Burgheim

Burgheim will bei Energie autarker werden

27.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:33 Uhr

Der Burgheimer Gemeinderat diskutierte über Freiflächen-Photovoltaikanlagen. Symbolbild: Pleul/dpa

Burgheim – Von einer „Goldgräberstimmung“ spricht Michael Böhm. Der Bürgermeister des Marktes Burgheim saß am Mittwoch vor seinen Ratskolleginnen und -kollegen und brachte das Thema Ausweisung von Freiflächen-PV-Anlagen und Windkraftanlagen zur Sprache. Wie will man in Burgheim damit umgehen? Die Antwort: im Verbund mit anderen Kommunen.

Aber von vorn: „Die Anfragen kommen derzeit zuhauf“, so der Rathauschef. Angebote für die Besitzer möglicher Flächen würden immer höher. Da stelle sich die Frage, wie man sich positioniere. „Es wäre gut, wenn wir einen möglichst hohen Grad an Autarkie erreichen würden“, sagte Böhm. Es gehe dabei um lokale Energie, die auch für die Bürgerinnen und Bürger funktioniere.

Doch die Ausweisung von geeigneten Flächen und die Planung seien komplex. Böhm erklärte, das könne die Kommune nicht alleine stemmen. Er appellierte daher dafür, mit anderen Gemeinden zusammen an diesem Thema zu arbeiten. Die eine könne mehr Photovoltaik liefern, die andere vielleicht mehr Windkraft. Das Ziel könne eine gemeindeübergreifende Potenzialfläche sein, sagte Böhm weiter.

Letztendlich beschlossen die Mitglieder des Marktgemeinderats, dass die Ausweisung von möglichen Flächen für PV-Anlagen sowie Standorte für Windkraftanlagen zusammen mit den Gemeinden der Interkommunalen Zusammenarbeit Mittlere Donau (IKommZ) beziehungsweise der Energiegesellschaft Mittlere Donau (EMD) erfolgen soll. Dabei wolle man zudem den Energienutzungsplan des Landkreises beachten.

Bis das erledigt ist, werden laut eines weiteren Beschlusses alle bisher eingegangenen Anfragen für Freiflächen-PV-Anlagen sowie künftige zurückgestellt oder abgelehnt. Die möglichen Flächen für Windkraft sind ohnehin sehr begrenzt auf dem Gemeindegebiet. Sie finden sich nur im Nordwesten der Gemeinde an der Grenze des Regierungsbezirks. Auflagen und Umweltschutzthemen engen den Rahmen ein. Zudem sei laut Böhm nicht sicher, ob Belange der Bundeswehr und des Neuburger Flugplatzes berührt würden.

Ferner hat das Gremium die IKommZ und die EMD damit beauftragt, sich darum zu kümmern, Planungsleistungen in Auftrag zu geben. Darunter fallen laut Beschlussvorlage etwa die Potenzialflächenanalyse sowie eine Überarbeitung des Flächennutzungsplans.

Der Bürgermeister erklärte dazu, das sei im Moment das übliche Vorgehen. Auch andere Kommunen der Region hätten das so bereits beschlossen. Aus dem Plenum gab es vor der Abstimmung jedoch einen Einwand: Könnte sich daraus am Ende nicht ein neues Bürokratiemonster entwickeln? Diese Sorge teilte Böhm nicht.

ct

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