Von Rainer Messingschlager
Hilpoltstein – Lesungen, Ausstellungen, Preisverleihungen, Wettbewerbe, Konzerte: Es tut sich wieder etwas im Landkreis Roth. „Der Kulturbereich ist wieder intensiv angelaufen“, sagt das Jörg Ruckriegel, im Landratsamt neben Sport und Freizeit auch für die Kulturarbeit zuständig.
So hat Anja Lehmann heuer endlich ihren Elisabeth-Engelhardt-Kulturpreise bekommen. Schon im Vorjahr hätte er verliehen werden sollen, die Pandemie durchkreuzte jedoch die Pläne. Wieder im Turnus war dagegen der Nachwuchswettbewerb „Schreibe...“. 89 Beiträge wurden dazu eingereicht, die Preise wurden im November im Haus des Gastes in Hilpoltstein bereits überreicht.
Im kommenden Jahr ist turnusmäßig wieder der Turmschreiber an der Reihe. Der Vorgänger 2020, Leonhard F. Seidl, hat gerade das dazugehörige Buch fertiggestellt. Wer sein Nachfolger sein wird, steht noch nicht fest. Bereits auf dem Markt in einer Auflage von 4000 ist das Wimmelbuch des Landkreises, nun soll ein Puzzle mit Motiven von „Wimmelspaß im Landkreis Roth“ dazukommen.
Nach zwei Jahren Pause hat es 2022 wieder einen „Tag des offenen Ateliers“ in bewährte Form gegeben. Für 2023 steht mit 20./21. Mai der Termin fest, laut Ruckriegel gibt es dafür bereits 50 Anmeldungen.
Die Kunstausstellung auf Burg Abenberg ist das Forum des Landkreiskünstlers. Heuer war dies Ingbert Heiling. Für das Frühjahr 2023 ist auf der Burg eine Ausstellung mit Malbriefen und Aquarellen von Gerd Hetzelein geplant. „Dazu gibt es bereits ein Buch“, sagt Ruckriegel.
Einmal hat es nur unter strengen Corona-Auflagen und -Bedingungen stattgefunden (2021) und einmal ist es ganz abgesagt worden (2020): Das Konzert „Junge Künstler musizieren“. 2022 hat es endlich wieder im üblichen Rahmen vor großem Publikum stattfinden können. Nicht weniger großartig war zuletzt das Weihnachtskonzert in der Kirche St. Elisabeth in Eckersmühlen.
Auch für 2023 sind wieder zahlreiche Konzerte unterschiedlichster Richtungen geplant. Besonderes Augenmerk gilt Veranstaltungen im kleineren Rahmen, bei den die Zuhörer ihre Sitzgelegenheiten selbst mitbringen müssen: die „Klappstuhlkonzerte“. Dazu wolle man neue, ungewöhnliche Orte erschließen, sagt Ruckriegel. „Orte, die noch nicht so mit Kunst bespielt werden.“ Beispielsweise Gitarrenmusik im Geschichtsdorf oder eine Krimilesung im Leerstand. Wer eine Idee hat, Kultur an einen bestimmten Ort zu bringen, kann sich im Amt für Kultur, Sport und Freizeit melden.
Aktiv sind auch die Heimatkundler im ausklingenden Jahr gewesen. Alleine zum Jahresthema „50 Jahre Landkreis“ warenes fünf Führungen, drei Vorträge und drei Ausstellungen. Eingeweiht wurde im Juli die Infotafel zum legendären Meteoriten „Unter-Mässing“, nach zwei Jahren Pause fand mit zwei Terminen wieder das Lehrerwandern statt und die Infofahrt der Heimatkundler führte dieses Mal zur Landesausstellung nach Ansbach.
Fleißig veröffentlicht haben die Heimatkundler auch, dabei wurden die sieben Werke mit 5500 Euro vom Landkreis unterstützt. Den Abschluss des Jahres bildete im Dezember die Vorstellung der 41. heimatkundlichen Streifzüge, bei der Veranstaltungen wurden auch Willi Stengl, Hans Pühn und Hans Rosenbauer mit dem Stieranhänger ausgezeichnet. Für das kommenden Jahr ist bereits bekannt, dass ein Buch zur Bier- und Brauereigeschichte des Landkreises Roth erscheinen soll. Es entsteht aktuell und der Redaktion von hans Pühn.
HK