Neuer Ärger bei Media-Saturn

15.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:55 Uhr

Ingolstadt/Wolnzach (DK) Europas größter Elektrohändler Media-Saturn will den Wolnzacher Installations-, Wartungs- und Reparaturdienstleister RTS mit bundesweit 1200 Mitarbeitern übernehmen. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung berichtet indes, die Übernahme sorge für neuen Streit zwischen der Metro als Haupteigentümer und Minderheitseigner Erich Kellerhals, dem Media-Markt-Gründer.

Der Vertrag zum Kauf von 90 Prozent der RTS-Anteile sei unterzeichnet, über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden, teilte Media-Saturn am Donnerstag in Ingolstadt mit. Zur Unterscheidung vom Internethandel werde der Service für Media-Saturn immer wichtiger, sagte der stellvertretende Konzernchef Pieter Haas. Zu RTS gehören die Kundendienstleister Profectis und Tec-Repair sowie Smart World Services, die Dienstleistungen und Lösungen rund um das Thema Smart Home anbieten. Media-Saturn werde damit künftig deutlich mehr Dienstleistungen aus einer Hand anbieten können – von Planung, Installation, Inspektion, Wartung und Reparatur von Haushaltsgeräten, Smartphones oder Fernsehern bis zu kompletten Smart Homes, teilte das mehrheitlich zur Metro AG gehörende Unternehmen mit.
 
„Kunden profitieren vom deutlich vereinfachten Abwicklungsprozess ‚aus einer Hand’, unsere Lieferanten und wir profitieren von zufriedeneren Endkunden“, betonte Haas. In Zukunft sei geplant, diese Dienstleistungen auch direkt beim Kunden zu Hause anzubieten. Gleichzeitig sollen die Online-Services und das bestehende Geschäft von RTS ausgebaut werden.
 
Media-Markt-Gründer Kellerhals habe jedoch versucht, den Deal mit juristischen Mitteln zu stoppen, berichtet die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Seinen Antrag auf einstweilige Verfügung stoppte das Landgericht Ingolstadt. Ein Gang zur nächsten Instanz, dem Oberlandesgericht München, erscheine in der Sache nun als wahrscheinlich. Gegenwärtig ruhe damit auch die Suche nach einem neuen Media-Saturn-Chef, schreibt die "FAS" unter Berufung auf beide Parteien, die sich nicht auf ein Profil für den Posten einigen können.