominik Fischer (in Grün) und Melanie Plank (2.v.r.) stellte die SG Altmannstein eine starke Mannschaft. Nach ihren Abgängen haben die Altmühltaler mit dem Verbleib in der Oberbayernliga zu kämpfen. Fotos: Meyer, Cesarec

Nach Abgängen der Top-Schützen stehen Altmannsteiner Luftgewehrschützen vor Abstieg Altmannstein – Zum einen ist Ausnahmeschütze Dominik Fischer zur SSG Dynamit Fürth in die 1. Bundesliga gewechselt, zum anderen schießt seit vergangenem Jahr Melanie Plank (siehe Kasten) ebenfalls im Schützen-Oberhaus beim SV Niederlauterbach. Damit fehlen der SG zwei Eigengewächse, die in der Luftgewehr-Oberbayernliga Nord-Ost nahe unersetzlich sind.

Dass die Altmühltaler, die derzeit auf Abstiegsplatz sieben rangieren, damit in der vierthöchsten Schieß-Liga kaum konkurrenzfähig sind, war den Verantwortlichen des Vereins bereits vor der Saison bewusst: „Uns war klar, dass wir ohne die beiden in der Liga nicht bestehen können und dass es wahrscheinlich einen Gang runtergehen wird“, sagt der erste Schützenmeister Anton Osterrieder und ergänzt: „Dennoch wollten wir uns nicht bereits vor der Saison abmelden, sondern es sportlich durchziehen.“ Der SG Altmannstein ist außerdem wichtig, den eigenen Nachwuchs zu fördern. „Wir bauen auf unsere Jugend und wollen niemanden einkaufen. Deshalb kann es noch ein paar Jahre dauern, bis wir wieder oben mitmischen können“, erklärt Osterrieder. „Außerdem sind wir sehr stolz darauf, dass Melanie und Dominik bei uns das Schießen gelernt haben.“

Von den insgesamt acht Mannschaften in der Oberbayernliga steigen die letzten beiden Teams sicher in die Bezirksoberliga ab. Sollte nach den Relegationswettkämpfen ein Bayernligist den Gang eine Klasse tiefer gehen müssen, dann werden drei Mannschaften die Oberbayernliga verlassen. Ob es für die SG noch einen Funken Hoffnung auf den Klassenerhalt gibt? „Nein. Wir verlassen das sinkende Schiff erhobenen Hauptes“, sagt Osterrieder gefasst. „Und wollen nächste Saison eine Liga tiefer wieder angreifen.“

Trotzdem wolle die SG Altmannstein bei den letzten zwei Schießtagen am 12. Februar und 5. März noch sein Bestes geben, so Osterrieder abschließend.

DK

„Natürlich unterstütze ich meinen Heimatverein“

Niederlauterbach – Melanie Plank zählte bei ihrem Heimatverein SG Altmannstein zu den Top-Luftgewehrschützen. Vergangene Saison ist die 22-Jährige zum SV Niederlauterbach in die 1. Bundesliga gewechselt. Im Interview spricht sie über ihren Abgang, ihre Premierensaison im Schützen-Oberhaus und über den Kontakt zu den Altmühltalern.

Frau Plank, warum sind Sie damals von der SG Altmannstein zum SV Niederlauterbach gewechselt?
Melanie Plank: Ich habe die Zeit in Altmannstein super gefunden und mir hat es dort auch wahnsinnig viel Spaß gemacht zu schießen. Auch als das Angebot aus Niederlauterbach ernster geworden ist, musste ich lange überlegen, aber letztendlich waren es mein Ehrgeiz und die Möglichkeit in der höchsten deutschen Liga zu schießen, die mich zu diesem Schritt bewogen haben.

Der Sprung von der Oberbayernliga in die 1. Bundesliga ist groß. Wie sind Sie mit dem höheren Niveau klargekommen?
Plank: Man braucht natürlich Zeit zum reinkommen – schon alleine wegen der großen Hallen und der Zuschauer, die direkt hinter einem stehen. Aber wenn man mal ein paar Wettkämpfe geschossen hat, dann hat man sich daran gewöhnt. Ich fühle mich wohl in Niederlauterbach, alle aus dem Verein sind sehr freundlich und ich fühle mich gut aufgehoben.

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Leistung in Ihrer ersten Saison in Niederlauterbach?
Plank: Sehr zufrieden. Ich habe mich gegenüber der Oberbayernliga noch einmal verbessert. Ich hatte zuerst Angst, dass ich mit der Umstellung in der höheren Liga nicht klarkomme, aber letztendlich hat es super funktioniert.

Ihre Mannschaft hat die Saison auf dem zehnten Tabellenplatz beendet? War das, das erklärte Ziel?
Plank: Wir haben etwas gebraucht, um in die Saison zu finden. Mit den ersten zwei Siegen ist der Knoten dann geplatzt. Der Klassenerhalt war das Ziel und den haben wir geschafft.

Dagegen ist die Saison Ihres Heimatvereins, der SG Altmannstein, noch nicht beendet. Das Team befindet sich im Abstiegskampf. Haben Sie Kontakt zu Ihren alten Teamkameraden und verfolgen Sie das Geschehen?
Plank: Ja, wir schreiben regelmäßig vor Wettkämpfen und wünschen uns gegenseitig guten Schuss. Ich verfolge natürlich die Ergebnisse und werde versuchen – da meine Saison ja schon beendet ist und sich die Wettkämpfe oft überschnitten haben –, dass ich bei den letzten beiden Wettkampftagen mitfahren werde. Auch haben mich einige aus Altmannstein beim Heimwettkampf unterstützt, was mich sehr gefreut hat.
Sie gehörten im Altmühltal zu den Top-Schützen. War Ihr Abgang mit ausschlaggebend für das derzeit schlechte Abschneiden der SG?
Plank: Schwierig zu sagen, ich finde es aber schade, dass Altmannstein bislang noch keinen Ersatz gefunden hat. Ich habe nur mitbekommen, dass sie auf der Suche sind, aber das gestaltet sich wohl schwierig.



Die Liga-Saison ist ja bereits beendet. Welche Einzelwettbewerbe stehen für Sie noch auf dem Programm?
Plank: Die Gaumeisterschaft ist schon so gut wie durch, da gehe ich davon aus, dass ich mich für die Oberbayerische qualifizieren werde. Und dann geht es gegebenenfalls mit der bayerischen und deutschen Meisterschaft weiter.

Also ist die Qualifikation für die DM primär das Ziel?
Plank: Ja, wobei ich mein Augenmerk nicht auf die Meisterschaften, sondern eher auf die Bundesliga lege.

Das Gespräch führte
Daniela Blaimer.






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