Ehekirchen

Waldkindergarten soll in Walda entstehen

Auswahl zwischen zwei Standorten an Entscheidung der Fachbehörde und des BRK gebunden

22.12.2022 | Stand 17.09.2023, 7:39 Uhr

Bereits im Februar 2020 besichtigte der Entwicklungsausschuss unter anderem den damals angedachten Standort für einen Waldkindergarten in Haselbach. Hier gab es allerdings deutlichen Widerstand von Jägern und Landwirten, so dass dieser Platz verworfen wurde. Nun scheint ein neuer Ort bei Walda gefunden worden zu sein. Foto: Budke, DK-Archiv

Von Heidrun Budke

Ehekirchen – Im Juli 2020 kam erstmals die Idee eines Waldkindergartens in der Gemeinde Ehekirchen auf. Seither ging es teilweise recht turbulent zu rund um dieses Thema, Bürgermeister Günter Gamisch sah sogar den Gemeindefrieden gefährdet. Inzwischen haben sich die Wogen gelegt und es ist sicher, dass es eine solche Einrichtung geben wird. Nun wurde in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend ein neuer Beschluss zum Standort gefasst.

Seit Juli 2020 ist der angedachte Waldkindergarten in der Gemeinde Ehekirchen immer wieder ein Thema, sowohl im Entwicklungsausschuss wie auch in den Gemeinderatssitzungen, in Gesprächen zwischen der Gemeinde und der Kirchenverwaltung, den Fachbehörden oder dem Bayerischen Roten Kreuz.

In der Sitzung des Entwicklungsausschusses im Juli 2020 machten Bürgermeister Günter Gamisch und Sandra Artner, die in der Pfarreiengemeinschaft Ehekirchen für die Verwaltung der Kinderbetreuungseinrichtungen zuständig ist, den Vorschlag, über die Gründung eines Waldkindergartens nachzudenken. Dieser soll das Angebot der bisherigen Kindergärten in Ehekirchen und Walda ergänzen – nicht zuletzt, weil man hier aufgrund der in den letzten Jahren verwirklichten Baugebiete die Kapazitätsgrenzen erreicht hat. Erweiterungen der Kinderbetreuungseinrichtungen sind in beiden Ortsteilen in Planung.

Der Entwicklungsausschuss machte sich mehrfach auf den Weg, besuchte Waldkindergärten in der Region vor Ort, besichtigte zahlreiche mögliche Standorte im Gemeindegebiet und machte sich jeweils intensiv Gedanken über die jeweiligen Vor- und Nachteile. Diese wurden laut der Aussage einiger Gemeinderatsmitglieder in der Vergangenheit heiß diskutiert. Vor allem die Jägerschaft sah bei den Standortvorschlägen immer wieder Probleme in Bezug auf Wildwechsel sowie jagdliche Aktivitäten und auch ortsansässige Landwirte waren teils skeptisch, wie die Bearbeitung angrenzender Felder mit dem Waldkindergarten harmonieren könnte. Teilweise schlugen die Diskussionen hohe Wellen, so dass Gamisch den Gemeindefrieden gefährdet sah.

BRK-Kreisverband soll Trägerschaft übernehmen

Beruhigung kam in das Thema Anfang dieses Jahres. Im März 2022 wurde ein wichtiger Schritt getan, denn in der damaligen Ratssitzung wurde einstimmig beschlossen, dass der Kreisverband Neuburg-Schrobenhausen des Bayerischen Roten Kreuzes die Trägerschaft übernehmen soll. Zudem war im Januar 2022 ein neues Grundstück in der Nähe von Schönesberg ins Auge gefasst worden, das bei den Beratern der Fachstellen auf Zustimmung stieß.

Allerdings wurde dies nun aufgrund von Bedenken seitens der Verwaltung des Staatsforstes hinsichtlich der Rettungswege verworfen. Jedoch wurde gleichzeitig mit der Ablehnung ein neuer Vorschlag gemacht. Hierbei handelt es sich um ein Grundstück in Walda. Dies liegt – von Ehekirchen kommend – rechts der Staatsstraße 2035, etwas oberhalb des Ortsteiles. Als Vorteil sah Gamisch hier unter anderem die Zufahrt, denn es gibt eine Art Rundkurs am Grundstück vorbei, der in den Schwalbenweg mündet und von dort wieder auf die Staatsstraße führt. Sowohl Jugendamt, die Staatsforsten als Grundstückseigentümer und das BRK als Träger sehen diesen Standort laut Zusammenfassung des Bürgermeisters positiv. Bei der Besichtigung am 15. Dezember mit dem Entwicklungsausschuss, Vertretern der oben genannten Fachstellen sowie des Bauhofes waren auch der Jagdpächter Peter Harlander sowie der Jäger Willi Lotterschmid anwesend.

Diese äußerten laut Gamisch Bedenken, da es hier eine Futterstelle für das Wild gibt. Als alternativen Standort schlugen die Jäger den Raum rund um die stillgelegte Waldaer Sandgrube vor, der sich aus ihrer Sicht besser eigne. Die Zufahrt sei etwas schwieriger, meinte Gamisch. Paul Kammerer (FW) schlug vor, die Geschwindigkeit auf der Staatsstraße gegebenenfalls auf 60 Kilometer pro Stunde zu begrenzen. Ansonsten sei er mit beiden Standorten einverstanden. Das sahen auch die meisten der anderen Gremiumsmitglieder so. Ohne jede weitere Diskussion wurde bei nur einer Gegenstimme der Beschluss gefasst, dass der Gemeinderat dem neuen Standort an der Sandgrube zustimmt, sofern auch das Jugendamt und das BRK ihre Einwilligung geben. Andernfalls soll der Waldkindergarten am Standort oberhalb von Walda seine Heimat bekommen.

DK

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