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Tagesgeld, Festgeld, Zinsleiter: So lässt sich Erspartes gewinnbringend anlegen

22.01.2025 |

Viel Kapital unverzinst auf dem Girokonto liegen zu lassen, kostet Geld. Foto: Schubert, Imago

Viele Menschen sind mit guten Vorsätzen ins neue Jahr gegangen. Ein Vorsatz, der leichter umzusetzen sein dürfte, als zum Beispiel häufiger ins Fitnessstudio zu gehen, könnte sein: sich mehr um das Ersparte kümmern – und die eigenen Zinsanlagen optimieren. Die Zinsen für Tagesgeld und Festgeld sind 2024 zwar gesunken. Trotzdem lohnt es sich noch, Geld sicher anzulegen.

  

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Was Sparerinnen und Sparer tun können, um 2025 mehr Zinsen herauszuholen, ein Wegweiser.

Der Bank kein Geld schenken: Viel Kapital unverzinst auf dem Girokonto liegenzulassen, kostet Geld. Wer etwa 10.000 Euro auf dem Girokonto verkümmern lässt, statt das Geld für zwei Prozent im Durchschnitt auf einem Tagesgeldkonto anzulegen, verliert schon 200 Euro an Zinsen pro Jahr. Merten Larisch, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Bayern, rät deshalb, „überschüssiges Geld auf dem Girokonto einmal im Monat auf ein gut verzinstes Tagesgeldkonto zu überweisen oder dafür gleich einen Dauerauftrag einrichten“.

Beim Tagesgeld auf die Bestandszinsen schauen: Tagesgeld ist, wie es der Name sagt, täglich verfügbar. Ein Tagesgeldkonto lässt sich daher gut als leicht zugänglicher Parkplatz für die finanzielle Notreserve nutzen, etwa für eine Steuernachzahlung oder eine teurere Autoreparatur. Anfang Januar 2025 lag der Zinssatz für Tagesgeldkonten laut dem Index des Verbraucherportals biallo.de bei durchschnittlich knapp 2,0 Prozent. Trotzdem sind auch bei Geldhäusern mit sehr guter Sicherung der Spareinlagen noch Zinsen von mehr als drei Prozent drin. Zu diesen zählen etwa die Consorsbank, die TF-Bank (Schweden) oder die Renault-Bank, ING oder Volkswagen Financial Services. Die Top-Zinsen erhalten allerdings nur Neukunden und auch nur für eine begrenzte Zeit von meist drei bis maximal sechs Monaten.

Experte Larisch rät deshalb Kunden, die nicht ständig von einer Bank mit Aktionszins zur nächsten wechseln wollen, auf die Bestandszinsen zu schauen. Das sind die Zinsen, die die Bank zahlt, wenn es keine Aktionszinsen mehr gibt. Zu den Banken, die attraktive Bestandszinsen gewähren, zählen zum Beispiel der schwedische Finanzdienstleister Klarna, der liechtensteinische Vermögensverwalter wiLLBe, die BMW Bank und die Renault-Bank, die luxemburgische Advanzia Bank oder die Raiffeisenbank im Hochtaunus (Meine Bank).

Mit Festgeld mehr Zinsen herausholen: Wer Erspartes in Festgeld oder in Sparbriefen anlegt, kommt während der vereinbarten Laufzeit nicht an sein Guthaben ran. Dafür sind die Zinsen in der Regel höher als für Tagesgeld. Die vier Leitzinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) im vergangenen Jahr machten sich aber vor allem beim Festgeld bemerkbar. So brachte Festgeld mit zwei Jahren Laufzeit dem Biallo-Index zufolge Ende November 2023 noch fast 2,60 Prozent Zinsen im Durchschnitt, ein 15-Jahres-Hoch. Mitte Januar 2025 waren es im Durchschnitt bei neuen Abschlüssen nur noch 1,76 Prozent. Bei etlichen Banken mit sehr guter oder guter Einlagensicherung, egal ob aus Deutschland oder aus dem Ausland, sind aber für Laufzeiten von zwölf oder 24 Monaten noch Zinsen von 2,50 bis knapp drei Prozent drin, so etwa bei den deutschen Geldhäusern Grenke Bank, ABC Bank oder Cronbank.

Mit einer Zinsleiter flexibel bleiben: Für kurze Laufzeiten spricht derzeit, dass die Zinsen momentan für zwölf- oder 24-monatiges Festgeld höher sind als für längere Laufzeiten. Sollten Inflation und Zinsen in den kommenden Jahren noch einmal stärker steigen, etwa weil der neue US-Präsident Donald Trump höhere Schutzzölle einführt, sind Anleger im Vorteil, die Ihr Geld schnell verfügbar haben und zu dann besseren Zinsen neu anlegen können. Mit längeren Laufzeiten lässt sich hingegen das bestehende Zinsniveau sichern, für den Fall, dass die Zinsen in den nächsten Jahren weiter zurückgehen sollten.

Wer sich die Spekulation auf die künftige Zinsentwicklung sparen will, kann sich auch eine Zinsleiter bauen. Dabei wird eine Gesamtsumme Geld in kleinere Chargen aufgeteilt und zu verschiedenen Laufzeiten angelegt. So haben Sparende einerseits die Möglichkeit, immer mal wieder über einen Teil des Ersparten zu verfügen und neu zu investieren. Diese Methode lässt sich zusätzlich optimieren, in dem man größere Beträge in die Laufzeiten investiert, „bei denen der Zinsabstand zum nächst kürzeren Anlagezeitraum am höchsten ist“, rät die Stiftung Warentest: Beispiel: Wenn zum Beispiel der Zinssatz für eine einjähriges Festgeld deutlich höher ist als für Festgeld mit zwei, drei oder fünf Jahren Laufzeit, lohnt es sich mehr in das einjährige Festgeld zu investieren.

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