Von Horst Richter
Auf Bayerns Straßen sind immer mehr Elektro- und Hybrid-Autos unterwegs. Das geht aus Erhebungen des Bayerischen Landesamts für Statistik (LfStat) hervor.
Demnach waren zum 1. Januar 2022 im Freistaat rund 10,6 Millionen Kraftfahrzeuge zugelassen. Das bedeutet ein Plus von 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Deutlich zeigt sich dabei die Entwicklung alternativer Antriebe. Ihre Zahl verdoppelte sich nahezu auf 115.288 Elektrofahrzeuge, Hybride legten mit 310.116 Pkw um 64 Prozent zu. Besonders in Ingolstadt hat die Zulassung elektrisch betriebener Autos richtig Fahrt aufgenommen, ergab unsere Nachfrage bei der Stadtverwaltung - bei mehr als 15 Prozent der angemeldeten Pkw stand zum Stichtag das „E“ auf dem Kennzeichen.
Der Pkw-Anteil bei allen am 1. Januar zugelassenen Kraftfahrzeugen in Bayern beträgt 8,2 Millionen. Davon sind laut LfStat-Angaben von dieser Woche 60,3 Prozent mit Benzin- und 33,9 Prozent mit Dieselmotoren ausgestattet. Das ergibt gegenüber 2021 ein Minus von 1,2 Prozent bei den Benzinern und von zwei Prozent bei den Selbstzündern. „Nahezu der gesamte Bestand an Pkw - 98,4 Prozent - ist schadstoffreduziert. Die Anzahl der Pkw mit der derzeit besten Euro-Norm 6 stieg um 10,5 Prozent auf rund 3,5 Millionen“, teilte das Landesamt weiter mit.
Der Bestand der zum 1. Januar zugelassenen rein elektrischen Pkw hat sich mit 115.288 zwar fast verdoppelt, in exakten Zahlen beträgt das Plus 93,6 Prozent. Diese Größenordnung wirkt indes imposanter als sie tatsächlich ist, denn ihr Anteil am Gesamtbestand aller angemeldeten Kraftfahrzeuge beträgt nur magere 1,4 Prozent. Die Statistik zeigt jedoch auf, wohin die Entwicklung geht.
310.116 Hybridautos in Bayern zugelassen
Reine E-Autos verfügen über keinen weiteren Antrieb, sie sind also echte „Stromer“. Die zum Stichtag in Bayern zugelassenen 310.116 Hybridautos haben dagegen zusätzlich einen Verbrennungsantrieb. Es ist zu unterscheiden zwischen den Plug-in-Hybriden (101977), also solchen, die ihre elektrische Energie auch übers Stromnetz beziehen, und sonstigen Hybriden (208139), deren Batterien sich durch Bremsenergierückgewinnung und den Verbrennungsmotor laden.
In Ingolstadt liegt der Anteil aller zum 1. Januar 2022 zugelassenen Autos mit rein elektrischem Antrieb am Kfz-Gesamtbestand doppelt so hoch (2,91 Prozent) wie im bayernweiten Schnitt, alle Hybrid-Fahrzeuge mit eingerechnet sind es sogar 13,1 Prozent. Betrachtet man nur die Pkw-Sparte, beträgt der E-Anteil sogar rund 15,1 Prozent. Wie Stadtsprecher Michael Klarner auf unsere Anfrage mitteilte, waren zum Stichtag von 111.775 angemeldeten Kraftfahrzeugen (davon 96916 Pkw) 3252 rein elektrisch betrieben. Weitere 11.433 sind Hybride, davon wiederum 3573 Plug-in-Hybride.
Ab 2028 sollen in Ingolstadt nur noch Elektroautos vom Band laufen
Der hohe Anteil von „Stromern“ und Hybriden bei den Zulassungen in der Schanz hängt vermutlich stark mit dem Stammsitz von Audi in der Stadt zusammen. Der Automobilhersteller möchte den Bau von Benzin- und Dieselautos in seinem Stammwerk in sechs Jahren beenden, wie er im Dezember bekanntgab. Schon in drei Jahren soll die Hälfte aller in Ingolstadt gebauten Fahrzeuge vollelektrisch sein, ab 2028 sollen in Ingolstadt nur noch Elektroautos vom Band laufen. Die Auswirkungen dieses Umbaus spiegeln sich schon jetzt bei den Zulassungen wieder, auch wegen der Dienstwagen und weil viele Werksangehörige Autos mit den vier Ringen fahren.
Die Gesamtzahl aller derzeit zugelassenen Kfz im Landkreis Eichstätt beträgt nach Auskunft von Sprecher Manfred Schmidmeier vom Landratsamt Eichstätt 139.819, darunter 1326 Elektro- und 2424 Hybridfahrzeuge. Der Kfz-Bestand im Landkreis Pfaffenhofen umfasst laut Landratsbüroleiter Christian Degen 136.544 Fahrzeuge, davon 86.539 Pkw, 1282 E-Autos und 688 Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge. Sabine Gooss vom Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen meldete zum Stichtag 107.019 zugelassene Fahrzeuge im Kreis, darunter 66.364 Pkw, 920 Elektroautos und 1771 Plug-in-Hybride.
DK
