Kösching

„Nicht nachvollziehbar“: Geplanter Umbau der Klinik beherrschendes Thema bei CSU-Neujahrsempfang

15.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:28 Uhr

Ein Prosit auf 2023! CSU-Ortsvorsitzender Georg Liebhard (rechts) und sein Stellvertreter Andreas Schieferbein stoßen mit der stellvertretenden CSU-Generalsekretärin Tanja Schorer-Dremel an. Foto: Heimisch

Heftige Kritik am Entschluss des Eichstätter Kreistags, das Köschinger Krankenhaus mittelfristig zu einer Fachklinik umzubauen, übte Georg Liebhard beim Neujahrsempfang des CSU-Ortsverbands am Freitagabend.

„Für uns Köschinger ist die Entscheidung gegen unsere Klinik als Akutkrankenhaus nach nachvollziehbar!“, betonte der Ortsvorsitzende und fügte an: „Wie können wir in Zukunft eine flächendeckende Gesundheitsversorgung sicherstellen, wenn immer mehr Krankenhäuser von der Schließung betroffen sind?“

Dagegen verteidigte die stellvertretende CSU-Generalsekretärin Tanja Schorer-Dremel das Votum des Kreistags vom 4. April 2022: „Wir haben uns nicht gegen Kösching entschieden – sondern dafür, die Gesundheitsversorgung im Landkreis fit für die Zukunft zu machen.“ Die Festrednerin aus Eichstätt stellte das Thema Krankenhaus in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen. „Unser oberstes Ziel muss immer sein, eine qualitativ hochwertige ambulante und stationäre Gesundheitsversorgung für alle Bürgerinnen und Bürger des Landkreises sicherzustellen“, bekräftige Schorer-Dremel vor knapp 100 geladenen Gästen im ehemaligen Köschinger Kloster. Sie räumte ein, dass das Thema Gesundheitsversorgung und die damit einhergehende Standort-Diskussion mit „sehr vielen Emotionen verbunden ist“.

Weiter führte die Vize-Generalsekrätin und CSU-Kreisvorsitzende aus: „Leider sind in den vergangenen Jahrzehnten die Weichen gestellt worden, die auf eine Schließung kleinerer Krankenhäuser hinauslaufen. Hinzu kommen Qualitätsvorgaben und Anforderungen, die es besonders für kleinere Häuser nahezu unmöglich machen, auf einem sowieso schon leer gefegten Markt medizinisches Personal zu finden.“

„Keine Denkverbote“

Im Hinblick auf ein noch ausstehendes Krankenhaus-Strukturgutachten für die Region Ingolstadt erläuterte Schorer-Dremel: „Alle Beteiligten müssen nun im Evaluierungsprozess die Karten auf den Tisch legen. Es darf keine Denkverbote geben.“ Auch die von der Bundesregierung geplante Streichung der Fallpauschalen sprach die stellvertretende Generalsekretärin an. „Die Abschaffung ist überfällig. Nicht Profitstreben, sondern jedem die bestmögliche Versorgung angedeihen zu lassen, muss das Ziel sein.“

Weiter führte die Festrednerin aus, dass der Freistaat Bayern weiterhin in den Landkreis investiere. So fließen laut Schorer-Dremel Millionen Euro in die Sanierung der Bereitschaftspolizei oder die Renovierung der Willibaldsburg in Eichstätt.Auch auf den Russisch-Ukrainischen Krieg ging sie ein: „Bayern zeigt sich solidarisch und hat bereits 180000 Geflüchtete aufgenommen; davon kamen 1850 Menschen in den Landkreis Eichstätt.“ Trotz „aller Widrigkeiten“ blickte sie mit großer Zuversicht in die Zukunft. „Egal, wie schlecht die Zeiten werden, in Bayern werden sie besser verlaufen!“

Verkehrsproblematik im Markt verbessern

Im nicht komplett gefüllten großen Saal des Klosters hatte CSU-Vorsitzender Georg Liebhard zu Beginn des Neujahrsempfangs zahlreiche Repräsentanten des öffentlichen Lebens begrüßt. Unter anderem sprach er die im vorigen Jahr begonnene Sanierung der Rudolf-Winterstein-Schulen in Kösching an. Dabei warf er die Frage in den Raum: „Reicht das Geld für den Umbau?“ Laut Liebhard wird sich die CSU weiter für den Radweg von Kösching in Richtung Waldhaus einsetzen. Zudem müsse die Verkehrsproblematik im Markt verbessert werden. „Wir müssen unsere Infrastruktur und unsere öffentlichen Verkehrsmittel weiter ausbauen.“ Außerdem mahnte der örtliche CSU-Chef an, das Straßen- und Kanalnetz zu erhalten.

Für eine gelungene musikalische Umrahmung des Neujahrsempfangs sorgte die Familienmusik Dilly-Liebhard aus Kösching.

DK



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