Kommentar
Bedeutung von Bankfilialen neu definieren

21.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:37 Uhr

Das Wort Bank stammt aus dem Italienischen und meinte die Tische der Geldwechsler, die im Freien standen und auf denen die Münzhäuflein aufgebaut waren.

Das ist lange her, die einstigen Geldwechsler sind in repräsentative Gebäude gezogen und haben ihr Leistungsspektrum erheblich ausgeweitet. Technische Entwicklungen griffen sie stets gern auf, und die Kunden zogen nach - oft nach eine Phase des Misstrauens. Ein Vorläufer heutiger Geldautomaten stand 1939 in der City Bank of New York, war aber nur ein halbes Jahr in Betrieb. Die Kunden akzeptierten das Gerät nicht. Heute ist der Bankomat selbstverständlicher Bestandteil des täglichen Lebens. Auch Online-Banking schlug zunächst Ablehnung entgegen. Das hat sich gründlich geändert. Es ist einfach eine Sache der Bequemlichkeit, nicht mehr wegen jeder Überweisung das Haus verlassen zu müssen. Gleichzeitig nimmt der finanzielle Druck auf die Bankhäuser zu. Filialen und vor allem das Personal kosten Geld. Derzeit existieren in der Bundesrepublik rund 18000 Filialen. Nicht alle werden überleben. Das mag man bejammern, aufhalten lässt sich diese Entwicklung - ebenso wie die vielen vorangegangenen Veränderungen - nicht. Längst gibt es reine Online-Banken.

Die Bedeutung von Geschäftsstellen muss neu definiert werden. Manche Menschen, nicht nur ältere, kommen mit der modernen Technik nicht zurecht. Sie dürfen nicht abgehängt werden. Darüber hinaus möchten viele Kunden bei bestimmten Geschäften nicht am Telefon oder über den PC kommunizieren. Hier ist das direkte Gespräch von Angesicht zu Angesicht erforderlich - am besten in entspannter Atmosphäre. Bankgeschäfte als Kombination von kompetenter Beratung und Wohlfühl-Event - das könnte die Zukunft sein. Foto: Boos Seite 2 und 3