Anzeige
Wo die Maschinen nie stillstehen

Von 3.00 bis 4.00 Uhr in der <?Uni SchriftFarbe="Vollfarbe CMYK1,000000 0,000000 0,000000 0,000000 -1 1,000000" SchriftStil="0" SchriftArt="ITC Franklin Gothic Demi Conden" SchriftWeite="100ru" SchriftGroesse="12dp"> LEIPA GEORG LEINFELDER GMBH<?_Uni> : Die Umwelt schon lange im Blick

17.06.2021 | Stand 29.07.2021, 3:33 Uhr

−Foto: Mario Siegemund

Schrobenhausen – Sieben Tage pro Woche und 24 Stunden pro Tag wird bei der LEIPA Georg Leinfelder GmbH in Schrobenhausen im Vier-Schicht-System gearbeitet – auch an Feiertagen.


Nur alle zwei Wochen steigt kein Wasserdampf über dem Werk auf: Dann stehen die Maschinen für wenige Stunden still, damit Wartungs- und Reinigungsarbeiten erledigt werden können. Was in der Unternehmensphilosophie seit den 80er Jahren eine große Rolle spielt, ist der Umweltgedanke: „Das Wasser wird bei uns zu 100 Prozent recycelt“, betont Werkleiter Michael Mehner. Die Firma hat ihren eigenen Wasserkreislauf, der nur aufgefüllt werden muss, weil bei der Trocknung der Produkte Wasserdampf entweicht. „Wir brauchen einen Liter Wasser für ein Kilogramm Karton – der Durchschnitt in der Branche verbraucht 10.000 Liter Wasser pro Tonne“, macht Mehner deutlich. Bereits seit 1847 gehört das Familienunternehmen zum Stadtbild. Heute arbeiten hier rund 500 Mitarbeiter, die meisten sind aus dem Schrobenhausener Land. Was Mehner spannend findet: „Kein Tag ist wie der andere, denn es läuft praktisch jede Stunde ein anderes Produkt auf den Maschinen.“ So sieht auf den ersten Blick die Fertigung zu jeder Tages- und Nachtzeit gleich aus, aber das Endergebnis ist abwechslungsreich. Genau das ist eine besondere Stärke der LEIPA: Die Bandbreite,
die hier produziert wird.

Auf der kleinsten und ältesten Papiermaschine im Werk – sie ist über 100 Jahre alt – entsteht das Material für bunte Briefumschläge, Ordner oder Briefwahlunterlagen. Während es sich hier um kleinere Mengen handelt, ist das bei der Kartonmaschine ganz anders: „400 Tonnen pro Tag in verschiedenen Stärken und Qualitäten“, das ist der beeindruckende Output, der von den Kunden zu Faltschachteln, Zwischenlagen oder Kalenderrückwänden weiterverarbeitet wird. „LEIPA ist wahrscheinlich in jedem Baumarkt und jedem Supermarkt weltweit zu finden“, veranschaulicht der Werkleiter. Die Kartonmaschine ist eine Nischenmaschine, die in Eigenentwicklung entstand. Deshalb legt das Unternehmen großen Wert auf die Ausbildung neuer Mitarbeiter vor Ort: „Wir entwickeln die Maschine fortlaufend in Eigenregie weiter.“

Ein drittes wichtiges Standbein bei LEIPA ist die Fertigung von sogenannten flexiblen Verpackungen: „Auch Verpackungen gehen immer mehr den Weg der Nachhaltigkeit, also auch hier hin zum Papier“, erklärt Mehner. Dabei ist der Grundstoff weniger Altpapier, sondern überwiegend Frischfasern. Auf den sogenannten Extrudern – den Maschinen, auf denen die FlexPack-Produkte überwiegend hergestellt werden – werden die Papiere beschichtet oder zum Beispiel mit Aluminium kaschiert: „Wir stellen die papierbasierten Verbundmaterialien her, die größtmögliche Produktsicherheit bieten – unsere Kunden gehören zu den Global Playern“, ist der Werkleiter stolz. Medikamente werden in solchen FlexPack-Produkten verpackt „etwa die allseits bekannten Kopfschmerztabletten“, nennt Mehner neben Backmischungen, Suppentüten und Nahrungsergänzungsmitteln.

„Bei den Kartons sind wir der größte Anbieter in Europa“, weiß er, „bei den FlexPack-Produkten sind die absoluten Mengen zwar geringer, aber dafür sind wir Innovationstreiber für höchste Ansprüche.“

Wenn Corona dies wieder zulässt, wird es bei der LEIPA wieder Betriebsführungen geben – am Tag, versteht sich: „Wir machen das gern für unsere Nachbarn in Schrobenhausen oder für Schulklassen – wir möchten die Sensibilität für das Naturprodukt, das Papier und Karton ja ist, fördern.“

400 Tonnen Karton in unterschiedlichen Stärken und Qualitäten werden bei der LEIPA Georg Leinfelder GmbH in Schrobenhausen täglich produziert.  Sie werden von den Kunden beispielsweise zu Faltschachteln weiterverarbeitet. Auch Spezialpapiere und flexible Verpackungen werden bei LEIPA hergestellt.        

Bei den Mitarbeitern nachgefragt

„Ich bin seit 20 Jahren bei LEIPA, weil es ein familiengeführtes Unternehmen ist, in dem nachhaltig gedacht und produziert wird. Mein Aufgabengebiet ist auch die Begleitung von Projekten und das Entwickeln von Zukunftsperspektiven. Das Troubleshooting mag ich sehr: Falls etwas nicht optimal läuft, helfe ich in der Produktion aus – es macht Spaß, an der Maschine und bei den Kolleginnen und Kollegen zu stehen.“

„Die Produktion läuft rund um die Uhr. Dazu muss im Labor die Produktqualität auf Herz und Nieren geprüft werden. Die Verfahrenstechnik wird ständig optimiert für einen nachhaltigen und wirtschaftlichen Erfolg – so gibt es jeden Tag spannende Aufgaben. Da helfen mir die Grundlagen aus der Ausbildung hier bei LEIPA und meine Erfahrungen als Maschinenführerin.“

„Täglich unsere Maschine auf die unterschiedlichen Eigenschaften des Naturprodukts aus 100 Prozent Altpapier einzustellen und maßzuschneidern auf Kundenbedürfnisse, ist eine Herausforderung. Dafür findet man die Produkte quasi jeden Tag im Supermarkt, Baumarkt oder dank Online-Shopping daheim vor der Tür wieder. Da darf man schon stolz sein auf sich selbst, aber auch auf das ganze Team bei LEIPA.“

Fakten zur LEIPA GEORG LEINFELDER GMBH

1847 wurde die LEIPA GEORG LEINFELDER GMBH als ehemalige Papiermühle gegründet. Das  Leistungsspektrum erstreckt sich von der Herstellung von Faltschachtel-Karton für Schachteln, Industrie-/Transport-Verpackungen, Zwischenlagen, Abdeckungen, Buchdeckel, Block/Kalenderrückwände über Puzzle bis hin zu Dekoartikel; dank der größten ungestrichenen Graukartonmaschine Europas können bis zu 120.000 Tonnen pro Jahr aus 100 Prozent Altpapier Spezialpapiere in großer Farbauswahl (zum Beispiel Grau, Braun, Grün, Gelb, Blau, Violett und mehr bis zu 70 Stück) zum Beispiel für Briefumschläge, Papierregister, Aktendeckel und Unterschriftsmappen sowie Bastelmaterialien hergestellt werden. Bis zu 15.000 Tonnen pro Jahr werden aus 100 Prozent Altpapier für Flexible Verpackungen für die Bereiche Lebensmittel, Pharma, Medizin, Gesundheit und Industrie mit den höchsten Qualitäts- und Sicherheitsansprüchen in den jeweiligen Bereich hergestellt.