Arbeitswelt
Hintergrund: Ausländische Arbeitskräfte im Freistaat

15.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:41 Uhr

87 Prozent der 5,5 Millionen in Bayern Beschäftigten und damit etwa 4,7 Millionen Menschen sind deutscher Nationalität. Der Anteil der Ausländer liegt bei 13 Prozent. Insgesamt sind im Freistaat 740 000 Menschen mit ausländischer Nationalität und Wohnsitz in Bayern tätig. Ihre Zahl ist in den vergangenen drei Jahren um 37 Prozent – also rund 200 000 Personen – gestiegen.

Fast die Hälfte des Beschäftigungsaufbaus in Bayern (48,1 Prozent) beruht auf dem Zuwachs ausländischer Arbeitskräfte. So ist die Beschäftigung im Jahr 2017 um 143 000 Arbeitnehmer angestiegen, von denen 41 000 aus der EU und 28 000 aus Nicht-EU-Ländern kommen. Betrachtet man alle 740 000 ausländischen Arbeitnehmer nach ihren Herkunftsländern, stammen die meisten (147 000) aus den ?EU-8-Ländern, also aus Estland, Lettland, Litauen, Polen (60 000), Slowenien, Ungarn, der Slowakei und der Tschechischen Republik. Weitere 102 000 Arbeitnehmer kommen aus den EU-2-Ländern, also aus Rumänien (80 000) und aus Bulgarien.

Die GIPS-Staaten Griechenland, Irland, Portugal und Spanien sind die Heimatländer von 93 000 Arbeitnehmern. Circa 49 000 im Freistaat tätige Menschen wurden in Kroatien geboren, weitere 90 000 in Albanien, Bosnien und Herzegowina, Mazedonien, Serbien, dem Kosovo, der Russischen Föderation oder der Ukraine.

Zu den ausländischen Fachkräften zählen außerdem 85 000 Türken und 45 000 Italiener. Auch 31.000 Menschen aus Afghanistan, Syrien, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan und Somalia gehen im Freistaat Bayern bereits einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nach.

Anstieg der Beschäftigung im verarbeitenden Gewerbe

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Beschäftigung in Bayern zu Beginn des Jahres 2018 um 2,6 Prozent gestiegen. Damit sind jetzt 143 700 Menschen mehr in Arbeit als noch zu Beginn des Jahres 2017. Den stärksten Zuwachs verzeichneten das verarbeitende Gewerbe mit einem Plus von 25 200 Mitarbeitern sowie das Gesundheits- und Sozialwesen mit einem Zuwachs von 19 000 Beschäftigten. In Zeitarbeitsfirmen sind heute 10 200 Menschen mehr als 2017 beschäftigt, im Bereich Information und Kommunikation beträgt das Plus 10 700. Die Beschäftigtenzahl im Bereich der wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen stieg um 21 900 Stellen an.

Zugleich suchen die Unternehmen händeringend nach Fachkräften. Bei den bayerischen Arbeitsagenturen sind derzeit circa 25 000 freie Arbeitsstellen registriert – in der Regionaldirektion Ingolstadt sind es mehr als 4000. Gesucht werden Fachkräfte vor allem im verarbeitenden Gewerbe (3737 freie Stellen) und dort insbesondere im Bereich der Metall- und Elektro- sowie Stahlindustrie (2697). Im Handel (2575), in wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (1958) und im Gesundheitswesen (1483) fehlt ebenfalls viel Personal.